FANWORK > Fanfiction > Anne Azel - Amazon Encounter Teil 5

Disclaimer: Die Charaktere von Xena und Gabrielle sind Eigentum von Universal und Renaissance Pictures. Es ist keine Copyrightverletzung beabsichtigt.
Warnung: Diese Geschichte gehört zu "Alternative Fiction". Bitte lest sie nicht, wenn ihr minderjährig seid oder es an eurem Ende von der Welt illegal sein sollte.
Notiz: Alle Beschreibungen der Flora und Fauna in dieser Geschichte sind real, ebenso die der Indianergruppen und der natürlichen Topografie. Sie sind Bestandteil meiner eigenen Feldforschungen in diesem Gebiet. Cats Paw kommt als mögliches Medikament bei der Behandlung von Krebs in Betracht.

Anmerkung von jany_: Da dieser Encounter als Grundlage zum Verständnis der folgenden Encounter dient, habe ich mir erlaubt ihn hier zu posten, obwohl ich Finonomene nicht erreicht habe. Die Übersetzung ist Eigentum von Finonomene und wird wieder offline genommen, falls sie ein Problem damit haben sollte, dass ihre Übersetzung hier gepostet wurde.

Amazon Encounter

By
Anne Azel

a_azel@hotmail.com

Übersetzung von finonomene@planet-interkom.de

Teil 5 - Conclusion
Kris' Rückkehr ins Bewusstsein war sowohl schmerzhaft, als auch von Übelkeit begleitet. In ihrem Kopf drehte sich alles und der Schwindel ließ ihren Magen aufbegehren. Sie erkannte, dass sie sich übergeben musste und hustete um ihre Brust von dem Druck zu befreien. Sie entdeckte nun, dass sie an den Armen durch das Unterholz geschleift wurde, ihre Fersen holperten über den unebenen Boden. Sie fühlte sich versucht, sich zu wehren, aber die Anstrengung verursachte einen lähmenden, stechenden Schmerz in ihrem Kopf. Voll erwischt, schloss Kris in ihrem halb bewusstlosen Zustand. Jetzt bin ich in Schwierigkeiten.
Sie versuchte ihren Kopf anzuheben und auf ihrem Arm in Sicherheit zu bringen, ihre Nase lief und ihre Augen konnten sich nicht auf einen Punkt fixieren. Sie versuchte hart, nachzudenken, aber etwas anderes als der vage Eindruck, dass so etwas in ihrem Leben nicht ungewöhnlich war, hatte keinen Platz in ihrem Denken, bevor sie nicht wieder völlig zu Bewusstsein gekommen war. Scheiße, ich bin in großen Schwierigkeiten. Sie wurde einen Buschweg entlang geschleift und dann auf den Boden fallen gelassen. Der Aufprall brachte die Dunkelheit zurück und nahm den Schmerz mit davon.
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Morgan stand auf und zog sich an. Irgend etwas stimmte nicht! Kris hätte schon längst wieder zurück sein müssen. Sie schnappte sich eine Taschenlampe und lief auf die Badehütte zu. Die Hütte war dunkel und Morgans Herz raste vor Angst. Sie beschleunigte ihre Schritte und legte die verbleibende Distanz so schnell zurück, wie sie konnte.
Angekommen, leuchtete sie die Hütte ab. Keine Kris, sondern nur ein dicker Streifen Blut am Rahmen der Hintertür. Morgan wirbelte herum und machte sich, laut seinen Namen rufend, auf den Weg zu Peters Hütte.
"Pete! Pete!" schrie sie und stolperte die Stufen hinauf. "Bogara und seine Männer haben Kris! Pete, um Gottes Willen, wach auf!" rief sie und klopfte an die Tür. Diese öffnete sich und Morgan stürzte gegen den zerstrubbelten alten Mann.
"Sie ist nicht von Duschen zurück gekommen. Dort ist überall Blut. Ich glaube, sie haben sie auf dem Rückweg erwischt." Erklärte die zitternde Frau eilig, während Peter sie an den Schultern gefasst hielt.
Peter fluchte und verschwand in seiner Hütte, er kehrte mit einer Pistole, einem Messer und seinem 'Erste-Hilfe-Koffer' zurück. Er warf ihn Morgan zu. Ohne ein Wort ging er in Richtung Badehaus, Morgan folgte ihm auf dem Fuße. Dort nahm er Morgans Lampe und betrachtete sich den blutigen Beweis. Drei Fußabdrücke waren zwischen den Blutspuren zu erkennen. Dann knipste er die Taschenlampe aus und gab sie Morgan zurück. "Wir müssen uns beeilen." Kommandierte er und verschwand in der Dunkelheit mit einer verängstigten Morgan im Schlepp.
Sie bewegten sich rasch und schweigend. Es war klar, dass Peter wusste, wohin sie sich zu wenden hatten. Er hielt erst an, um mit Morgans Lampe eine Weggabelung zu prüfen, dann fluchte er leise und folgte dem Pfad noch schneller. Bald konnten sie vor sich das Licht einer Öllampe ausmachen. Rauhe Männerstimmen klangen zu ihnen herüber. Peter stoppte und entsicherte seine Pistole, dann zog er das Messer und gab es Morgan. Eine Sekunde lang zögerte sie, dann biss sie die Zähne zusammen und griff nach dem Messer. Hier ging es um Kris. Sie war bereit, was immer es kosten mochte, sie von den Männern ihres Vaters zu retten.
Sie krochen vorwärts, als die Luft plötzlich von einem lauten Knall zerrissen wurde, dem Kris' Schreie folgten. Die beiden stürmten auf die Lichtung. Kris war an den Strafbaum gebunden, Blut lief über ihr Gesicht. Tausende Ameisen liefen über sie, während sie sich vor Schmerzen wand. Im Loslaufen hörte Morgan einen Schuss durch die Dunkelheit hallen. Sie schlüpfte hinter Kris und schnitt mit dem Messer die Stricke durch, mit denen die große Frau an diesen schrecklichen Baum gefesselt war. Sie war sich kaum bewusst, dass um sie herum ein Schusswechsel ausgebrochen war, ihre ganzen Sinne waren auf die Frau gerichtet, die sich schreiend vor Schmerzen auf dem Boden wälzte. Beim Durchschneiden der Stricke hatte Morgan selber ein paar der schmerzhaften, scharfen Bisse abbekommen, sie konnte sich vorstellen, was Kris gerade durchmachte.
Sie griff ihre Freundin an den Füßen und zerrte sie zu einem kleinen Bachlauf in der Nähe, ließ sie hineinfallen und schälte sie aus ihrer Kleidung. Die Ameisen bissen wütend in ihre Hände während sie behutsam den Körper der Liebsten abspülte und schließlich immer weniger ihrer Peiniger übrig blieben. Jetzt erst konnte Morgan lange genug inne halten, um ihre Taschenlampe einzuschalten. Kris' Haut war übersäht mit schrecklichen, blutenden Bissen. Sie rang nach Atem und lief schließlich blau an.
Ein anaphylaktischer Schock, erkannte Morgan und suchte verzweifelt in Peters Medikamententasche, wohl wissend, dass ihr nur Minuten blieben, um das Leben ihrer Partnerin zu retten.
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Mit einem Schrei war Peter losgestürmt, denn er wusste, was mit seiner Freundin passierte. Er enterte die Lichtung und richtete seine Pistole auf die drei Männer, die lachend Kris' Tortur zuschauten. Morgan rannte an ihm vorbei und versuchte, Kris los zu bekommen. Und dann war die Hölle losgebrochen. Einer der Männer duckte sich nach seiner Waffe, die gegen den Baum gelehnt war und Peter feuerte drauflos. Ein weiterer zog einen Revolver, aber er wurde von Peters zweitem Schuss getroffen, bevor er seine Waffe auf ihn richten konnte. Der dritte Mann hob seine Hände und flehte Peter an, Mitleid zu haben. Es kostete ihn große Überwindung, ihm nicht auch noch direkt den Kopf weg zu schießen.
"Leg dich auf den Bauch und nimm die Hände über den Kopf, Beine über Kreuz!" herrschte Peter ihn an. Der verängstigte Mann gehorchte folgsam und Peter schaute sich nach etwas um, womit er den Gefangenen fesseln konnte. Durch die Dunkelheit konnte er Morgan, die immer wieder leise Kris Namen rief, schluchzen und das Rauschen von Wasser hören.
Er schnürte den Verbrecher zusammen und ging, um Morgan zu finden. Kris' nackter Körper lag still im Wasser, geisterhaft weiß im aufsteigenden Licht des Mondes. Ihr Gesicht war vollkommen blutleer. Der Körper war geschwollen und übersäht von Bissen, die sich langsam blau verfärbten. Morgan saß daneben im Schlamm, Kris' Hand in der ihren und einen Ausdruck blanken Horrors in ihren Zügen.
"Morgan?" flüsterte Peter.
Morgan schaute auf. "Pete, hilf mir. Ich muss sie zur Hütte zurück bringen. Wir brauchen eine Trage."
Peter sah auf die Frau im Wasser. "Ist es schlimm?"
Morgan schluckte hart und flüsterte. "Sehr. Ich habe dein Serum gegen Schlangenbisse verwenden müssen. Das hat ein wenig geholfen, aber ihr Kopf... ich weiß es nicht."
Peter nickte und ging, um eine Holzbohle aus seiner Werkstatt zu holen. Sie schoben sie vorsichtig unter die bewusstlose Frau und banden sie sorgfältig darauf fest.
Langsam und behutsam trugen sie sie zurück in ihre Hütte und legten sie auf dem Tisch nieder. Peter griff sich die Laken vom Bett und bedeckte sie damit, während Morgan ihre eigene Medikamententasche holte und Kris Körperfunktionen untersuchte.
Peter trocknete Kris' Körper ab, holte ein weiteres frisches Laken und eine Decke und hüllte sie damit vorsichtig ein. In der Zwischenzeit reinigte und verband Morgan die schreckliche Kopfwunde und mischte dann eine Lösung, um damit den Körper zu waschen und eine mögliche Infektion zu verhindern. Anschließend gab sie Kris eine Spritze.
"Und?" fragte Peter.
Morgan ließ sich schwer auf den Stuhl sinken und hielt die kalte Hand ihrer Lebensgefährtin fest. "Es ist kaum noch Leben in ihr, Peter," flüsterte sie schmerzerfüllt. "S... sie... ich glaube, wir sollten ihr die letzte Ölung geben." Fügte Morgan unter Tränen hinzu, die über ihr Gesicht liefen. Peter nickte und verließ die Hütte, um sich vorzubereiten.
Nach Peters Gebeten setzte sich Morgan neben ihre Liebste, den Kopf auf das feuchte Holz des Tisches gelegt. Sie lauschte auf das schwache Atmen der Freundin und ihr Herz zog sich bei jedem rasselnden Atemzug vor Angst zusammen. Peter verschwand leise, um nach dem Gefangenen zu sehen und die Toten zu begraben. Danach schaltete er sein Funkgerät ein und bat die Behörden, ihnen eine Patroullie zu senden.
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Dreiundzwanzig Stunden später saß Morgan noch immer bei ihrer Seelengefährtin. Sie hatte ihre Seite nur verlassen, wenn es unabdingbar gewesen war und dann hatte Peter sie bei der gefallenen Kriegerin abgelöst. Sie hatte in ihrem Sessel neben Kris' kalten Händen geschlafen und sich mit jeder Sekunde, die verstrich, gewünscht, sie möge am Leben bleiben.
"Morgan!" Ein kleines Flüstern, das der Ärztin an die Seele griff.
Sie setzte sich auf und beugte sich dicht über Kris geschwollenes und verwundetes Gesicht. "Wie geht es meiner Jägerin?" fragte sie mit zitternder Stimme.
"Fühl mich nicht so gut. Bist du OK?" kam die schwache Erwiderung, nach einem Moment des Zögerns.
"Mir geht es gut. Schau her, ich will, dass du meinem Finger folgst. Gut so. OK. Kannst du meine Hand drücken?" Morgan arbeitete sich langsam durch die gesamten Grundlagentests und erkannte voller Freude, dass Kris in der Lage war, sich zu bewegen, zu sprechen und die Dinge um sich herum zu erkennen. Ihre Reflexe waren verzögert, aber sie zeigte, so unglaublich es war, Anzeichen der Genesung.
Tränen liefen über ihr Gesicht.
"Warum weinst du denn?" fragte ihre Patientin.
"Hier, du musst etwas Wasser trinken. Es ist wichtig. Komm schon." Kris sog folgsam an einem Strohhalm.
"Ich bin ziemlich angeschlagen, was?" räsonierte Kris.
Morgan lachte. "Ja, ein wenig." Erwiderte sie und strich mit flatternden Händen Kris die feuchten Haare aus Stirn und Augen. "Aber ich glaube, jetzt wird es bald besser werden."
Kris lächelte. "Gut. Ich liebe dich, Morgan."
"Ich weiß. Ich dich auch, Kris."
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Morgan saß in einem Bambusstuhl auf einer Veranda in Los Amazonos. Nach vier Monaten im Regenwald erschien es ihr seltsam, dies alles zu verlassen und in die Staaten zurück zu kehren. Dieses fremde und wundervolle Land war wie eine Heimat für sie geworden.
Sie beobachtete eine große, fahle Kriegerin, die mit Carlos über das raue Gras spazierte. Ihre Seelengefährtin umarmte den loyalen Führer und küsste ihn auf die Wange, dann drehte sie sich herum und kam auf Morgan zu. "Das Flugzeug ist bereit."
Morgan nickte und stand auf, um ihrer Kriegerin zu folgen. Ein letztes Mal drehte sie sich herum und warf einen Blick auf die Lodge.
"Versprich es mir, Kris, dass wir immer wieder zurück kommen werden." Bat Morgan und warf einen Blick in diese bemerkenswert blauen Augen.
"Ich verspreche es." Lächelte Kris und zog die kleine Frau an sich, so dass ihr Kopf bequem unter ihrem Kinn lag. "Aber mein Zuhause bist du."
"Und du bist meines, Kriegerin."

Ende