Ich habe diese Geschichte einfach aus Spaß an der Freude geschrieben.
Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Meinungen und Anregungen zu meiner Geschichte an Lumbardi@gmx.de schicken würdet. Ein Weiterschreiben meinerseits hängt immer von der Resonanz ab.
Diese Geschichte ist absolut jugendfrei. Wer Gewalt- oder Liebesszenen sucht, ist hier nicht an der richtigen Stelle. Aber wer Abwechslung und Unterhaltung sucht, dem wünsche ich viel Spaß.
Ein kurzer Hinweis noch an dieser Stelle. Ich beziehe mich in dieser Geschichte, auf Ereignisse, die im ersten Teil geschehen sind. Es wäre ratsam diesen vorher zu lesen.
Und noch eins. In der Beschreibung mit Joe halte ich mich etwas zurück. Es bleibt jeden Selbst überlassen wie er sich Joe vorstellt. Und wenn ihr euch selbst versucht als Joe vorzustellen *g*. Nur eine ist sicher Joe ist weiblich. Aber sollte ich doch männliche Leser haben, dann schreibt mir und ich werde Joe etwas ausführlicher beschreiben. *eg*
Begegnungen der unheimlichen Art
Die Reise zu den Amazonen
by Lumbardi
Nachdem Joe nun Xena und Gabrielle wieder verlassen mußte, war sie nicht mehr sie selbst.
Ihrer besten Freundin hatte sie gleich am nächsten Tag versucht, zu erzählen was sie erlebt hatte. Aber die hatte nur gelacht und ihr erklärt, das sie wohl jetzt komplett wahnsinnig geworden wäre. Auch als ihr Joe die blauen Flecke zeigte, winkte sie nur ab.
Da sie bei ihr schon keinen Glauben fand, behielt sie es jetzt lieber für sich. Und wenn sie ehrlich war wenn ein anderer ihr diese Story erzählt hätte, hätte sie es auch nicht geglaubt.
In jeder freien Minute, die sie hatte, schaute Joe wieder ihre Lieblingsserie. Sie versuchte einzuschlafen, aber der Erfolg blieb aus. Sie war einfach zu aufgeregt und konnte nicht schlafen.
Langsam beschlich sie der Gedanke, das sie eine zu lebhafte Phantasie gehabt hatte. Es war ja auch schon Wochen her, dass sie glaubte, die vermeintliche Begegnung gehabt zu haben und allmählich hatte sich der Alltag wieder eingestellt.
Sie hatte sich, für den Fall der Fälle, schon einen Rucksack gepackt, der nun einsam neben der Couch stand.
Auch ihr ständiges Umziehen hatte sie aufgegeben.
Sie hatte sich, wie sie meinte, immer erst passend angezogen. Sollte sie noch einmal zu den beiden gelangen, wollte sie nicht so auffallen. Es sah komisch aus, wie sie so vor den Fernseher saß. Wenn mal wieder ihre Freundin zu Besuch kam, dann fragte sie immer nur spöttisch
"Na Joe, willst du wieder zu deinen beiden Süßen entschwinden."
"Ach weißt du, es ist schon mehr eine Tradition geworden." sagte Joe dann immer nur abwinkend.
Also hatte sie die Sachen wieder in den Schrank verstaut und genoß ihre Serie in gewohnter Kleidung. Sie mußte zugeben, daß die Sachen zum Rumlümmeln etwas zu unbequem waren.
Eines Abends, als sie ganz geschafft von Training kam, legte sie sich noch etwas vor dem Fernseher. Da nichts Vernünftiges lief, schaltete sie ihren Videorecorder ein. Welch ein Wunder, es war wieder eine Xenakassette drin. Sie schaute noch eine Weile, dann schlief sie vor Erschöpfung ein.
Etwas rüttelte sie am Arm.
"Noch fünf Minuten." murmelte Joe vor sich hin.
"Das kenne ich doch von irgendwoher!" drang eine Stimme an Joe's Ohr, die ihr sehr bekannt vorkam.
Wie vom Blitz getroffen, drehte sie sich um.
Xena stand einige Schritte von Joe entfernt und Gabrielle kniete neben ihr.
Joe sprang auf und riß Gabrielle mit in die Höhe. Glücklich nahm Joe sie in den Arm. Etwas zu überglücklich, denn Joe erhielt einen warnenden Blick von Xena. Aber daraus machte sie sich nicht, ihre Freude war viel zu groß in diesem Moment.
"Oh Mann, schön das ich wieder bei euch bin."
Joe ging auf Xena zu und umarmte sie voller Enthusiasmus.
"Joe, schon gut, beruhige dich wieder." Eine leicht verdatterte Xena schob Joe eine Armlänge von sich weg. Aber die Freude, die sich auf ihrem Gesicht breit machte, war nicht zu übersehen.
"Schön, dich wieder zu sehen." kam es von beiden
"Ja, finde ich auch" Joe strahlte über das ganze Gesicht.
"Was ist das da für ein Bündel?" Sie zeigte auf den Rucksack neben Joe.
Joe drehte sich in die Richtung, in die Gabrielle gezeigt hatte.
"Das ist mein Reisegepäck" sagte Joe erfreut, " ich bin zwar wieder mal nicht entsprechend angezogen, jetzt habe ich wenigstens meine Ausrüstung dabei."
Das hatte nun auch Xena neugierig gemacht, aber außer einer hochgezogenen Augenbraue ließ sie sich nichts anmerken.
Joe schnappte sich ihr Gepäck.
"Wohin seit ihr denn diesmal unterwegs?" Fragte Joe und sah Xena gespannt an.
Xena verzog leicht das Gesicht und als Gabrielle's Worte an Joe's Ohr drangen, wußte sie auch, warum.
"Wir wollen wieder einmal zu den Amazonen." Gabrielle war darüber wie immer sehr erfreut.
"Schön, die wollte ich schon immer einmal kennen lernen." Auch Joe freute sich über das Reiseziel und hoffte, dieses Mal etwas länger bei ihrer Kriegerprinzessin und ihrer Bardin bleiben zu können.
"Einmal kennen lernen?" kam die Frage von Xena.
"Ja, ich habe schon so viel gehört von ihnen, da bin ich gespannt alle einmal persönlich kennen zu lernen. Wer ist denn gerade Königin?" fragte Joe noch so nebenbei.
"Melosa, wer sonst" kam die knappe Antwort von Xena
"Ja genau, wer sonst. Schön, ich wollte sie schon immer mal kennen lernen." Joe hoffe, das die Zeit diesmal ausreichte um Melosa persönlich kennen zu lernen. Schließlich ist sie ja in der Serie etwas zu kurz gekommen.
"Joe, du sprichst in Rätseln."
"Ach, nicht doch Xena. Du weißt doch, ich kenne eure Geschichte und weiß, was passiert ist und noch passieren wird." mehr sagte sie nicht dazu.
Und wie sollte es auch anders sein kann die Frage von der Rothaarigen.
"Ja was wir denn alles noch passieren?"
"Gabrielle, du weißt das ich es dir nicht sagen kann, sonnst ändere ich den Verlauf der Geschichte. Und das kann ich nicht verantworten."
"Aber veränderst du den nicht schon die Geschichte, wenn du hier bei uns bist?" fragte jetzt Xena.
"Hm" Joe überlegte gerade. Wenn sie jetzt hier war und für längere Zeit bliebe. Ach so weit wollte sie jetzt nicht denken.
"Ja, ich weiß nicht, ob das schon Einfluß nimmt. Aber ich denke nicht, schaut ich weiß ja auch nicht alles von euch, es sind ja nur kleine Bruchstücke aus eurem Leben, die mir bekannt sind. Einigen wir uns darauf das Ihr mich einfach nicht erwähnt." sagte Joe " und bitte meine fleißige Bardin, erwähne mich auch nicht in deinen Geschichten" sage Joe etwas trauriger zu Gabrielle.
Sie setzten ihren Weg fort. Gabrielle war an Joe's Seite aufgerückt, während Xena hinter den beiden her ritt.
Joe hatte Gabrielle's Neugier geweckt. Und so begann sie auch, sie mit Fragen zu löchern.
"Was weißt du denn alles über die Amazonen?" begann sie " Du mußt wissen, ich bin jetzt eine Amazomenprinzessin." Gabrielle richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.
"Ja bist du. Und...." Joe unterbrach sich selbst.
"Und was?"
"Ach, das wirst du noch früh genug mitbekommen. Bitte Gabrielle, frage mich nicht."
Wie beim letzten Mal, unterhielten sich die beiden viel, Xena lauschte ihnen, auch sie wollte gern wissen, was das Schicksal noch für sie bereithält. Aber sie wußte auch, daß es manchmal besser war, es nicht zu wissen.
Es war ein sehr warmer Tag und Joe hatte schon nach kurzer Zeit ihr Shirt ausgezogen. Ihr Sporttop war ja auch nichts anderes als das Top von Gabrielle.
Nun gingen vor Xena zwei leicht bekleidete Frauen, jedenfalls oberhalb des Bauchnabels.
"Joe, gib doch dein Gepäck her, ich werden es hier mit fest machen." sagte Xena, die Joe schon eine ganze Weile beobachtet hatte, wie sie ab und an mal den Rucksack etwas zurecht rückte.
"Ach laß, es geht schon." aber da hatte Xena auch schon Joe an Schlafittchen und zog sie etwas hoch. Joe hing etwas hilflos in den Gurten, aber sie ließ sich gern überreden, den Rucksack abzugeben, vielleicht hätte sie doch etwas überlegen müssen, was sie alles mitnahm.
Xena befestigte den Rucksack hinter sich am Sattel und überreichte Joe noch den schmalen Beutel, um den sie gebeten wurde. Natürlich tastete Xena erst einmal, aber sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was sie da fühlte.
Joe hängte sich den Beutel um, bevor sie weitergingen.
Als es schon leicht dämmerte, fanden sie einen geeigneten Rastplatz. Zu Xenas und Joes Bedauern wollte sie heute keine Wegelagerer überfallen.
Dort angekommen bereiteten sie das Lager vor. Gabrielle verschwand schnell zum Holz sammeln und Xena machte sich bereit auf die Jagd zu gehen.
"He Xena, du brauchst heute nichts zu jagen." Joe schleppte gerade ihren Rucksack aus Argos Richtung an.
"Warum nicht? Wir haben nicht mehr viel Vorräte. Wie ich mich erinnere hattest du einen genauso gesunden Appetit wie Gabrielle."
"Keine Sorge ich habe eine ganz Menge Konserven dabei, die können wir erstmal aufmachen. Dann wird auch mein Rucksack leichter." Joe hatte sich auf einem Stein niedergelassen und wühlte in ihren Rucksack.
Sie reichte Xena eine Büchse.
"Was ist das?" wollte sie wissen.
"Müßte Schweinefleisch sein. Oder?" Joe schielte auf die Büchse.
"Ja da ist ein Schwein aufgemalt"
"Hat hier gerade einer etwas von Schweinefleisch gesagt?" Gabrielle war gerade wieder aus dem Wald aufgetaucht.
"Ja, oder wollt ihr lieber Rind oder...." Joe wühlte weiter in ihren Rucksack und förderte einige Konserven und andere haltbare Lebensmittel zu Tage.
Gabrielle hatte sich bereits neben Joe gekniet, um die leckeren Kostbarkeiten zu betrachten.
Xena kümmerte sich um das Feuer. Gabrielle hatte das Holz achtlos bei Seite geworfen, als sie sah, was Joe da alles aus ihrem Gepäck holte.
"Xena schau mal, Fleisch, Gemüse, Brot und andere Sachen. Alles ist in Metall oder eine Art Papier eingewickelt.
Da das Feuer brannte, gesellte sich jetzt auch Xena zu den beiden.
"Was wollt ihr denn nun essen? Rindergulasch mit Nudeln, na wie wäre es?"
"Nudeln? Sind das diese langen Bänder zum essen aus Chin?" fragte Gabrielle
"Nein eher Pasta. Das italienische Zeug." Joe hatte fast vergessen, dass sich die beiden eher einfach ernährten. Und Schwein oder Rind eher selten auf den Speiseplan standen. Gabrielle hatte zwar einen gesunden Appetit, aber auch Joe traute ihr nicht zu, dass sie ein ganzes Schwein schaffen würde.
"Ja versuchen wir es einmal" sagte Gabrielle und Xena war ebenfalls einverstanden.
Von dem Rindergulasch hatte Joe sogar drei Büchsen eingepackt, also suchte sie nach ihren Taschenmesser.
Und bevor Xena oder Gabrielle fragen konnten, begann sie, die Büchsen zu öffnen.
"Das ist ja richtiges Metall" Gabrielle hatte gerade einen Deckel in der Hand
"Paß auf, die Ränder sind scharf." sagte Joe schnell
Sie hatte Angst, das sich Gabrielle schneiden könnte. Xena nahm ihr den Deckel ab und sah ihn prüfend an. Schon flog der Deckel chakramartig, mit gewaltigem Schwung, etwas unruhig durch die Luft. Durch den Schwung blieb er in einen nahegelegenen Bäumchen stecken.
"Na toll. Xena, du hast soeben, den Wurfstern erfunden" sagte Joe etwas trocken.
"Was?"
"Naja, noch etwas Ausarbeitung und du kannst es als kleines Chakram benutzen." ergänzte Joe.
"Hm" Xena versank in Gedanken.
Gabrielle und Joe bereiteten derweil die Mahlzeit zu. Die Büchsen waren sehr schnell in die gußeiserne Pfanne entleert. Nach kurzer Zeit war das Essen aufgewärmt.
Xena sah irritiert auf, als Joe sagte " So es ist fertig. Wir können essen."
"Schon?" Xena ging es anscheinend zu schnell. Naja, wenn man bedenkt, wie lange sonst ein Hase, Fisch oder dergleichen brauchte, war es doch recht zügig gegangen.
Xena und Gabrielle schien es zu schmecken, beide luden sich noch einmal eine Portion auf. Was ja für Gabrielle normal, aber für Xena doch etwas ungewöhnlich war.
Nach dem Essen konnte Gabrielle ihre Neugier nicht mehr zurück halten.
"Sag mal, Joe, was hast du denn noch alles so in deinem Sack versteckt?"
Joe hatte versucht, diesen Moment so lange wie möglich herauszuzögern.
Jetzt wollte sich Gabrielle nicht mehr aufhalten lassen, die Neugier wuchs ins Unermeßliche.
Aber Xena kam ihr zuvor.
"Joe, was hast du eigentlich in deiner Tasche?" Xena deutete auf den schmalen Beutel, der neben Joe lag.
"Das ist mein Kampfstab"
"Kampfstab?" Jetzt war Gabrielle auch wieder voll da. Sie war zwar etwas verärgert über Xenas Einwurf, aber das war jetzt wie weggeflogen
"Du weißt, dass ich auch einen Stab habe?"
"Ja."
"Aber warum ist dein Stab so klein?" Gabrielle dachte an ihren Stab, der um einiges größer war, als das kleine Beutelchen, das Joe bei sich hatte.
Joe griff wissend, nach dem Bündel neben sich.
Jetzt hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden.
"Mein Stab ist etwas anders und in der Handhabung etwas vielseitiger."
Joe machte ihren Beutel auf und holte den Stab raus. Es war ein dreigeteilter, sehr dünner Stab. Xena und Gabrielle schauten Joe ungläubig an.
"Was ist denn das?" fragte Gabrielle.
Ohne eine weitere Erklärung stand Joe auf und mit ein paar Handgriffen verwandelte sie den dreiteiligen Stab in einen sehr festen stabilen Kampfstab.
"Es hat alles sein Gutes." begann Joe "man braucht manchmal einen festen Stab, aber gelegentlich auch einen beweglichen. Na Xena willst du mal?" Joe schaute Xena auffordernd an.
Xena verzog das Gesicht, so kurz nach dem Essen wollte sie nicht unbedingt einen Trainigskampf machen.
"Können wir nicht noch etwas warten?"
"Ja sicher." Joe legte Xena den Stab in die Hand.
Xena war das erstaunen ins Gesicht geschrieben. So leicht hatte sie sich den Stab nicht vorgestellt.
"Erzähle mir mehr über die Waffe." bat Xena.
Joe überlegte kurz.
"Nun" fing sie an " Der dreigeteilte Kampfstab, hat sich, so weit ich weiß, aus den Ganz normalen Kampfstab entwickelt. Ein chinesischer Mönch entwickelte diesen Stab. Naja es war wohl mehr eine Zufallsentdeckung. Bei einem Übungskampf knickte er einen Bambusstab und der fiel auf ihn herab. Er fing ihn mit seiner Waffe ab, aber der Bambus brach und schlug ihn trotzdem. Das faszinierte den Mönch so, dass er den Bambus von der Wurzel trennte und einige Versuche mit diesem, dreiteiligen Bambusstab. Daraus entwickelte er diese Waffe.
Im Laufe der Zeit wurde diese Waffe weiter entwickelt. Mit der Technik in meiner Zeit war es möglich den Stab so herzustellen, das er sowohl dreiteilig als auch einteilig verwendet werden kann. Und das Material wurde Härter und Leichter." Beendete Joe ihre Ausführungen.
Nun stand die Kriegerprinzessin doch auf. Die Waffe in ihrer Hand war zu interessant.
"Ich glaube, ich will sie doch jetzt in Aktion sehen."
"Gut, lass uns etwas üben."
Xena warf Joe den Stab wieder zu und beide standen sich jetzt gegenüber.
Xena griff sich Gabrielles Stab und beide kämpften eine ganze Weile, wobei Joe ihren Stab in einem Stück behielt.
Nach kurzer Zeit war das Gleichgewicht zwischen beiden hergestellt.
"Jetzt machen wir die Sache mal etwas interessanter." Mit ein paar wenigen Griffen war der Stab in drei gleiche Teile zerlegt, die beweglich miteinander verbunden waren.
Jetzt wurde es interessant. Xena konnte gar nicht so schnell schauen wie der Stab um sie herum flog. So ähnlich mußte sich der Mönch gefühlt haben, dachte Xena.
Nur instinktiv konnte sie den Schlägen entgegen wirken. Hatte sie ein Teil abgewehrt, dann flog ihr der Rest um die Ohren. Hatte sie gedacht, Joes Schlag abgefangen zu haben, kam doch immer wieder etwas anderes. Joe setzte den Stab mal so und mal so ein. Xena mußte zugeben, dass diese Waffe sehr vielseitig war.
"Stop, wie machst du das?" sagte Xena leicht außer Atem.
Joe lachte über das ganze Gesicht.
"Versuche es doch mal selbst." Joe hielt ihr den Stab hin.
Xena griff danach und Joe stellte sich neben sie. Sie wußte, dass auch Xena eine Weile brauchte, um sich an die neue Waffe zu gewöhnen. Xena nahm Aufstellung und versuchte auf die ihr gewohnte Weise, den Stab zu nutzen. Aber sie war es meist die die Schläge einstecken mußte. Joe griff ein. Sie hielt das eine Ende fest und entzog Xena den Stab. Schnell fügte sie den Stab zu einem Ganzen zusammen.
"So nun können wir weiter machen. Bekomme erstmal ein Gefühl dafür." sagte Joe etwas schmunzelnd, was natürlich Xena nicht entging. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Xena schaute zu Gabrielle und als sie sah, das auch sie ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen hatte, zog Xena einen Flunsch. So etwas konnte sie ja nun gar nicht leiden. Aber da mußte sie wohl oder übel durch, der Ehrgeiz hatte sie gepackt und sie wollte unbedingt die neue Waffe beherrschen lernen.
Joe nahm Gabrielle's Stab und stellte sich Xena gegenüber.
Etwas verhaltener ging die Übungsstunde weiter. Xena hatte zwar jetzt nicht mehr die Probleme, sich selbst zu treffen, aber der Stab war sehr leicht. So mußte Joe ganz schön aufpassen, daß sie den Schlägen auch rechtzeitig ausweichen konnte. Da der Kampfstab so viel leichter war als der von Gabrielle, entwickelten die Schläge eine atemberaubende Geschwindigkeit. Jetzt war es Xena, bei der sich ein Schmunzeln breit machte.
Als Joe genug Schläge einstecken mußte, hatte sie die Nase voll.
Sie nahm Xena den Stab ab und teilte ihn wieder. Jetzt hatte Xena schon ein Gefühl dafür.
"Xena," Joe stützte sich leicht auf den Stab, " ich denke wir mache jetzt erst einmal einige Übungen mit dem dreigeteilten Stab. Ich wollte gern mein Essen bei mir behalten."
"Gut" Xena war sichtlich stolz auf sich.
Joe zeigte ihr jetzt in einem ruhigen Tempo einige Schläge und Anwendungsmöglichkeiten.
Gabrielle hatte genug gesehen.
"So, ich denke es reicht, ich habe keine Lust mehr, euch zuzusehen." Wie ein trotziges Kind stand sie vor den beiden.
"Gabrielle, sei doch nicht sauer." versuchte Xena einzulenken, aber sie kannte ihre Bardin nur zu gut.
"Ich will jetzt endlich sehen, was Joe in ihren Rucksack hat." funkelte sie Xena böse an.
Joe hatte sich derweil schon wieder hingesetzt. Ein Trainigskampf mit Xena war weitaus anstrengender, als ein ganzen Tag Kampftunier. Aber bei weiten schöner. Wann hatte man schon einmal die Chance, sich seinem Idol gegenüber zu behaupten.
Gabrielle ließ Xena stehen und setzte sich neben Joe.
"Jetzt zeige mir doch bitte, was du noch alles da drin hast." deutete Gabrielle auf den Rucksack.
"Sofort," Joe zog den Rucksack zu sich heran.
"Ich habe euch ein paar Geschenke mitgebracht."
Bei diesen Worten war Gabrielles schlechte Laune wie weggefegt.
Xena wollte zwar gerade zu ihrer allabendlichen Schwertschleifprozedur übergehen, aber das konnte sie auch noch später machen. Auch sie setzte sich in die Nähe von den beiden.
Joe wühlte schon wieder in ihren Rucksack. Sie förderte einige Bleistifte und einen dicken Schreibblock zutage, die sie Gabrielle überreichte. Gabrielles Augen gingen über vor Freude.
"Das Papier und die Bleistifte sollen dir das Schreiben erleichtern........." Noch bevor Joe weiter reden konnte war Gabrielle damit beschäftigt, ihre neuen Sachen auszuprobieren. Sie entwickelte schnell ein Gefühl, mit dem Bleistift und dem Papier umzugehen. So blieb Joe nur noch darauf hinzuweisen, dass sie das Geschenk sorgsam hüten sollte und es nur benutzen sollte, wenn sie allein war. Wie sollte Gabrielle auch einem außenstehenden erklären, wo sie so schönes Papier und diese Stifte, her hatte.
So wandte sie sich wieder ihren Rucksack zu und holte einen sehr guten Schleifstein hervor. Sie überreichte ihn Xena.
"Der Schleifstein sollte eine Weile halten und damit bekommst du dein Schwert noch schneller scharf."
Xena machte sich sofort daran, ihr Schwert damit zu bearbeiten.
"Der ist wirklich viel besser als mein alter. Danke." Etwas verlegen grinsend, nickte sie Joe zu.
Und nun? Joe saß jetzt etwas dumm herum. Beide waren beschäftigt.
"Ich denke es ist spät, ich werde mich mal hinlegen" sagte Joe um die Stille zu unterbrechen.
"Ja, laßt uns schlafen gehen." Xena versuchte Gabrielle von ihrem Schreibblock loszubekommen. Aber das erwies sich als schwierig.
"Xena, bitte noch ein bißchen." bettelte sie.
Aber es war vergebens. Ganz vorsichtig verstaute sie den Block in ihrer Tasche und dann konnten endlich alle drei schlafen gehen.
Joe hatte sich in ihren Schlafsack eingekuschelt und schlief glücklich ein.
Ein Telefon klingelte. Nein .......... das war doch jetzt ein schlechter Scherz.
Joe saß an ihren Schreibtisch im Büro. Mechanisch griff sie zu Telefonhörer und führt das Gespräch. Legt wieder auf und bekam einen Tobsuchtsanfall.
"Warum bin ich im Büro und nicht zu Hause, das kann nicht sein?"
"Joe." Aus weiter Ferne hört sie ihren Namen.
"Ich will nicht, nein nicht schon wieder!"
Jetzt wurde auch noch an Joe gerüttelt.
"Laß mich"
"Ich dachte du wolltest mit uns mit?"
Joe riß ihre Augen auf und sah in die von tief blauen Augen von Xena. Und als sie sich umsah, entdeckte sie auch Gabrielle, die sich widerwillig aus ihrer Decke schälte.
"Oh toll, ich bin noch da." Joe grinste so breit, das ihre Ohren Besuch bekamen.
Sofort war sie wieder auf den Beinen.
"Soll ich das Frühstück machen?" fragte sie Xena
"Wenn du willst, aber wir wollten erstmal eine Runde schwimmen gehen."
"Überredet, das Essen kann warten"
So machten sich alle drei auf den kurzen Weg zum See.
Und wie immer war es ein wunderschöner See, aber dieses mal war kein Wasserfall vorhanden.
Der See war rings um von Bäume gesäumt. Ab und zu waren kleine Lichtungen auszumachen, an denen das Ufer sanft in den See abfiel. Rings um zwitscherten Vögel und die Oberfläche des Sees spiegelte das Ufer wieder. Die Sonne brach sich tausendfach.
Joe hatte diesmal schon weniger Hemmungen sich auszuziehen. Zum Glück hatte sie Ihr Sporttop an und so mußte sie nicht wieder einer splitternackten Gabrielle die Handhabung eines BH's erklären.
Sie schwammen und tauchten in See herum, bis Joe nach einer Weile genug hatte. Sie war einfach so viel körperliche Bewegung nicht gewohnt und ihr Magen verlangte nach etwas Essbaren. Also schwamm sie zum Ufer.
"Wo willst du hin?" rief ihr Gabrielle nach, die sich gerade suchend nach Xena umschaute, aber nur Joe sah.
"Ich will schon das Essen machen. Ich habe Hunger."
"Warte, ich komme mit." Essen hatte doch immer noch auf Gabrielle eine magische Anziehung. " Ich kann Xena gerade nicht finden."
Es war auch kein Wunder, warum Xena nicht zu finden war, in Dickicht der Bäume lauerten einige nicht gerade freundlich wirkende Gestalten.
Als Joe und Gabrielle gerade beim Anziehen waren, kamen sie auf sie zu.
"Na Täubchen, was treibt euch so früh hier her?" fragte einer der drei.
Sein Gesicht war schon von einigen Narben gekennzeichnet und seine Kleidung, wenn man es noch so nennen konnte, hing an ihn her ab. Seine beiden Kumpane sahen auch nicht besser aus. Der eine hatte etwas neuere Schuhe an, bestimmt von seinem letzten Opfer. " Ich wüßte nicht was euch das angeht. Wir räumen das Feld und dann könnt Ihr ins Wasser. Nötig hättet ihr es jedenfalls." sagte Joe mit gerümpfter Nase.
Sie konnte sich einfach noch nicht so recht an die Zeit gewöhnen, in die es sie verschlagen hatte. Aber als sie Gabrielle aus den Augenwinkeln sah, wurde ihr der Ernst der Lage schlagartig bewußt.
"He Jungs, lassen wir das, bevor noch etwas passiert."
"Wir haben aber dazu keine Lust" kam es zurück
"He Joe, laß das, reize sie nicht noch mehr." Gabrielle war ganz dicht an Joe herangetreten.
Die drei, waren sich ihrer Sache sehr sicher und gingen zum Angriff über.
Joe's Fuß hinterließ einen Abdruck in Gesicht ihres Gegenübers, bevor er umfiel. Viel Schade konnte man da ja nicht mehr anrichten. Dem zweiten erging es auch nicht viel besser, denn nachdem er Bekanntschaft mit Joe's Knie geschlossen hatte, wand er sich von Schmerzen am Boden. Der Dritte hatte es geschafft an Joe vorbei zu kommen und versuchte Gabrielle anzugreifen. Diese hatte sich aber einen recht stabilen Ast gesucht und verteidigte sich in gewohnter Weise.
Xena es wäre verdammt schön, wenn du dich mal hier her begeben würdest um etwas mitzumachen." rief Gabrielle
"Aijjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjj"
Xena sprang von einem nahegelegenem Baum. Sie hatte sich, als sie die drei Gestalten wahrgenommen hatte, etwas abseits an Ufer treiben lassen, um den dreien in den Rücken zu fallen. Als sie sah, das Joe und Gabrielle ganz gut allein zurecht kamen, kletterte sie auf einen der Bäume, um besser sehen zu können.
Als sie zwischen den kämpfenden landete, hatte sie alle Blicke auf sich gezogen.
Wie versteinert verharrten die Männer in ihren Bewegungen. Was auch kein Wunder war im Gegensatz zu Joe und Gabrielle hatte Xena noch keine Zeit gefunden, sich etwas anzuziehen.
Sie brauchten sich aber keine großen Gedanken mehr zu machen, denn augenblicklich wurden sie ins Land der Träume geschickt, wo sie auch noch eine Weile verbringen sollten.
"Schön, dass du dich auch noch zu uns gesellst." wetterte Gabrielle los " die hätten uns umbringen können und du wartest in aller Seelenruhe auf den Baum."
"Ich habe doch gesehen, das ihr die Situation im Griff hattet." sagte Xena und schnappte sich ihre Sachen und verschwand in Richtung Lager.
Joe lachte nur und ging hinterher, Gabrielle im Schlepptau.
"Gabrielle, komm mit, ich habe etwas schönes zu essen für dich."
Wieder im Lager angekommen zauberte Joe ein tolles Frühstück und nachdem sie gegessen hatten, beräumten sie das Lager und machten sie sich weiter auf den Weg zu den Amazonen.
Fortsetzung folgt :-)