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Hercules & Xena: The Animated Movie
The Battle for Mt. Olympus

Der Kampf um den Olymp

von Argonaut
Animated Movie

~ Stimmen ~

Kevin Sorbo (Hercules)
Lucy Lawless (Xena)
Michael Hurst (Iolaus)
Renee O Connor (Gabrielle)
Kevin Smith (Ares)
Alexandria Tydings (Aphrodite)
Josephine Davidson (Alcmene)
Joy Watson (Hera)
Peter Rowley (Zeus)
Josephine Davison (Artemis)
David Mackie (Porphyrion)
Alison Wall (Tethys)
Ted Raimi (Crius)
Alison Wall (Mnemosyne)

~ Stab ~

Regie: Lynne Naylor
Drehbuch: John Loy
Musik: Joseph LoDuca

Lieder von Michele Brourman und Amanda McBroom ("Across the Sea of Time", "Titans Song" und "Xenas Song")

Animation: Koko Enterprises, Südkorea
OVA: Direkt auf Video erschienen am 06.01.1998

~ Kommentar ~

Im Jahr 1998 war die Xena/Hercules Serie auf dem Höhepunkt ihres Erfolges (der dann doch schnell abgefallen ist). Fast zwangsläufig, dass die Produzenten den Ruhm ihrer Helden ausnutzen wollten, um Spin-offs und mögliche Nachfolger unters Volk zu bringen. Dazu gehört der Film „Young Hercules“ mit Ian Bohen, aus dem auch eine kleinen Serie hervorging (ohne Ian Bohen), außerdem die Arbeiten zum Pilotfilm der Serie „Amazon High“, die es allerdings nie zu einem richtigen Film brachte und deren Reste in der Xena Episode 5.16 Life Blood verwertet wurden, und als krönender Tiefpunkt der Animationsfilm „The Battle for Mt. Olympus“.
Die Story ist zusammenhanglos und ohne jegliche Höhepunkte. Die Charaktere haben mit der Serie, außer den Namen, so gut wie nichts gemein. Ob der Drehbuchautor mehr als zwei Folgen des Originals gesehen hat, darf bezweifelt werden. Die Geschichte fängt damit an, dass Zeus Alkmene „entführt“, weil sie, wie sich später herausstellt, unheilbar krank ist und er sie unsterblich machen will. Ein netter Zug, so jung wie die angebliche Mutter von Hercules daherkommt. Da sie allerdings die ganze Zeit in Däumlingsgröße in einem Puppenschloss wohnt, ist es fraglich ob das wirklich die richtige Wahl für sie war. Hera ist davon so oder so wenig begeistert, ebenso wenig Hercules, der von dem Hintergrund nichts weiß und überhaupt den ganzen Film über nicht den hellsten Eindruck macht. Xena und Gabrielle geben einen Gastauftritt, bevor Gabrielle flugs in einen Vogel verwandelt wird, dessen Gestalt sie bis zum Ende des Films hat. Gabrielle Fans seien deshalb schon hier ausdrücklich vor dem Film gewarnt, wenn sie sich einen Nervenzusammenbruch ersparen wollen. Schlecht steht es auch um die Nerven von Hera, die mit dem grün leuchtenden Chronos Stein herumspielt. Zwischenzeitlich sind vier Titanen aus der Erde gekrochen, die gern den Olymp erobern wollen. Zeitweilig verwandelt Hera die gesamte Besetzung in niedliche Tiere. Wahrscheinlich hat man an die Zielgruppe Kleinkinder und Senioren gedacht, die immer gern was gucken „da wo niedliche Tiere drin sind“. Danach gibts wieder ein hin und her bis am Ende Hercules mit dem Chronos Stein die Titanen zurück in die Erde schickt. Wie es mit Zeus und Alkmene weitergeht weiß ich nicht mehr und noch mal schau ich mir das bestimmt nicht an! Deshalb lasse ich das hier mal offen.
Der Zeichenstil ist schlicht und schlecht. Dabei muss man betonen, das „schlicht“ nicht „schlecht“ bedeuten muss, denn Serien wie „Der rosarote Panther“ oder „Southpark“ sind auch nur mit ein paar Strichen gezeichnet und trotzdem gut. Für Xena und Hercules ist dieser Minimalstil aber wenig geeignet. Um Kosten zu sparen hat man die Zeichenarbeit, wie meist in dieser Branche, nach Asien ausgelagert, genauer in das südkoreanischen Koko Enterprises Studio, dass bei vielen Animationsserien für den Cartoon-Channel oder die Kinderkanäle mitgearbeitet hat, so z.B. bei Batman oder den Gargoyles. Ob die Koreaner zum damaligen Zeitpunkt je Xena gesehen habe, darf ebenfalls bezweifelt werden. Hercules sieht mit seinen klobigen Händen aus wie ein dicker Superman. Xena ähnelt einer gedopten Kraftsportlerin und der Rest sieht auch nicht nach irgendeiner Serienfigur aus. Teilweise machen die Figuren merkwürdige Grimassen und die Perspektive ist völlig daneben. Xenas Chakram ist meist direkt auf das Kleidchen gemalt und in den zwei Szenen wo sie es benutzt, wird es zu einer Art Gebäckkringel, mit dem man weder Kleinkinder noch Titanen erschrecken kann. Die Hintergründe sind extrem schlicht hingemalt, oft nur einfarbig und ohne jegliche Details.
Die Musik ist noch der beste Teil, denn Jo LoDuca liefert wieder solide Arbeit ab. Dummerweise muss man auch noch drei Lieder ertragen. An den Songs hat Amanda McBroom mitgewirkt, deren übliches Metier eher die gehobene Hotelbar Musik ist, also irgendwas zwischen Jazz und Schlager. Einige kennen sie vielleicht als Autorin des wundervollen Songs „The Rose“, von dem sie auch die beste Version singt. Ob Miss McBroom je Xena geschaut hat, müssen wir an dieser Stelle ebenfalls bezweifeln. Das erste Lied „Across the sea of time“ ist noch ganz nett, das zweite „Titan’s Song“ klingt wie Humba humba tätärä und ist völlig deplaziert. Beim dritten Lied „Xena’s Song”, darf dann Lucy Lawless singen, was eine nett gemeinte Geste ist, aber weder in die Handlung noch sonst in den Soundtrack passt. Wahrscheinlich wollte man nur demonstrieren, dass Miss Lawless auch etwas singen kann.
Nun sind wir Fans natürlich dafür bekannt, dass wir für jeden Merchandise-Mist Unsummen ausgeben nur um in Erinnerungen an unsere Helden zu schwelgen. Und wenn die Xena-Plastikfigur der „Limited Collectors Edition“ eher nach Frankensteins Braut aussieht als nach Xena, hilft die eigene Phantasie noch ein wenig nach. Doch selbst durch die rosarote Fanbrille betrachtet, ist dieser Streifen schwer erträglich. Zu schlecht gemacht und viel zu weit weg von den Seriencharakteren. Die beste Szene ist tatsächlich noch die „Tierszene“, in der die in eine Kuh verwandelte Aphrodite sagt „I don’t even eat red meat, and now I am read meat“ (Ich esse nicht mal rotes Fleisch und nun bin ich rotes Fleisch), was mit der witzigste Spruch im ganzen Film ist. Ansonsten gibts nicht viel zu lachen. So ist es kein Wunder, dass aus den ganzen Versuchen den Ruhm der Serie weiterzuführen nichts geworden ist.

~ Bildkommentar ~

Animated Movie Bild 1
Das soll die Erde nach der griechischen Mythologie sein. Mit einer Weltkugel, die auch noch Amerika im Mittelpunkt zeigt?. Die komischen Außerirdischen singen dazu ein Lied. Der Zuschauer ahnt schon fürchterliches.
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Hercules mit Muskeln, die größer sind als sein Kopf, genauso wie ihn die Serie nicht haben wollte. Xena sieht ebenfalls merkwürdig aus - ist das der neue Asienlook oder kommt das von den Steroiden? Gabrielle hingegen lassen wir noch mal durchgehen.
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Zeus holt seine alte Liebschaft. Für eine ältere Mutter hat sich Alkmene ziemlich gut gehalten. Fürs realistische Faltenmalen blieb sowieso keine Zeit. Der ideale Jungbrunnen.
Animated Movie Bild 4
Iolaus ist der einzige, der gezeichnet besser aussieht als im Original. Und Weibern nachgaffen gehört nach den Autoren zu seinen wesentlichen Charaktereigenschaften, dazu brauch man nur eine einzige Folge anschauen. Das Surfer-Girl soll übrigens Aphrodite sein.
Animated Movie Bild 5
Die Titanen kommen und messen sich mit Hercules im Grimassenschneiden.
Animated Movie Bild 6
Gabrielle verwandelt sich nach einem kurzen Auftritt in einen Vogel. Wahrscheinlich wussten die Autoren nicht was sie mit der „irritating blonde“ anfangen sollten. Für den Rest des Films bekommen wir Gabrielle in natura nun nicht mehr zu sehen.
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Während des Kampfes der Titanen flüchtet sich Aphrodite in ihre Muschel, offenbar haben die Zeichner an die Venus gedacht und nicht an unsere geliebte Xena-Aphrodite. Die Titanen kämpfen mit Mitteln, die wir hier nicht weiter kommentieren wollen. Was für ein Subtext soll nun damit wieder gemeint sein?
Animated Movie Bild 8
Als die Zeichner gefragt haben, was denn in aller Welt ein Chakram sei, hat man ihnen nur gesagt, dass dies irgendein „rundes Dings“ ist, das man werfen kann. Sie haben sich ihre Keksdose angeschaut und dann ist dieser Kringel herausgekommen.
Animated Movie Bild 9
Hera fühlt sich wie Moses und zerstört mit dem Chronos-Stein ihre gesamte Inneneinrichtung. Hoffen wir, dass Zeus eine gute Feuerversicherung hat.
Animated Movie Bild 10
Jetzt wirds animalisch. Durch Heras Stein verwandelt sich die Götterbelegschaft in possierliche Tierchen. Artemis ist der Hase, Ares die Ziege (mit Bart!), Aphrodite die Kuh und Zeus die Maus. Wäre es kein Hercules/Xena Film könnte man dieser Szenerie durchaus einen humoristischen Aspekt abgewinnen.
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Inzwischen ist aus einem Titanen ein Gargoyle geworden und Hercules hat fast längere Haare als Xena bekommen. Die Füße sind völlig daneben geraten. Entweder war der Zeichner ein Verehrer Picassos oder er hatte erheblich Probleme mit der Perspektive.
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Die Titanen landen endlich wieder in der Erde und Xena freut sich mit Iolaus. Der Subtext hat hier keine Chance - obwohl, schaut Vogel Gabrielle nicht doch etwas eifersüchtig?
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Der Film ist fast zu Ende und Gabrielle ist von ihrem Vogelschicksal erlöst. Unter den vier Freunden herrscht wieder eitel Sonnenschein und der Zuschauer fragt sich, ob er seine begrenzte Lebenszeit vielleicht doch nicht mit jedem Fan-Krempel verplempern soll.

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