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Xenas Ahnen. Eine Galerie der Kämpferinnen von 1915-1995

von Argonaut
Zurzeit sind sie richtig in Mode: Moderne Amazonen, Warrior Women und Fighting Babes. Für viele Fans kam der endgültige Durchbruch für den weiblichen Actionstar mit den beiden Serien Buffy und Xena. Doch es gab die Kämpferinnen natürlich schon länger, oft in Filmen mit eher genügsamen Qualitätsansprüchen, die aber manchmal innovativer und unterhaltsamer sind als die Hollywood Großproduktionen. Leider sind Film- und Fernsehen sehr kurzlebige Medien und großen kulturellen Wert misst man den B-Movies eh nicht bei, besonders nicht in unseren Breiten. So sind viele Filme und ihre Heroinnen in Vergessenheit geraten. "Das Publikum klatscht nicht für das, was einmal war" soll Maria Callas gesagt haben. Ich mache das aber trotzdem und werfe einen Blick zurück in die Vergangenheit des Actionfilms und seiner verschiedenen Nachbargenres wie Western, Eastern, Krimi, Abenteuer-, Fantasy- und natürlich dem "Exploitation" Film, gemeinhin auch als "Schund" bekannt. Die Galerie soll auch zeigen, was bei Xena neu war und was es schon länger gab. Die (losen) Kriterien der Auswahl sind:

1. Der Schwerpunkt liegt auf dem physischen Kampf mit den üblichen Aktionen, die ein gewisses Maß an Sportlichkeit voraussetzen.
2. Ein Erkennungsmerkmal ist die Verwendung irgendeine Art von Waffe.
3. Die Kämpferin sollte vorzugsweise eine Titelrolle oder zumindest eine führende Hauptrolle spielen.
4. Um Wiederholungen zu vermeiden, darf jede Schauspielerin, jeder Charakter und jeder Film nur einmal vorkommen.
5. Außerdem muss der Film vor 1995 (einschließlich) entstanden sein, eben in der Vor-Xena Zeit.

Da ich nicht so streng bin, habe ich mir auch einige Ausnahmen erlaubt. In den Anfangsjahren des Kinos ist der Actionfilm noch nicht so weit entwickelt, außerdem ist es zum besseren Verständnis immer gut mal nach links und rechts zu schauen. So gibt es auch einige Beispiele aus anderen Medien wie dem Animationsfilm, Comic oder Videospiel.

Einige wenige der hier erwähnten Filme sind für Jugendliche nicht geeignet, ebenso wenig für Erwachsen mit empfindsamem Gemüt und Sinn für die seriösen Künste.

Geordnet sind die Portraits nach dem Jahr der Entstehung entsprechend den Daten der imdb.com. Da viele Filme unter verschiedenen Titeln erhältlich sind wurde immer der Originaltitel zitiert, bei asiatischen Filmen der englische Titel. Bei den Bildzitaten wurde die [DVD Herstellerfirma und das Erscheinungsjahr] angegeben, obwohl es meist auch andere Versionen gibt.

Kaempferinnen 1
Helen Holmes in The Hazards of Helen (1914-1917)
Hier jagt Eisenbahnangestellte Helen einem herrenlosen Zug hinterher und schrottet nebenbei ihr Motorrad. Der Chef der Eisenbahntelegraphen wollte erst keine Frau beschäftigen, muss sich aber am Ende der Episode entschuldigen und auch die Rechnung für's Motorrad bezahlen. Es gab 119 Episoden um die Abenteurerin Helen, von denen diese Nr. 26 "The Wild Engine" leider die einzige ist, die noch halbwegs zugänglich ist. Einige Episoden schlummern noch in den Archiven, der Rest ist ganz verlorengegangen. Doch schon damals sprang sie aus Autos und hielt mit dem Revolver die Bösewichte in Schach. Helen Holmes spielte in den ersten 48 Episoden die "Helen" und gilt als erste Stuntfrau und Actionheldin überhaupt. [public domain]

Kaempferinnen 2
Geraldine Farrar in Joan the Woman (1917)
Es gibt über 30 Verfilmungen der Geschichte der Jeanne d'Arc. Die erste geht nach einigen Quellen zurück bis ins Jahr 1895, als das Kino noch ganz in den Anfängen war. Kinozauberer George Méličs drehte 1900 den ersten kurzen Film, von dem noch Fragmente im Internet kursieren. Als bestes Werk gilt immer noch Carl Theodor Dreyers Stummfilm "Die Passion der Jeanne d'Arc" von 1928, der aber keinen Kampf zeigt, sondern sich auf die Verurteilung und das Martyrium konzentriert und deshalb nicht ganz hierher passt. In unsere Galerie kommt die erste gesamte Verfilmung von 1917. An den Massen im Hintergrund kann man erkennen, dass Cecil B. de Milles Film auch nach heutigen Maßstäben ziemlich aufwendig war.
Meiner Meinung nach ist Jeanne d'Arc ein etwas problematischer Charakter, ergibt der religiöse und politische Fanatismus doch eine ungute Mischung, die im Nachhinein durch die militärischen Erfolge geadelt wurde. Das sieht man auch an der Rahmenhandlung diese Films, der in einem englischen Schützengraben des 1. Weltkriegs spielt. Jeanne erscheint einem Offizier, erzählt ihre Geschichte und inspiriert ihn dadurch zum Heldentod. Nicht von ungefähr bekam die deutsche Verfilmung "Das Mädchen Johanna" von 1935 das Prädikat staatspolitisch besonders wertvoll. Allerdings haben die meisten Kriegshelden der Weltgeschichte ein ähnliches Problem und wie bei allen historischen Figuren müssen ihre Zeit und die Umstände gesehen werden, und die waren im Frankreich des 15. Jh. wenig erbaulich. So ist und bleibt sie eine der interessantesten Frauen der Weltgeschichte. [Image Entertainment 2001]

Kaempferinnen 3
Gerda Maurus in Frau im Mond (1929)
Das ist eine der frühen Astronautinnen. Die Männerriege will die Studentin erst nicht dabeihaben, wenn sie zur Goldsuche auf den Mond fliegen, doch sie setzt sich durch. Im Gegensatz zu unseren späteren Raumpilotinnen noch sehr weiblich zaghaft. Der letzte Stummfilm von Fritz Lang und einer der letzten Stummfilme überhaupt. Mit dem Tonfilm änderten sich auch die Ausdrucksweise der Schauspieler und die expressive Stummfilmgestik macht diesen fast drei Stunden langen Film etwas anstrengend. Dafür sind die Visionen teilweise bestechend realistisch. Natürlich gibt es auf dem Mond kein Gold und schon gar keine Atmosphäre, aber der Start des Raumschiffs ist schon beeindruckend und zeigt eine dreistufige Rakete die langsam aus einem Hangar zur Startrampe gerollt wird. Der Film gilt als Erfinder des Countdowns, denn damit das Publikum weiß wann es los geht wird in Worttafeln rückwärts gezählt. Jetzt weiß man woher die NASA das her hatte. [Ufa/DVD 2007]

Kaempferinnen 4
Rochelle Hudson in The Savage Girl (1932)
In der Frühzeit des Kinos waren weiße Dschungelgöttinnen sehr beliebt. Schließlich gab es den Pauschaltourismus für jedermann noch nicht. Allzu viel kämpfen tut unsere Heldin zwar nicht, das überlässt sie ihren Tieren, aber diese Bild ist ein wunderbares Anschauungsbeispiel für die Zeit vor der Hollywood Zensur des sogenannten Hays-Code, der ein paar Jahre später die Produktionsbedingungen diktierte. So ein schulterfreies Minikleidchen gab es später nicht mehr, wie wir an unserem Jungle Girl von 1941 weiter unten in der Galerie sehen. Diesen Wechsel von freizügig zu sittsam (und wieder zurück) gibt es noch öfter in der Filmgeschichte, entsprechend den jeweiligen gesellschaftlichen Umständen. [Alpha Video 2005]

Kaempferinnen 5
Greta Garbo in Queen Christina (1933)
Greta "die Göttliche" zeigt sich hier in Männerkleidern und kommentiert ironisch das männliche Wirtshausverhalten. Dabei hat sie als Königin von Schweden eigentlich immer die Hosen an. Im Verlauf des Films wird sie betont weiblich, denn der Film hat nichts mit der historischen Christina gemeinsam, sondern ist eine übliche tragisch-romantische Hollywood Liebesgeschichte. Na - nicht ganz, denn am Anfang des Films küsst die "männliche" Garbo ihre Kammerzofe zur Begrüßung auf den Mund. Zwar nur kurz, aber jeder der in ein Geschichtsbuch über Christina geschaut hat weiß, dass der Subtext bestimmt beabsichtigt war. So scheidet der Hollywood typische Liebhaber auch nicht ganz unerwartet von dannen und am Ende steht sie allein an Bord ihres Schiffes. [Warner Home Video 2005]

Kaempferinnen 6
Die ersten Superheldinnen: Fantomah, The Woman in Red und Lady Luck (1940)
Es ist nicht ganz geklärt, wer die erste Comic-Superheldin war, denn es gab erstaunlicherweise ziemlich viele davon, und über die Definition was genau denn eine Superheldin ist, ist man sich nicht einig. Hier sind drei Kandidatinnen aus dem Jahr 1940. Fantomah, Mystery Woman of the Jungle von "Barclay Flagg". Wer hinter diesem Pseudonym steckt weiß keiner mehr. Dafür wird Fantomah in der Liste "Stupid Comics" geführt. The Woman in Red stammt von R. Hughes und G. Mandel. Lady Luck wurde von Comiclegende Will Eisner kreiert. Unter den dreien hat Lady Luck qualitativ die Nase vorn. [Fiction House Magazines (Fantomah); Standard Comics (Woman in Red); Register & Tribune Syndicate (LadyLuck)]

Kaempferinnen 7
Frances Gifford in Jungle Girl (1941)
In fast jeder der 15 Episoden fällt/springt/schwimmt sie durch einen Teich um uns in nassen Klamotten ihre Profillinie zu zeigen. Mit solchen Tricks versuchte man damals die Zensur des Hays-Codes zu umgehen, denn so offensichtlich freizügig wie das Savage Girl von 1932 durfte man nicht mehr sein. Dafür zeigt dieses Jungle Girl dem Mann wo es im Dschungel lang geht. Das Retten teilt sie sich mit ihrem Freund - der ballert immer sinnlos mit seinem Revolver umher, sie hingegen versteht sich aufs akrobatische an Bäumen und Lianen hangeln. Darin schlägt sie selbst Tarzan. Ein Serienklassiker der frühen 40 Jahre. [Vci Video 2000]

Kaempferinnen 8
Veronika Lake in So Proudly We Hail! (1943)
Der Titel des Films ist eine Zeile aus der US-amerikanischen Nationalhymne und daraus kann man schon sehen, dass es sich um einen der damaligen Propagandafilme handelt. Es ist die "wahre" Geschichte einer Gruppe von Krankenschwestern der US-Streitkräfte im Pazifik, die in die Kämpfe um Bataan und Corredigor verwickelt werden. Die beiden Inseln waren damals jedem Amerikaner ein Begriff, denn die Kämpfe endeten 1942 mit einer Niederlage der US-amerikanischen und philippinischen Streitkräfte gegen die Japaner. Auch heute noch erinnert man sich an den "Todesmarsch von Bataan", auf dem viele Kriegsgefangene unter grausamen Bedingungen starben. Die Krankenschwestern unter Führung von Lt. Janet 'Davy' Davidson (Claudette Colbert) können vorher noch aus Corredigor entkommen und erzählen ihre Geschichte in Rückblenden. Natürlich enthält die Story die Hollywood üblichen Liebesgeschichten; was ihn jedoch über die idealisierenden Standard-Propagandafilme heraushebt ist die beklemmende Schilderung der Kriegsgeschehnisse, unter denen die Krankenschwestern arbeiten müssen. In dieser Szene sind die Frauen durch einen feindlichen Kommandotrupp bedroht Lt. Olivia D'Arcy (Veronika Lake) ergibt sich zum Schein, hält aber unter ihrem Overall eine Handgranate versteckt. Um ihren Kameradinnen die Flucht zu ermöglichen tötet sie sich und die Angreifer. Solch eine Szene war für einen weiblichen Hollywoodstar damals völlig unüblich. Das zeigt auch wie sehr sich das Frauenbild in den Kriegszeiten gewandelt hatte. [Universal Studios 2007]

Kaempferinnen 9
Linda Stirling in Zorro's Black Whip (1944)
In 12 Episoden a 20 min reitet diesmal "the one and only female Zorro". Eigentlich ist das gar nicht Linda Sterling, sondern ihr (weibliches) Stunddouble Babe DeFreest, das macht aber nichts, ebenso wenig dass jede Episode mindesten 5 min Filmmaterial aus den vorherigen Folgen wiederverwertet. Die Serie mit ihren Cliffhangern hat echten B-Movie Charme. Besonders nett die ewig gleiche Szene, in der sie aus ihrer Zorro-Höhle hinter einem Wasserfall hervor reitet um sich in den Kampf zu stürzen. [ROAN 2004]

Kaempferinnen 10
Peggy Cummins in Deadly Is the Female (1950)
Der neue US Titel des Films heißt "Gun Crazy" und verrückt nach Waffen sind beide. Bart (John Dall, auf dem Bild im Hintergrund) ist seit seiner Kindheit ein Waffennarr. Er lernt die Kunstschützin Annie Laurie kennen. Beide heiraten und eine zeitlang geht alles gut. Doch Annie will sich nicht mit einem bescheidenen Leben abfinden und die beiden fangen an ihr Einkommen durch Raubüberfälle aufzubessern. Dabei erweist sich Annie als die deutlich brutalere von beiden. Joseph H. Lewis' Film zeichnet sich durch eine expressive Schwarz-Weiß Photographie und ein schnelles Tempo aus. Das Gangsterpärchen Bonnie und Clyde (siehe unten) ist bekannter, aber von beiden Filmen gilt vielen Gun Crazy als besser. [Warner Home Video 2004]

Kaempferinnen 11
Eleanor Parker in Caged (1950)
Von den zahlreichen Vertretern des Frauengefängnisfilms ist bislang "Caged" der Einzige, den ich für wirklich sehenswert halte. Selbst Streifen wie Caged Heat (1974), obwohl mit deutlich mehr Action und sogar leicht feministischem Unterton ausgestattet, können letztendlich nicht überzeugen. Deshalb gibt es als Beispiel für das Genre diesen Klassiker. Eleanor Parker spielt eindrucksvoll den Weg der Marie Allen vom verschüchterten Mädchen zur Gangsterbraut. Genaugenommen verliert sie ihren Kampf und es ist absehbar, dass sie genauso wie die meisten der Insassinnen wieder kommen wird. Kämpferisch hingegen ist Gefängnisdirektorin Ruth Benton (Agnes Moorehead), die versucht die Haftbedingungen gegen den Widerstand windiger Politiker zu verbessern. Und Evelyn Harper (Hope Emerson) wurde als sadistisch tückische Wärterin zum Prototyp für die Matronen in diesem Filmgenre. [Warner Home Video 2007]

Kaempferinnen 12
Jean Peters in Anne of the Indies (1951)
In diesem B-Movie von Regisseur Jaques Tourneur ist der Piratenkapitän eine Frau. Capt. Anne Providence beherrscht ihr Schiff, ihre Mannschaft und die See. Das ist dem männlichen Schönling des Films zu viel des Guten, er bevorzugt wie es sich gehört die brave Ehefrau. Und wie es sich gehört geht "Die Piratenkönigin" mit ihrem Schiff und viel Kanonendonner unter. [Ascot Elite Home Entertainment 2005]

Kaempferinnen 13
Maureen O'Hara in Against all Flags (1952)
Piratenkapitän Prudence 'Spitfire' Stevens kämpft in diesem wunderschönen Piratenfilm erst gegen und dann mit dem britischen Offizier Brian Hawke (Errol Flynn). Der hat am Ende die Wahl zwischen der devoten Prinzessin Patma (Alice Kelley) und unsere selbstbewussten Heldin und entscheidet sich zu unser aller Freude und Verwunderung (wir sind in den fünfziger Jahren) für die ehemalige Piratin. Verwunderlich auch, dass immer noch einige glauben kämpfende Piratinnen gibt es erst mit Keira Knightley und den Piraten der Karibik, wenn sich auch das Kino in den letzten fünfzig Jahren natürlich weiterentwickelt hat. Wegen ihrer roten Haare, die im damals noch nicht selbstverständlichen Farbfilm besonders gut zur Geltung kamen, wurde Maureen O'Hara auch die "Queen of Technicolour" genannt. [Universal Pictures UK 2006]

Kaempferinnen 14
Patricia Laffan in Devil Girl from Mars (1954)
Am moderigen Studiohintergrund kann man schon erahnen dass es sich um eine britische Produktion handelt. Nyah kommt vom Mars um Männer zu Reproduktionszwecken zu suchen, denn die Marsmänner sind in dieser Hinsicht völlig degeneriert. In dieser Szene wird der erste Erdenmann desintegriert, was für eine Frau die auf Männersuche ist etwas kontraproduktiv wirkt. Nur eine der Merkwürdigkeiten diese B-Movies, der im Wesentlichen in einer schotttischen Herberge spielt, in der sich einige gescheiterte Existenzen und der obligate Herr Professor getroffen haben. Ihr Roboter wirkt völlig lächerlich, dafür gibt es einige interessante Beziehungsthemen, physikalische Debatten die locker mit dem Startreck Technoquatsch konkurrieren können und eine Herbergsmutter, die im Angesicht der Todesmaschine immer erstmal einen Tee macht. Besser als manche amerikanische Produktion der Zeit und Patricia Laffans cooler Auftritt in den Latexklammotten ist einfach umwerfend. [Image Entertainment 2000]

Kaempferinnen 15
Gail Davis in Annie Oakley (1954-1957)
Annie Oakley hilft hier ihrem Freund dem Sheriff mit ihren Schießkünsten. Die Kunstschützin Annie Oakley gab es auch in echt: Ende des 19. Jh. beeindruckten ihre Schießkünste die ganze Welt und angeblich ließ sich Kaiser Wilhelm II von ihr eine Zigarette aus dem Mund schießen. Einige kennen vielleicht auch Irving Berlins Musical "Annie Get Your Gun". Hier sind wir aber in den strammen Fünfzigern. Da waren die Männer markant, die Kinder süß und die Indianer bösartig. Heute wirkt das ganze eher unfreiwillig komisch und mit ihren Zöpfen und dem Zirkuskostüm sah sie schon damals albern aus. Doch einen gewissen heimeligen Charme haben die wenigen Folgen, die man heute noch bestaunen kann dann doch wieder. Und die Serie schaffte damals über 80 Episoden und das ist doch schon eines dicken Lobes für Annie und ihre Darstellerin Gail Davis wert. [Alpha Video 2005]

Kaempferinnen 16
Beverly Garland in The Gunslinger (1956)
In diesem Western ist der Sheriff eine Frau. Am Anfang ist sie als Ehefrau des Gesetzeshüters für das Kaffeekochen zuständig. Doch schon nach wenigen Filmminuten kommen die Gangster und es hat sich mit der Ehe gehabt. Nach dem Tod ihres Mannes steckt sich Marshall Rose Hood den Stern an die Brust und am Ende reitet sie alleine der Sonne entgegen. Ein frühes Werk von B-Movie Legende Roger Corman. [Direct Source Label 2002]

Kaempferinnen 17
Theresa Hancock, Jean Moorhead, Gloria Farr und Joanne Cangi In The Violent Years (1956)
Georgia, Paula, Phyllis und Geraldine bilden eine Girlgang und feiern Partys, berauben Tankstellen und ziehen unschuldige Männer ins Gebüsch (!). Hier liefern sie sich einen Schusswechsel mit der Polizei nachdem sie auf Anordnung einer "ausländischen Macht" ein Klassenzimmer verwüstet haben (!). In der Rahmenhandlung wird von einem Richter erklärt welch schlimmes Ende es mit jungen Mädchen nimmt, wenn sie von ihren Eltern vernachlässigt werden. Interessant zu sehen, dass ein völlig dilettantischer Film trotzdem unterhaltsam sein kann. Das Drehbuch stammt von Ed Wood, der 1980 in dem Buch "The Golden Turkey Awards" zum schlechtesten Regisseur aller Zeiten gewählt wurde und dadurch posthum weltweite Berühmtheit erlangte. [Image Entertainment 2001]

Kaempferinnen 18
Barbara Stanwyck in Forty Guns (1957)
Hier weist die autoritäre Rancherin Jessica Drummond einen ihrer Mannen zurecht und nimmt ihm die Colts ab. Und das in einem 50er Jahre Western. Am Ende des Films sollte sie eigentlich von ihrem Geliebten erschossen werden. Doch das Studio zwang Regisseur Samuel Fuller zu einem konformen Ende, denn der Film war ihnen schön düster genug. In den USA kein Erfolg entwickelte er sich bei den französischen Cineasten zu einem Klassiker. [Koch Media Deutschland 2004]

Kaempferinnen 19
Gianna Maria Canale in La Venere dei Pirate (1960)
In "Venus der Piraten" kämpft das Vater/Tochter Teams gegen allerlei Schurken und Schurkinnen. Wie es sich für einen italienischen Film gehört ist Liebe und Eifersucht inbegriffen. Die verführerische Blonde ist die Böse und unsere dunkelhaarige Heldin gewinnt natürlich Kampf und Mann. Netter Piratenfilm über den "Stolz italienischer Frauen". [Elfra Film- u. Verlags-GmbH 2005]

Kaempferinnen 20
Margaret Rutherford in Murder, She said (1961)
Cherakleia: Dieser Name darf, wie ich finde, nicht fehlen. IMHO die wahrlich erste weibliche Heldin der Filmgeschichte. Als kauzige alte Dame, die ihre Nase zu gern in fremde Angelegenheiten steckt, und die in ihrer Freizeit dem örtlichen Inspektor bei der Aufklärung mysteriöser Morde zur Seite steht, ist sie unvergesslich. Bereits 1961 wurde der erste Miss Marple Film "16 Uhr 50 ab Paddington" gedreht, in dem die schlagkräftige, alte Dame ihr Hobby aufnimmt. [Warner Home Video 2003]

Kaempferinnen 21
Carla Foscari und Susy Andersen in Le Gladiatrici (1963)
Dieser Streifen ist in der englischen Version unter dem Titel "Thor and the Amanzon Women" bekannt, obwohl Muskelmann Thor (Joe Robinson) gar nicht die Hauptfigur ist. Die "Women of Nalia" haben ihre Männer versklavt und die schwarze Königin Nera (Jannin Hendy) schickt ihr Kriegerinnen auf Raubzüge, die darin bestehen, dass sie mit ihren Zipfelmützenhelmen durch die Botanik hopsen. Wer nicht mithopsen will muss in den Gladiatorinnenkämpfen um seine Freiheit ringen. Ebenso diejenigen, die wie die blonde Tamar gerne wieder einen Mann bzw. ihren kleinen Bruder auf dem Thron sehen wollen, denn "The rule of women was the most frightful and horrible form of government." Unterstützung bekommt sie von Yamad, eigentlich Hauptmännin bei den Zipfelmützen, die davon träumt: "My best reward would be to build a happy life again, at the side of a man who is stronger than I", was sich aber nicht erfüllt, da sie für diese antifeministische Einstellung von ihren Genossinnen gerädert wird. So kämpft Tamar (Susy Andersen) allein gegen die fiese Ghebel Gor (Carla Foscari). Thor hingegen kämpft nicht gegen Frauen, was in einem Amazonenfilm eine eher passive Rolle nach sich zieht. Dafür sagt er solche tiefsinnigen Dialoge wie "I am free in this forest. And in this forest I will stay"
und fällt dann hinterrücks die Böschung runter. Am Ende muss er im Tauziehen gegen 101 Zipfelmützen antreten (die hier im Hintergrund stehen), während Tamar sich als Ringerin beweist. Am Ende freuen sich alle, dass es mit der Frauenherrschaft ein Ende hat und wieder alles so ist, wie es in der naturgegebene Rangordnung sein sollte.
Schon allein die Tatsache, dass sich heute keiner mehr erlauben könnte solche Dialoge zu schreiben macht den Film sehenswert. Wer des Englischen mächtig ist, findet auf agonybooth.com einen langen und spaßigen Kommentar zu dieser Perle des Sandalenfilms. [Mill Creeks Entertainement 2006, aber wahrscheinlich schon public domain]

Kaempferinnen 22
Modesty Blaise in The Gabriel Set-up (1964)
Peter O'Donnell erfand 1963 die weibliche Antwort auf James Bond als Comicfigur. Keine Superheldin sondern Realistin mit Durchsetzungskraft. Sie verliert manchmal auch einen Fall, ihre Eleganz verliert sie dabei aber nie. Gibt es auch als Film und Roman, und das seit über 40 Jahren. Wer Tarantinos "Pulp Fiction" mag, sollte sich mal anschauen was Vincent auf der Toilette liest. [Titan Books 2004]

Kaempferinnen 23
Tura Santana in Faster, Pussycat! Kill! Kill! (1965)
"Ladies and Gentlemen, Welcome to Violence". In diesem Film kämpf Böse gegen Böse. Eigentlicher Gegenspieler der aggressiven Dame ist ein alter Mann im Rollstuhl (!) der über Frauen meint "Man lässt sie wählen, man lässt sie rauchen, man lässt sie Auto fahren, sogar in Hosen rumlaufen dürfen sie. Und was kommt dabei raus? Ein Demokratischer Präsident! Niemand kann mehr Bruder und Schwester unterscheiden, wenn man nicht direkt drauf gestoßen wird". Regisseur Russ Meyer bevorzugt üblicherweise Frauen mit hervorstechenden Merkmalen. Doch hier gibt es keinen nackten Tatsachen; dafür besticht der Film durch bissige Dialoge, ungewöhnliche Kameraperspektiven und eine rasante Schnitttechnik mit der Meyer dem Mainstream Kino um Jahre voraus war. [WVG Medien GmbH 2004]

Kaempferinnen 24
Jeanne Moreau und Brigitte Bardot in Viva Maria! (1965)
Hier fragen sich die beiden Marias wo sie das Maschinengewehr als nächstes hinstellen, nachdem schon die Inneneinrichtung zerdeppert wurde. Maria I (Brigitte Bardot) ist als Tochter eine irischen Revolutionärs Expertin für Sprengstoffe, Maria II (Jeanne Moreau) tingelt als Zirkussängerin durch die Gegend. Beide treffen sich in Mittelamerika, bringen sich gegenseitig Kampf- und Liebeskünste bei und werden eher zufällig zu den Vorreitern der Revolution gegen Kapitalismus und Kirche. Louis Malles französische Parodie auf amerikanischem Abenteuerfilme war in Europa ein Riesenerfolg und die beiden Damen wurden zu Ikonen der 68er Generation. [MGM 2004]

Kaempferinnen 25
Diana Rigg in The Avengers (Season 5-7 1965-1967)
In Deutschland liefen einige Staffeln der Serie unter dem Titel "Mit Schirm, Charme und Melone". Mit ihrem Kollegen John Steed (Patrick Macnee) bildet sie ein schlagkräftiges Team, aber für alle war sie der einzige Star der Serie: Mrs. Emma Peel. Der Name ist abgeleitet von M(an)-Appeal, was den auch voll zutrifft. Ihre Vorgängerin Honor Blackman hatte schon das Feld bereitet, aber die drei Staffeln mit Diana Rigg sind zum Markenzeichen der Serie geworden, die es insgesamt auf 161 Folgen und einer kleine Nachfolgeserie gebracht hat. Sie war für die Action zuständig, ihre Kostüme haben Modetrends gesetzt und dem TV Frauenbild der Zeit war sie sowieso voraus. [A&E Home Video 2006]

Kaempferinnen 26
Cheng Pei-Pei in Come Drink with Me (1966)
Sie ist eine Grande Dame des Martial-Arts Films und seit über vierzig Jahren im Geschäft. Der Film kam kürzlich unter dem Titel "Das Schwert der gelben Tigerin" auch in Deutschland heraus. Damals waren die Kung Fu Kämpfe noch nicht so tänzerisch elegant wie in den späteren Werken, wie dem bekannten "Crouching Tiger, Hidden Dragen (2000)". Dort spielte sie die Rolle der Jade Fox, 34 Jahre nach unserem Film. Das ist schon eine reife Leistung. [M.I.B. - Medienvertrieb 2005]

Kaempferinnen 27
Princess Sapphire in Princess Knight (1967)
Um die Thronfolge zu erlangen muss sich Sapphire als jugendlicher Ritter verkleiden, da nur Männer den Thron besteigen dürfen und sie unbedingt verhindern muss, dass der böse Duke Duralumon König wird. Die Serie ist auch bekannt unter dem Titel "Choppy and the Princess", denn der Prinzessin zur Seite steht Choppy, ein kleiner grüner Engel in der Ausbildung, der sich erst seine Flügel verdienen muss. Der Manga entstand 1953 von Tezuka Osamu, einem der Begründer der japanischen Comictradition. Die ein Jahrzehnt später entstandene Verfilmung ist eine der ersten Anime-Farbproduktionen. [Starlite Group 2006]

Kaempferinnen 28
Elke Sommer und Sylva Koscina in Deadlier than the Male (1967)
Bikinimädels mit Harpune? Da fällt einem doch sofort James Bond ein. Und in der Tat handelt es sich um einen der zahlreichen Nachahmer der ersten James Bond Filme. Hier ist der Agent Hugh 'Bulldog' Drummond (Richard Johnson), eine bekannten Figur die 1920 erstmal in einem Roman auftauchte. "Heiße Katzen" hieß der Film hierzulande und in der deutschen Synchronisation hatten Johnson und Sean Connery sogar den gleichen Sprecher. Am meisten ist der mit kleinerem Budget gedrehten Streifen allerdings der beiden bösen Damen wegen in Erinnerung geblieben. Besonders Elke Sommer schlägt als kühle Schurkin manchen Bond Bösewicht um Längen. [Koch Media Deutschland 2003]

Kaempferinnen 29
Faye Dunaway in Bonnie and Clyde (1967)
Bonnie und Clyde gab es wirklich. Während der Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre, der Great Depression, überfiel das Gangsterpärchen kleinere Läden und Tankstellen, aber auch einige Banken. Es gibt auch ein Foto, auf dem Bonnie Parker in ähnlicher Pose steht wie Faye Dunaway, allerdings ohne Revolver, denn die reale Bonnie soll nie eine Waffen angefasst haben. Arthur Penns Film hat viel zum Mythos und auch zur Idealisierung des Paares beigetragen. Für das damalige Kino war der Streifen ziemlich gewalttätig, wobei sich die Kritiker noch streiten ob aus Gewaltverherrlichung oder um die Waffenbesessenheit der Amerikaner zu zeigen. Mir persönlich gefällt der Film nicht besonders, und was an Leuten die Tankstellen ausrauben so heroisch sein soll weiß ich auch nicht, aber historisch bedeutend ist er schon, zeigt sich darin schon der stilistische Umbruch des alten Hollywood Kinos zum realistischeren "New Hollywood". Von den zahlreichen anderen Filmen über Gangsterpärchen empfehle ich die "irre" Variante Gun Crazy (vorne in der Galerie) oder die "tragisch-romantische" Variante You Only Live Once (1937) von Fritz Lang. Unabhängig davon gehört die formidable Faye Dunaway für ihr Lebenswerk auf jeden Fall in unsere Sammlung. [Warner Home Video 1998]

Kaempferinnen 30
Jane Fonda in Barbarella (1968)
Eines der Sexsymbole der sechziger Jahre. Später engagiert sich Jane Fonda politisch und wurde auch mehr und mehr Charakterdarstellerin. Sie leitete Ende der siebziger Jahre die Fitnesswelle ein. In diesem surrealen B-Movie ihres damaligen Ehemannes Roger Vadim muss die Astronautin den Wissenschaftler Duran Duran finden (nach dem hat sich die spätere Popband benannt). Sie hat es mit bissigen Puppen, Kanarienvögeln und einem Engel zu tun und überlebt als einzige das "Orgasmatron". Angeblich soll es bald ein Remake geben. Ob es den billig bunten Charme des Originals erreicht muss man abwarten. [Paramount Home Entertainment 2003]

Kaempferinnen 31
Feng Hsu in A Touch of Zen (1969)
Hauptperson dieses über drei Stunden langen Epos ist eigentlich der Maler und Kalligraph Ku Shen Chai (Shih Chun), der träge seiner Arbeit nachgeht. Er gerät in den Kampf zwischen den Killern eines lokalen Aristokraten und der flüchtigen Schwertkämpferin Yang Hui-ching. Ku und Yang bilden ein kontrastreiches Pärchen, den Ku kämpf nicht und quasselt viel während die Kämpferin Yang eher einsilbig ist und durch ihren ständigen Überlebenskampfes einen sehr kühlen und düsteren Charakter hat. Die chinesische Filmmusik macht die drei Stunden fürs westliche Publikum eher anstrengend, und wahrscheinlich hat mancher auch Schwierigkeiten der spirituellen Natursymbolik in vielen Szenen zu folgen. Mit seiner ungewöhnlichen Erzähltechnik und seinen damals neuartigen Kampfszenen ist dieser Film aber ein Meilenstein des Wuxia Genres. [Optimum Home Entertainment 2003]

Kaempferinnen 32
Soledad Miranda in Sie tötete in Ekstase (1970)
Irgendeiner der Basic Instinct für prüden Kinderkram hält? Dann empfehle ich einen der wenigen deutschen Exploitation Filme. Der spanische Regisseur Jess Franco hat Schundfilme am Fließband produziert und sich nie um den guten Geschmack oder die Zensur gekümmert. Er genießt deshalb bei Genreliebhabern Kultstatus und in einigen Programmkinos gibt es ab und zu eine Werkschau, wobei das Problem besteht aus seinen über 150 "Werken" die "Besten" herauszufiltern. Zwei werden aber immer dabei sein: "Vampyros Lesbos" und "Sie tötete in Ekstase". Die Titel sagen eigentlich alles. Hier spielt Soledad Miranda (alias Susann Korda) eine Ehefrau deren Gatte sich das Leben genommen hat, weil ihm von einem ärztlichen Komitee die Approbation entzogen wurde - aufgrund seiner Experimente an menschlichen Embryos (!). Aus verzweifelter Liebe für den Toten, der den ganzen Film über im Schlafzimmer liegt, rächt sich die Dame an den Mitgliedern des Komitees. Was war das für eine liberale Zeit, in der man solche Filme machen konnte. Auch Horst "Derrick" Tappert war sich nicht zu schade mitzuspielen. Und Soledad Miranda gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den bekanntesten europäischen B-Movie Schauspielerinnen. Leider verstarb sie kurz nach diesem Film bei einem Autounfall. Ihre Filme werden unter B-Movie Fans aber immer noch geschätzt. [Second Sight Films Ltd. 2000]

Kaempferinnen 33
Raquel Welch in Hannie Caulder (1971)
In Burt Kennedys Western geht diesmal die Frau auf die Jagd. Nachdem sie brutal überfallen wurde, sinnt Hannie auf Rache und schließt sich einem Kopfgeldjäger an um sein Handwerk zu lernen. Nachdem dieser stirbt übernimmt sie sein Erbe und erledigt die Bösewichte. Der Film wechselt zwischen komischen und eher härteren Szenen. Raquel Welch hatte schon einiges an Westernerfahrung gesammelt, so in Bandolero (1968) und 100 Rifles (1969). [Starz Home Entertainment 2006]

Kaempferinnen 34
Claudia Cardinale in Les Pétroleuses (1971)
In den "Petroleummiezen", so der deutsche Titel dieser Westernkomödie, kämpft Claudia als Besitzerin einer Ranch gegen Brigitte Bardot, die eine Bande weiblicher Eisenbahnräuberinnen anführt. Den bösen Ölbaron gibt es auch, doch der spielt nur eine Nebenrolle, ist der Film doch ganz auf die beiden reizvollen weiblichen Hauptdarstellerinnen zugeschnitten, was das Ganze zwar nett anzusehen, aber nicht unbedingt gehaltvoll macht. Die westernerprobte Claudia Cardinale macht noch die beste Figur, während die Franzosen nicht so ganz in ihrem Genreelement sind. [EMS GmbH 2007]

Kaempferinnen 35
Li Ching in Vengeance of a Snowgirl (1971)
Da die Shaw Brothers gerade ihre alten Filme in restaurierte Fassung herausbringen, ist auch dieser kuriose Streifen aufgetaucht. Nachdem sie sich als Kind stundenlang im Eiswasser verstecken musste ist die junge Schwertkämpferin Bing Hong, ja was sagt man da jetzt korrekt: gehbehindert, ein Krüppel, physisch herausgefordert? Jedenfalls kann sie ihre Beine nicht bewegen und läuft bzw. rollt auf Schwertkrücken herum. Dafür kann sie gewaltige Sprünge machen, die allerdings sehr nach Puppentheater aussehen, da damals die Drahtseiltechnik "Wire Work" noch nicht perfektioniert war. Aus Rache für den Tod ihrer Eltern verfolgt sie vier der Mörder, besonders deren Köpfe, die sie in Körben sammelt. So weit so üblich. Jetzt das Besondere: Ihre Hyperthermie kann geheilt werden durch ein Fußbad in einer heißen Quelle, die sich in einem Eisfeld befindet, das man nur mit einer Perle durchqueren kann, welche in einem Vulkan liegt, in den man nur mit einer hitzebeständigen Rüstung kommt, die aus dem Palast irgendeines Prinzen geklaut werden muss. Neben der unfreiwilligen Komik glänzt der Film durch eine farbenprächtige Studiodekoration und eine absolut "coole" Hauptdarstellerin. [Shaws Brother/IVL 2007]

Kaempferinnen 36
Lily Ho in Lady with a Sword (1971)
Kung-Fu Lady Feng fei-fei zieht gerade ihr Schwert um den Mörder ihrer Schwester zu stellen. Dummerweise ist es ihr Verlobter was bei den chinesischen Familientraditionen gleich eine blutige Familienfede nach sich zieht. Am Ende sind ziemlich viele auf der Strecke geblieben, unter anderem auch ihr junger Neffe, einer der Sympathieträger der Story, was in einem amerikanischen Film niemals möglich wäre. Einer der B-Movies der Regisseurin und Schauspielerin Kao Pao Shu. [Shaws Brother/IVL 2007]

Kaempferinnen 37
Angela Mao in Hapkido (1972)
Die Story ist gewöhnlich: gute Kampfschule kämpft gegen böse Kampfschule, wobei im chinesischen Film üblicherweise die Japaner die Bösen sind. Nachdem all ihre männlichen Kollegen ausgeschaltet wurden, ist sie die "Last woman standing" und erledigt Zwischen-Level und End-Level Boss, die allesamt zwei Köpfe größer sind als sie. Von ihren Fans wurde sie "Lady Wirbelwind" genannt. [Contender Entertainment Group 2006]

Kaempferinnen 38
Pam Grier in Coffy (1973)
Eine Ikone des "Black Exploitation" Genres. Hier geht sie unter hohem persönlichen Einsatz auf die Jagd nach Drogenhändlern. Am meisten interessiert uns natürlich der Inhalt der siebziger Jahre Häkeltasche. Zwei ähnliche gestrickte Rächerinnen Filme mit ihr folgten noch. Sie nahm diese Rolle in Quentin Tarantinos Jackie Brown (1997) wieder auf. Pam Grier selbst spielte in zahlreichen Filme und Serien mit und war zuletzt in "The L Word" zu sehen. [MGM 2001]

Kaempferinnen 39
Meiko Kaji in Lady Snowblood (1973)
Ihr Vater wurde bei einem Überfall ermordet. Von ihrer Mutter zur Rache geboren verfolgt sie gnadenlos ihr Ziel. Auf den ersten Blick wirkt sie harmlos, tippelt mit kleinen Schritten umher und hat den Blick immer devot gesenkt. Doch wenn sie das Schwert zieht färbt sich der Schnee blutrot. Das Titellied verwendete Quentin Tarantino in Kill Bill 1. [Alive 2004]

Kaempferinnen 40
Reiko Ike in Sex & Fury (1973)
Das japanischen "Pinky Violence" Filmgenre verbindet den härten Action-Film mit dem Pink-Film, einer besondere Art des japanischen Sexfilms, für den es im Westen keine richtige Entsprechung gibt. Aufgrund der japanischen Zensurregeln zeigt der japanische Pink-Film zwar viel nackte Haut zählt aber nicht zur Pornographie. Im Gegensatz zum deutschen 70er Sexfilm entwickelt sich der japanische Pink-Film zu einer blühenden Industrie in die auch die großen Filmstudios einstiegen und eigene Kinoketten für dieses Genre betrieben. Mitte der 80er brachte die Verbreitung des Videorecorders den "Erwachsenenfilm" in die Wohnzimmer und die Pink-Kinos und ihre Filme verloren mehr und mehr an Bedeutung. Einige Werke haben aber die Zeiten überdauert und auch den Weg in den Westen gefunden, wie "Sex & Fury", in dem Reiko Ike zu Hochform aufläuft. Hier wurde sie gerade bei einem Bad überrascht und erledigt daraufhin nur mit einem Schwert bekleidet eine halbe Armee. Die Japaner sind schon ein etwas eigenartiges Völkchen. [Panik House Entertainment 2005]

Kaempferinnen 41
Libuse Safránková in Tri orísky pro Popelku (1973)
Unter dem Titel "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" kommt der Film all weihnachtlich in den dritten Programmen. Das Märchen ist steinalt, die Verfilmungen zahlreich, aber die tschechisch-(ost)deutsche Produktion ist ein absolutes Highlight. Mit der Armbrust schießt Aschenputtel besser als der Prinz, ist sowieso intelligenter und sieht auch besser aus. Wenn die beiden am Ende durch den Schnee reiten seufzt ein jeder. Besonders schön in der digital restaurierten und besonders bunten Fassung. [Icestorm Entertainment GmbH 2004]

Kaempferinnen 42
Yvette Mimieux in Hit Lady (1974)
Das ist die Profikillerin Angela de Vries in ihrer Country Club Verkleidung. Hier erledigt sie gerade ihren "letzten" Auftrag. Wie üblich bei diesem Thema klappt das mit dem Ausstieg nicht so recht. Am Ende erliegt sie, die selbst immer die Männer mit ihrem Charme geblendet hat, dem falschen Spiel ihres vermeintlichen Freundes und muss ins Gras, bzw. genauer in den Strandsand beißen. Für einen Fernsehfilm von Massenproduzent Aaron Spelling (u.a. Beverly Hills 90210, Charlie's Angels, The Love Boat, Hart to Hart) ist dieser Streifen ausgesprochen pessimistisch. Erstaunlich auch, dass es den weibliche Auftragskiller schon 15 Jahre vor der wesentlich bekannteren "Nikita" gab. Die bekannteste Rolle von Yvette Mimieux war die Weena in Georg Páls wundervollem SiFi Klassiker "Die Zeitmaschine (1960)". [Platinum Disc 2001]

Kaempferinnen 43
Christina Lindberg in Thriller - en grym film (1974)
Aus Schweden kommt dieser stillistisch ungewöhnliche Exploitation Film. Frigga wird von einem Mann heroinabhängig gemacht und dann gezwungen in einem Bordell zu arbeiten. Als sie sich wehrt sticht er ihr ein Auge aus. Sie fügt sich scheinbar in ihr elendes Schicksal, nimmt aber heimlich Unterricht in Karate, Schießen und Auto fahren. Als sie ihr Training beendet hat startet sie einen Rachefeldzug.
Die Kampfszenen sind in extremer Zeitlupe gedreht, dazu hört man schrille Toneffekte wie aus einem verstimmten Radio. Aufgrund einiger extremer Szenen verbot die schwedische Zensur den Film und international gab es lange Zeit nur eine sehr stark gekürzte Version. Wahrscheinlich hätten sich nur wenige an den Streifen erinnert, hätte nicht Quentin Tarantino die Killerin Elle Driver in Kill Bill nach Friggas Vorbild gestaltet. So wurde der Film in den USA als "Thriller: A cruel picture" neu auf DVD veröffentlicht. Es gibt auch eine zweite Version "Thriller: They call her one-eye", die um einige Sex-Szenen gekürzt ist, die übrigens auch im Original erst nachträglich zur vermeintlich besseren Vermarktung eingefügt wurden. In diesem Fall ist die Kürzung deshalb kein sonderlicher Verlust. [Synapse Video 2004]

Kaempferinnen 44
Angie Dickinson in Police Woman (1974-1978)
"Make-Up und Pistolen", so der deutsche Titel der Police Woman, gilt als erste Polizeiserie in der die Titelrolle von einer Frau übernommen wurde. Mit Sgt. Suzanne "Pepper" Anderson erreichte die Kämpferin auch das Fernseh-Massenpublikum. Die radikalen Feministinnen der siebziger Jahre bliesen zum Angriff auf den Charakter, der ihnen zu sexy war. Doch die Mischung aus Härte und Femininität kam bei den meisten Frauen so gut an, dass die Polizeischulen Amerikas einen Ansturm weiblicher Bewerber bekamen. Leider ließ die Qualität der Serie nach der ersten Staffel stetig nach, aber trotzdem schaffte sie es auf 92 Episoden und legte den Grundstein für Charlie's Angels und die Serienpolizistinnen der Neuzeit. [Sony Pictures 2006]

Kaempferinnen 45
Joanne Nail, Monica Gayle und Robbie Lee in Switchblade Sisters (1975)
Hier rüsten sich Maggie, Patch und Lace zum Sturm auf die feindliche Gang. Doch so harmonisch kämpfen sie nicht zusammen, denn Maggie und Lace sind erbitterte Konkurrentinnen um die Führung der Frauengang Dagger Debs und ihren gemeinsamen Liebhaber, obwohl diese Bezeichnung auf den Mann kaum zutrifft. Auf den ersten Blick ein typischer Explotaition Film mit einer Vielzahl von "hot pants" Mädels wird Jack Hills Film zeitweilig fast zur Psychostudie über das desillusionierende Gangleben und die Gewalt bei Männern und Frauen, besonders die der Frauen untereinander. Denn wie heißt es im Titelsong: "Evil as a man can be. Never gonna be as evil as the devil in a woman." [Miramax 2000]

Kaempferinnen 46
Lynda Carter in Wonder Woman (1975-1979)
William und Elisabeth Marston schufen die Comic Superheldin 1941. Eigentlich heißt sie "Princess Diana" und ist eine Amazonenprinzessin, von den Göttern mit diversen Superkräften ausgestattet. Lynda Carter erweckte sie in den 70er Jahren in dieser Fernsehserie zum Leben. Bei uns war die Serie weniger verbreitet, wahrscheinlich weil sie besonders in der ersten Staffel ständig gegen Nazis kämpft. In einer Folge auch mal gegen eine von Nazis trainierten Gorilla (!). Abgeschwächt hat man in der Serie auch den S/M und sonstigen Subtext, der in den frühen Comicfolgen vorhanden war ehe die Zensur einschritt. Trotzdem trifft man sie häufig gefesselt an, eh sie den Bösewichten an den Kragen geht. Schon längere Zeit hält sich ein Gerücht über einen neuen Kinofilm. Joss Whedon, der Schöpfer der Serien Buffy und Firefly, sollte ursprünglich Regie führen, verließ das Projekt aber aufgrund künstlerischer Meinungsverschiedenheiten. [Warner Home Video 2005]

Kaempferinnen 47
Kate Jackson, Farrah Fawcett und Jaclyn Smith in Charlie's Angels (1976-1981)
Diese Krimiserie kennt wahrscheinlich jeder. Das Konzept der drei Agentinnen war wegweisend, wenn auch heute die grinsenden Mädels eher an der Debilitätsgrenze eingeordnet werden. Die erste Staffel löste eine an Hysterie grenzende Fanbegeisterung aus - das Poster von Farah Fawcett im roten Badeanzug erreichte Rekordumsätze. Die Schauspielerin hatte davon allerdings bald genug und stieg nach der ersten Staffel aus. Weitere Engel waren Cheryl Ladd, Shelley Hack und Tanya Roberts. Nur Jaclyn Smith blieb alle fünf Staffeln dabei und hatte auch einen kurzen Gastauftritt in dem Kinofilm 3 Engel für Charlie - Volle Power (2003). [Sony Pictures 2003]

Kaempferinnen 48
Lindsay Wagner in The Bionic Woman (1976-1978)
Lauf Jamie, lauf - auch wenn keiner versteht warum eine Zeitlupe besondere Schnelligkeit ausdrücken soll. Als Spin-off der Serie "The Six Million Dollar Man", einem Urahnen von Robocop, schaffte Jamie Summers immerhin drei Staffeln und löste damals einen enormen Merchandise Boom aus. Obwohl die bionischen Implantate im Original nicht mit Kosten beziffert werden, lief die Serie hier unter dem Titel "Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau"; wahrscheinlich geht man hierzulande davon aus, dass Frauen grundsätzlich teurer im Unterhalt sind. Etwas für siebziger Jahre Fans. [Universal Pictures UK 2005]

Kaempferinnen 49
Laurie Zimmer in Assault on Precinct 13 (1976)
Einer der frühen Filme von John Carpenter und einer seiner Besten, obwohl nur mit Mini Budget gedreht. Die Story ist angelehnt an den Westernklassiker Rio Bravo, spielt aber in einer verlassenen Polizeistation in Los Angeles. Ein schwarzer Polizist und ein weißer Strafgefangener kämpfen gegen eine Gang und die mutige Sekretärin hält den Beiden den Rücken frei. Dabei ist sie dermaßen cool, dass sie allein für diese Rolle in Erinnerung bleibt, obwohl sie nur noch in drei unbedeutenden Filmen mitgespielt hat. [EMS GmbH 2005]

Kaempferinnen 50
Carrie Fisher in Star Wars (1977)
Sie hat dem Wort "Prinzessin" eine neue Bedeutung verliehen. In der Star Wars Männerwelt schlägt sie sich wacker und ist zwanzig Jahre vor Captain Janeway eine der wenigen Heldinnen in einer Führungsposition. Der erste (bzw. IV) Teil war noch mit vergleichsweise schlichtem Budget gemacht, was durch die neuere digitale Nachbearbeitung etwas kaschiert wurde. [20th Century Fox 2005]

Kaempferinnen 51
Camille Keaton in Day of the Woman (1978)
Der Film ist nach einer Wiederveröffentlichung auch unter dem Titel "I spit on your Grave" bekannt, jedoch bevorzugt der israelische Regisseur Meir Zarchi den ursprünglichen Titel. Die Schriftstellerin Jennifer Hills zieht sich zum Arbeiten in ein abgelegenes Ferienhaus zurück. Sie wird von vier Männern missbraucht und schreitet dann zur Lynchjustiz. Das Thema Rape/Revenge gibt es öfters, allerdings nimmt hier die Vergewaltigung mehr als ein Drittel des Films ein. Der erste Teil wird aus der Perspektive des Opfers dargestellt, die Rache erfolgt berechnend und emotionslos; erst werden die Männer durch Verführungskünste hilflos gemacht, dann schlägt sie zu und lässt zuweilen viel Blut fließen. Der Schockeffekt wird verstärkt durch den Kontrast zur idyllischen Umgebung und das Fehlen einer Filmmusik. Wie man sich schon aus der Kurzbeschreibung denken kann, hat der Film eine lebhafte Zensurgeschichte hinter sich. Ein Filmkritiker beschrieb ihn als "Ein an Niedertracht kaum zu überbietendes Machwerk". Das sieht nicht jeder so, einigen gilt er als radikal feministisch und zeigt die Frau als mutige, durch keine männliche Erniedrigung zu brechende Kämpferin. Andere interpretieren ihr Verhalten und besonders ihr leichtes Lächeln am Ende des Films als Zeichen des endgültigen Wahnsinns in einer scheinbar naturbelassenen aber real unendlich grausamen Welt. Wie immer man das interpretiert, im Gegensatz zu eher "gehobenen" Darstellungen wie Jodie Fosters "Angeklagt (1988)", nach denen man moralisch gestärkt nach Hause gehen kann, lässt dieser Film den Zuschauer in einer emotionalen Zwickmühle zurück. Das Verhältnis der Geschlechter ist auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen. [Centauri Interactive 2006]

Kaempferinnen 52
Brigitte Lahaie in Fascination (1979)
Brigitte Lahaie war Anfang der Siebziger eine der ersten bekannteren Französischen Sexstars, ehe sie in das seriöse B-Movie Genre wechselte und auch in einigen Horrorstreifen mitwirkte. Auch heute noch ist sie im Französischen Fernsehen aktiv und hat außerdem verschiedene Bücher geschrieben, unter denen ihre Autobiographie "Moi la scandaleuse" das bekannteste ist. Dies ist schon ein Film aus ihrer "seriöseren" Phase. Jean Rollin drehte in den 70/80er Jahren zahlreiche mehr oder weniger erotische Vampirfilme. Der Titel bezieht sich auf die Faszination des Blutes, das es auf die diversen saugenden Damen im "Blutschloss der Vampire" hat. Weitere bekannte Filme Rollins sind Requiem pour un vampire (1971) und La Morte vivante (1982). Aus heutiger Sicht sind Rollins Filme eher gemäßigt, denn moderne Slasher Filme sind weitaus grausliger. Auch ist der sehr langsame Stil nach heutigen Maßstäben eher langweilig. Trotzdem sind seine Filme besonders in den USA sehr beliebt, da die Amerikaner ein größeres Herz für die Euro-Trash Filme haben als die Europäer, die ihre Vergangenheit in dieser Hinsicht schon vergessen haben. [Redemption Films 2004]

Kaempferinnen 53
Erin Gray in Buck Rogers in the 25th Century (1979-1981)
Dem Pilotfilm folgten 32 Folgen der Serie um den aufgetauten Weltraumhelden Buck Rogers. Col. Wilma Deering hielt Buck immer den Rücken frei und das schon seit 1928, als die Comicserie startete. Glen A. Larson, auch schon verantwortlich für den billigen Kampfstern Galactica (wir reden hier von den siebziger Jahren), sparte bei Buck Rogers noch mehr, indem er das Filmmaterial zum Teil noch mal verwendete. Trotzdem hat Buck die Nase vorn, denn im Gegensatz zu dem erzpenetranten Commander Adama gibt der Sunnyboy zeitweilig ein paar witzige Sprüche von sich. Figuren wie der Roboter Twicki verleihen dem ganzen den Charme der Augsburger Puppenkiste (bidibidibidi). [Universal Studios 2004]

Kaempferinnen 54
Stefanie Powers in Hart to Hart (1979-1983)
Jonathan Hart (Robert Wagner) und Jennifer sind reich und vertreiben sich die Zeit mit der Aufklärung von Kriminalfällen. Man könnte das Paar als Updateversion des traditionellen Rollenbilds sehen, denn er ist herb männlich aber kein Macho und sie ist schön weiblich aber keine Dumpftröte. Da passt es auch, dass der Showdown nicht nur auf Luxuskreuzern, sondern schon mal in einer Studioküche ausgefochten wird. Gefallen hat den Zuschauern auch, dass die beiden nicht nur Krimiabenteuer erleben sondern auch ständig aneinander rummachen durften, da fernsehmoralisch korrekt verheiratet. Legendär wurde der Unterwasserkuss, der angeblich zahlreiche Paare zu ähnlichen Aktionen inspiriert hat. Stefanie Powers hatte schon Agentinnenerfahrung aus der 60er Jahre Serie "The Girl from U.N.C.L.E.", einem sehr kurzlebigen Ableger der erfolgreicheren Serie - na wie wohl - "The Man from U.N.C.L.E.". [Sony Pictures 2005]

Kaempferinnen 55
Gena Rowlands in Gloria (1980)
Eigentlich kann sie den Jungen nicht leiden und anfangs ist er wirklich eine Plage. Aber unbeugsam wie sie ist, nimmt sie es trotzdem mit der New Yorker Mafia auf. John Cassavetes Charakterstudie der alternden und mürrischen Gangsterbraut, die im Grunde nur ihrer Ruhe haben will, gewann einen goldenen Löwen. Ein eher mäßiges Remake gab es 1999 mit Sharon Stone und die Story wurde in Ultraviolett (2006) in veränderte Form wieder aufgenommen. Unserem gesellschaftlichen Jugendwahn entsprechend wurden die Gangsterbräute bei den Remakes immer jünger. [Sony Pictures 2005]

Kaempferinnen 56
Zoë Tamerlis-Lund in Ms. 45 (1981)
Ähnliches Rape/Revenge Thema wie bei "Day of the Woman", wobei hier der Schwerpunkt auf der Rache liegt, die die stumme Thana gleich auf die gesamte Männerwelt ausdehnt. Männer sind Schweine wussten schon "Die Ärzte" und hier sind sie es allesamt. Einzige Ausnahme ist ein von der Liebe enttäuschter Mann, dessen Frau lesbisch geworden ist. Er findet die Idee Männer zu erschießen so gut, dass er sich gleich selbst erschießt. Mit Thana nimmt's ein böse Ende, denn sie wird hinterrücks erstochen - von einer Frau. Ja so warn die 80er. [Image Entertainment 2000]

Kaempferinnen 57
Elektra Natchios in The Elektra Saga (1981)
Frank Miller ist bekannt für seine Comicserien Batman: Der dunkle Ritter und Sin City. Zu seinen frühen Werken zählt der weibliche Ninja und Attentäter Elektra, die er Anfang der 80er in die Marvel Comicserie Daredevil einführte. Der tragischen Geschichte um die kaltblütige Killerin war erst kein sonderlicher Erfolg beschieden. Doch mit der Zeit entwickelte sie einen regelrechten Kultcharakter und stieg zu den beliebtesten Heldinnen im Marvel Universum auf. Für Gabrielle Fans interessant dass ihre "Signature Weapons" die Sais sind. 2005 gab es eine Verfilmung mit Jennifer Garner, die aber mit der ursprünglichen komplexen und düsteren Comic-Figur wenig zu tun hatte und ziemlich fad und lahm daherkam. [Egmont Manga 1992]

Kaempferinnen 58
Tyne Daly und Sharon Gless in Cagney & Lacey (1982-1988)
Mit Cagney & Lacey tritt ein rein weibliches Polizistenteam auf. Für die einen ein feministischer Quantensprung, für die anderen Bestätigung dass Polizeiserien auch nicht mehr das sind was sie mal waren. Denn Lacey sieht aus als hätte sie ihren Ausweis in der Tombola gewonnen und Cagney vermittelt nicht gerade den Eindruck kriminalistischen Scharfsinns. Es war allerdings keine übliche Actionserie, sondern ebenso eine Beziehungsshow zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen und schilderte auch die Leiden der beruftätigen Frau als solches. Im Pilotfilm spielte noch Loretta Swit die Cagney, in der Serie war dann für sechs Episoden Meg Foster dran. Doch ihre persönliche Ausstrahlung brachte für die CBS Fernsehmanager einen lesbischen Unterton in die Serie und so wurde sie von der "feminineren" Sharon Gless ersetzt, die auch noch eine leicht snobistische Dame der "Oberklasse" werden sollte. Doch da wehrten sich die Produzenten Rosenzweig und Corday. Das Cagney offensichtlich der "Arbeiterklasse" angehörte sorgte für ein hohes Identifikationspotential und war sicher auch ein Grund für den späteren Erfolg. Im Verlauf der Serie gab es immer wieder kontroverse Episoden, wie der Anschlag auf eine Abtreibungsklinik oder die Rassenunruhen in New York. Zusammen mit der zur gleichen Zeit entstandenen Serie Hill Street Blues brachte Cagney & Lacey auch einen neuen Alltagsrealismus ins Fernsehen. [MGM 2007]

Kaempferinnen 59
Sandahl Bergman in She (1983)
Ihre bekannteste und beste Rolle war die Valeria in Conan (1982). Danach spielte sie nur noch in wenigen B-Movies. Ein Bild aus Conan gibt es nicht, da mich noch heute ärgert, dass sie in dem Film den frühen Heldentod sterben musste, während der depperte Conan und der komische Subotai die Lorbeeren einheimsen. Außerdem hab ich ein Herz für Trash Filme, wie diesen italienischen Post-Doomsday Streifen. Nach dem Erfolg der "Mad Max" Filme gab es eine ganze Reihe dieser Apokalypse Geschichten, in denen das Leben hart und die Waren knapp sind. Hier war schon bei den Dreharbeiten das Budget knapp. Deshalb hat man alles genommen was der lokale Kostümverleih im Keller hatte. So kämpft "Sie" nicht nur gegen die üblichen postapokalyptischen Rocker, die die Insignien bekannter Diktaturen tragen, sondern unter anderem auch gegen einen Ritter, einen Frankenstein Roboter, einen bärtigen Mann im Ballerinakostüm und als Höhepunkt gegen Xenon, einen lustigen Seemann, der sich wie die Hydra vervielfältigt wenn man ihm den Kopf abschlägt. Das hätte Monty Python nicht besser gekonnt und der Film gehört zum Bizarrsten was das Trash Kino je hervorgebracht hat. So einen Film ernsthaft durchzuspielen ist eine Glanzleistung und auch ohne Conan gehört Sandahl auf jeden Fall in unsere Galerie. [Pegasus Entertainment 2003]

Kaempferinnen 60
Laurene Landon in Hundra (1983)
Nachdem ihr Amazonendorf von den Männern niedergemetzelt wurde, muss sie auf Wunsch der Dorfältesten einen Mann zur Begattung und Erhaltung der Art suchen. Dabei mag sie gar keine Männer denn: "I prefer the feel of a horse between my legs than that of swine". Sie hat diverse Waffen, ein Kampf(ge)schrei, erledigt reihenweise Bösewichte, es gibt eine Frauenfreundschaft und am Ende reitet sie ohne Partner aber mit ihrem Baby auf dem Rücken von dannen. Na das kennt man doch. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Der Film ist von bescheidener Qualität. Neben dilettantischen Kampfszenen gibt es eine wirre Handlung, eine überflüssige Erzählstimme und Filmmusik, die leider gar nicht auf die Szene angepasst wurde. Doch viele Elemente sind unverkennbar und man sieht dass Xena das Genre nicht erfunden, sondern durch neue Elemente wiederbelebt hat. Die deutschen Fassung ist um ca. 10min gekürzt. [Subversive Cinema 2007]

Kaempferinnen 61
Fanny Ardant in Vivement Dimanche! (1983)
François Truffauts Hommage an Hollywoods Schwarze Serie Filme der 40er Jahre. "Auf Liebe und Tod" in schönem Schwarz-Weiss und mit vertauschten Rollen, wird hier die Sekretärin doch zum Detektiv. Etwas langatmig und nicht ganz geglückt, besonders wegen dem nicht so überzeugenden Jean-Louis Trintignant. Dafür ist die gute Fanny allemal sehenswert. [Warner Home Vidéo 2002]

Kaempferinnen 62
Helen Slater in Supergirl (1984)
Ja hier lacht sie noch, die Gutste. Die Filmkritiker lachten weniger und das Urteil für den Flop lautete so sinngemäß: Kasperletheater für Kindergeburtstage. Die naive, romantisch verträumte Kara passte nun gar nicht in die Erwartungshaltung. Doch wer sagt, dass sich das mädchenhaft Weibliche nicht zur Abwechslung mal mit entschlossenem Kampfgeist paaren kann. Denn am Ende besiegt sie alle und entkommt sogar der Phantomzone. Wer kann das im Superverse schon von sich sagen?
Schurkin Faye Dunaway glänzt durch schlüpfrige Dialoge und der Film durch Witz und Selbstironie. Um Klassen besser als der kurz vorher entstandene Superman III und manches andere Superheldenwerk das uns so vorgesetzt wurde. [Warner Home Video 2006]

Kaempferinnen 63
Catherine Mary Stewart in Night of the Comet (1984)
Regina zückt die Waffe, weil sie und ihre dumme blonde Schwester von ein paar unangenehmen Typen beim Einkaufsbummel gestört werden. Dabei hatten die beiden gerade soviel Spaß im menschenleeren Kaufhaus, nachdem ein Kometenschweif fast die gesamte Bevölkerung von LA pulverisiert hat. Spezialeffekte gibt es nicht, betrug doch das Budget nur ca. 5-10% von Supergirl; dafür eine nette Story, viel Ironie und eine selbstbewussten Heldin. Angereichert mit haufenweise Filmzitaten, 80-Jahre Popmusik und als männlichem Partner: Robert Beltran (Chakotay aus Star Trek: Voyager) in ganz jungen Jahren. [MGM 2007]

Kaempferinnen 64
Nausicaä of the Valley of the Wind (1984)
Nausicaä mit langem a-aaa und nicht a-äää, da der Doppelpunkt hier ein Trema kennzeichnet, kämpft gegen die Zerstörung ihres schönen Tales durch Kriegsgerät und das Meer der Fäulnis. Themen wie Umweltverschmutzung, Ökosystem und das Gleichgewicht der Natur werden in vielfältiger Symbolik angesprochen. Gefährliche Tiere werden von Nausicaä nicht getötet sondern durch Zuwendung beruhigt, und selbst als ihr das Nagetierchen Teto bei der ersten Begegnung kräftig in den Finger beisst verliert sich nicht die Ruhe. So ökologisch korrekt wurde der Film vom WWF empfohlen und alle hätten sich zur damaligen Zeit über einen pädagogisch wertvollen Zeichentrickfilm gefreut, hätten die Japaner nicht ganz eigene Vorstellungen was als kindgerecht angesehen werden kann. So ballern die Panzer aus allen Rohren und der Wind im Tale weht Nausicaä kurzes Röckchen auch schon mal sehr sehr hoch. So ereilte sie das Schicksal andere Animes wie Dragon Ball Z und Sailor Moon, die bei uns nur in zensierter Form zu sehen sind und Nausicaä wurde unter dem Titel "Die Sternenkrieger" um über ein Viertel gekürzt. Doch das Studio Ghibli änderte seine Lizenzpolitik und besteht seither drauf, dass ihre Filme nur noch vollständig bzw. nur mit kleinen genehmigten Änderungen zu zeigen sind. So gab es 2005 eine neue vollständigere Version (bei uns ab 12 freigegeben). Zusammen mit den später entstandenen "Prinzessin Mononoke (1997)" und "Chihiros Reise ins Zauberland (2001)", zählt "Nausicaä aus dem Tal der Winde" zu den besten japanischen Animes überhaupt und ist absolut empfehlenswert. [Ufa/DVD 2005]

Kaempferinnen 65
Heather Langenkamp in A Nightmare on Elm Street (1984)
Teenie Slasher Filme gibt es zuhauf und fast immer spürt man einen sexuellen Unterton. Der Standardplot: Eine Gruppe junger Mädels bereitet sich auf die ersten erotischen Abenteuer vor. Die freizügig forschen, die mit dem rummachen anfangen, werden gleich vom Monster gemeuchelt. Symbol für die dunkle bedrohliche Männlichkeit. Nur die Noch-Unschuld weiß über die Gefahren und nimmt den Kampf auf.
Wes Cravens Nightmare ist einer der Klassiker des Genres. Natürlich hauptsächlich wegen Robert Englund als Freddy Krüger, in dieser Szene schon leicht angekokelt. Die gute Nancy hat nach langem Kampf keine Angst mehr vor dem schwarzen Mann und wendet ihm mit einem "You are nothing" den Rücken zu und gewinnt das böse Spiel. Für erste jedenfalls. [New Line Home Video 2001]

Kaempferinnen 66
Stepfanie Kramer in Hunter (1984-1991) Det. Sgt. Dee Dee McC
weiter zu Teil 2

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