FANWORK > Fanfiction > Babsi - Das Chakram Teil 1

Disclaimer: Die Charaktere von Xena, Gabrielle & Argo sind geistiges Eigentum von Universal/MCA & Ren Pics. Diese Geschichte beabsichtigt keine Urheberrechtsverletzung und ist nur aus Spaß am Schreiben entstanden, also nicht um mich zu bereichern.

Subtext: Nein Maintext! Diese Geschichte enthält graphische Szenen sexueller Aktivität zwischen zwei erwachsenen Frauen. Wenn euch das stört, ihr unter 18 seit, oder es an eurem Ende der Welt nicht erlaubt ist, lasst besser die Finger davon und nehmt euch eine der vielen anderen Geschichten vor...

Anmerkung: Hier kommt der Charakter von Xena voll zu Geltung. Außerdem kommt hier ein Naturereignis ans Tageslicht, dass es nicht gibt. Aber es ist eine FF und darum kann man auch mal seine Fantasie spielen lassen. Es wäre schlimm, wenn wir keine Fantasie hätten.

Inhalt: Xena und Gabrielle auf der Suche nach... Frieden und Ruhe!

Kategorie: Dramatik

Juni. 2002

Das Chakram

Von Babsi

babetthempel@yahoo.de

Teil 1
Es war ein schöner sonniger Sonntag Morgen. Xena und Gabrielle waren auf dem Weg nach Amphipolis. Diesmal waren sie zu Fuß unterwegs, aber Argo begleitete sie. Joxer hatten sie glücklicherweise abgehängt. "Xena!", Xena hatte nicht mitbekommen, dass Gabrielle sie ansprach. "Xena!", versuchte Gabby es noch einmal. Jetzt wurde Xena aus ihren Tagträumen gerissen. "Ja... was ist denn Gabrielle?" "Xena, du bist wieder einmal nicht bei der Sache." Xena wurde sauer. "Gabrielle, las mich doch auch mal in Gedanken versinken. Wenn du das machst, soll ich still sein oder was!? So geht das nicht weiter mit uns!" Gabby tat als müsste sie überlegen. Doch nach einiger Zeit grinste sie frech. "Was... was ist so komisch an der Sache? Ich mache mir eher um dich Sorgen. Seit wir von Poteidaia weg sind, bist du so komisch. Sag mal hast du vielleicht Fieber!?" Xena wollte witzig klingen, dass hatte aber nicht geklappt. "Wie witzig du heute wieder bist, Xena! Nein, ich habe kein Fieber. Höchstens Fieber vor Liebe!" Es verschlug Xena die Sprache. "Vor...vor Liebe! Gabby du bist doch krank. Lass mich mal sehen!" Die Kriegerin nahm ihre Handfläche und legte sie auf Gabbys Stirn. "Und bist du jetzt überzeugt, dass ich kein Fieber hab?"
Die Kriegerprinzessin war alles andere als froh darüber, was sie bei Gabrielle feststellte. Sie hatte erhöhte Temperatur. "Gabrielle, du hast Fieber!" "Xena mach dich nicht lächerlich. Ich hab kein Fieber, wenn...!" Gabby blieb der Atem stehen. Sie faste sich selber an die Stirn. "Xena...ich...glaube du hast Recht!" Xena fing an zu lachen. "Gabby, ich hab nur einen Spaß gemacht. Du brauchst keine Angst zu haben." Xena schaute zu ihrer Bardin hinüber, die sich immer noch über ihre Temperatur aufregte. "Gabrielle, es war nur ein Spaß. Lass den Blödsinn!" "Ich glaube es ist kein Blödsinn. Ich...!" Die Kriegerprinzessin lief weiter und bemerkte nicht einmal, dass Gabby stehen geblieben war. "Gab...?" Sie drehte sich um, doch von Gabby war keine Spur.
Xena schaute auf den Boden. "Gabrielle, steh auf. Jag mir jetzt bitte keine Angst ein!" Doch die kleine Bardin reagierte nicht. "Gabrielle, was ist mit dir los? Steh endlich auf." Immer noch keine Reaktion. Xena rannte zu ihr und kniete sich neben ihrer Freundin in das weiche Gras. Ihre linke Hand strich über Gabbys Wange, wehrend die andere Hand nach den Puls ihrer Freundin suchte. ‚Gott sei Dank. Sie hat noch Puls!' War Xenas erster Gedanke. Xena nahm ihre kleine Freundin hoch und brachte sie an die Stelle, an die sie Argo zum Grasen gebracht hatte. Sie erreichte Argo in 4 Minuten. Nun legte sie Gabrielle wieder hin. An Argo war eine Flasche mit Wasser befestigt. Xena nahm sie ab und kippte etwas Wasser auf ein Tuch, welches sie dann zur Kühlung auf Gabrielles Stirn legte.
Nach einiger Zeit kam Gabrielle wieder zu Bewusstsein. "Xena?", kam es flüsternd aus Gabby. "Gabrielle. Wie geht es dir?" Nach einem kurzem Moment antworte die Bardin. "Ich...ich hab...ich habe Schmerzen im Bauch!" "Lass mal sehen." Xena nahm ihre Hand und tastete Gabbys Bauch ab. Sie tastete überall lang. An den Seiten des Bauches, etwas weiter unten und etwas weiter oben. Aber Xena konnte nur feststellen, dass Gabby etwas voller geworden war. Sie dachte aber nicht weiter drüber nach, da Gabbys Gewicht immer schwankte. "Tut mir leid Gabrielle, aber ich kann nicht feststellen, was dir fehlt!"
Was Xena nicht sehen konnte, war, dass Gabrielle nachdachte. ‚Xena, ich weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll. Du bist mir das Liebste auf der Welt. Meine Freundin, meine Familie...' Gabbys Gedanken erfuhren einen abrupten Abbruch, als Xena sie ansprach. "Gabby. Hey Gabby!" "Ähm... ja Xena… was ist los?" Gabby war eigentlich immer noch bei dem Gedanken, aber sie versuchte sich auf Xena zu konzentrieren. "Gabrielle, was ist los? Du verschweigst mir doch etwas." "Nein Xena. Ich verschweige gar nichts vor dir. Ich...!" Die Bardin brach ab und schrie auf. Sie fasste sich mit ihren Händen an den Bauch. "Gabrielle, was ist?" "Xena...es tut so weh. Xena, ich...ich...!" Aber Gabby sollte nicht soweit kommen. Sie brach unter Schmerzen in Xenas Armen zusammen. Xena trug Gabrielle mit ihren starken Armen zu Argo und legte sie auf das große Pferd.

Sie ritten zum nächsten Dorf, in dem sie zum Glück eine Heilerin fanden. Die Heilerin war eigentlich nur auf der Durchreise, aber als Xena ihre Freundin brachte, ließ sie ihre Pläne fallen und kümmerte sich um Gabrielle.
"Komm! Ich seh deine Freundin brauch sehr schnell Hilfe." Sagte die Heilerin zu Xena und zeigte auf ihr gemietetes Haus auf der anderen Straßenseite.
Xena folgte der Frau, so schnell sie konnte. Ihr schoss ein Gedanke durch den Kopf oder eher dachte sie nach. ‚Gabrielle...ich kann dir das nicht glauben, dass da nichts ist. Wenn du mir doch die Wahrheit gesagt hättest. Ich helfe dir immer. Und das weißt du auch. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Gabby bitte...'
"Xena...Xena...!", schrie eine Stimme. "Ähm...ja...ja was ist?" Mit diesem Satz brachte sich Xena selbst aus den Gedanken. Die Heilerin schaute verdutzt. "Xena, ich versuche deiner Freundin zu helfen und du schaust in die Luft und denkst nach!" "Ja, ich bin ja schon wieder voll bei der Sache.", schrie sie die Heilerin an. "Es tut mir leid, dass ich sie so angeschrien hab, aber ich mache mir Sorgen!" " Das verstehe ich schon." Die Heilerin untersuchte Gabrielle und für eine Weile sagte keiner der Beiden etwas. "Nun Xena...!", sie kam nicht weit, denn Xena unterbrach sie. "Was hat sie? Ist es was Ernstes?" Doch dann bemerkte sie, dass sie die Heilerin unterbrochen hatte. "Entschuldigung, fahren sie fort!" "Ja, was soll ich sagen? Deiner Freundin fehlt nichts, sie ist nur schwanger!"
Xena traute ihren Ohren nicht, darum fragte sie: "Was sagten sie gerade?" "Gabrielle ist schwanger Xena!" Xena dachte zu explodieren. "Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas Gabby ist schwanger? Aber wie soll das passiert sein? Sie war mit keinem Mann zusammen. Sie war nur bei mir. Verstehen sie, wir waren immer zusammen, wo immer auch der Eine von uns hinging, der Andere war immer mit. Sogar Nachts." Xena konnte sich nicht mehr einkriegen. "Xena, man hat erst vor kurzem herausgefunden, dass es nicht unbedingt ein Mann sein muss!" "Was soll das heißen?" "Xena, tust du jetzt so begriffsstutzig oder weißt du es wirklich nicht?" "Ich weiß nicht worauf sie hinaus wollen!" "Na, es muss kein Mann sein. Da bleibt nur noch ein Geschlecht!" "Soll das etwa heißen, dass Gabby von einer Frau schwanger geworden ist?" "Du hast es erfasst Xena." Xena war baff. "Das ist doch unmöglich, das geht doch überhaupt nicht!", schrie Xena außer sich. "Doch Xena, das geht. Wie ich schon sagte, man hat es vor kurzem erst entdeckt."
Xena musste sich hinsetzen. "Und was ist mit dem Kind?" "Dem Kind und Gabrielle geht es gut." "Dann bin ich in einem Punkt beruhigt." "Xena geh schlafen, du hast denn Schlaf nötig!" Sagte die Heilerin in einer ruhigen Tonlage. "Nein, ich möchte hier bei Gabrielle bleiben. Das bin ich ihr noch schuldig." "Na gut Xena. Dann gute Nacht!" "Ja gute Nacht"
Xena nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Gabby. Sie hielt ihre Hand ganz fest. Die andere Hand wollte Gabrielles Bauch berühren, aber Xena konnte nicht, zu groß war die Verwirrung darüber, dass Gabby von einer Frau schwanger war. ‚Gabby, wie konnte das passieren? Und vor allen Dingen, wer war derjenige? Wir waren doch immer zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich...' Xena stockte der Atem. Sie hatte ganz vergessen, dass sie und Gabrielle schon ein paar Mal mit einander geschlafen hatten. Sie liebten sich. Und vor nicht all zu langer Zeit gestanden sie sich ihre Liebe und schliefen miteinander. Daran hatte Xena schon nicht mehr gedacht. Nun wusste sie überhaupt nichts mehr.
Xena dachte fast die ganze Nacht nach. Ab und zu liefen Tränen über Xenas Wangen und tropften auf Gabbys Hand. Doch langsam wurde Xena müde. Ihr Kopf senkte sich ganz langsam auf das weiche Bett auf dem Gabrielle lag. Bis sie schließlich einschlief. Xenas Hand hielt immer noch die von Gabrielle. Der Oberkörper von Xena lag neben Gabrielles Bauch und die freie Hand lag nun doch auf ihm. Aber das bemerkte Xena nicht mehr. Sie dachte immer noch an Gabrielle, selbst im Traum war ihr Gedanke unabwendbar.
Die Nacht verging sehr schnell. Xena schlief immer noch. Aber die Heilerin war schon wach und schaute demnach auch gleich nach Gabrielle. Sie war beruhigt. Gabrielle ging es sichtlich viel besser als am Vortag. Sie lies die beiden weiter schlafen. ‚Oh ihr Götter, die beiden müssen sich sehr lieben!' Ging es durch die Heilerin, da die linke Hand von Gabby Xenas Hand gefasst hatte. Offensichtlich träumte Gabby auch von Xena. Ein kleiner Seufzer kam aus Gabrielle hervor. Sie wachte auf. "Xena...?" Doch dann spürte Gabrielle Xenas Hand auf ihrem Bauch. Sie hob ihren Kopf etwas an. Gabrielle musste lächeln. ‚Oh Xena, du siehst so süß aus, wenn du schläfst. Ob du mein Geheimnis schon weist? Ich werde es dir heute sagen. Ich muss es ihr sagen. In spätestens zwei Monaten ist es unübersehbar!' Gabrielle war im 4. Monat schwanger. Man konnte es kaum erkennen, nur wenn man sehr genau hinsah, hätte man eine Veränderung an Gabbys Bauch feststellen können.
Gabrielle streichelte sanft über Xenas Wange. Zur Bestätigung sagte Xena im Schlaf "Gabrielle, ich liebe dich!" "Ich liebe dich auch Xena!" Hauchte Gabrielle an Xenas Ohr.
‚Xena, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du unser Kind mit groß ziehst. Es ist immerhin auch dein Kind, dass in mir wächst. Du bist die Liebe meines Lebens, ich möchte dieses Kind mit dir teilen! Nichts auf der Welt könnte mich davon abhalten dieses Kind zu gebären. Nicht einmal meine eigene Familie, denn du Xena bist meine Familie. Meine richtige Familie würde es nie verstehen. Aber du Xena verstehst mich. Du hast mich immer verstanden.' Sagte sich Gabrielle. Sie musste seufzen.
Langsam, ganz langsam wurde Xena wach. Sie machte ihre Augen auf und sah die bereits wache Gabrielle. Xena erhob langsam ihren Oberkörper. Gabrielle konnte Xenas Brustansatz erkennen. Aber darauf war sie nicht aus. Sie wollte nur eines und das war Xena die Wahrheit zu sagen. Die ganze Wahrheit. Immer noch lag Xenas Hand auf Gabbys Bauch. Gabrielle machte auch keine Anstalten sie zu entfernen. "Gabrielle...!" Kam es etwas verschlafen aus Xena. Xena sah an Gabrielle lang. Sie schaute von unten bis oben an ihrer Freundin entlang. Bis Xena bemerkte, dass ihre Hand auf Gabrielles Bauch lag. Schnell zog sie die Hand zurück.
"Xena...was...was hast du?" Gabrielle verstand das nicht so ganz und blickte ihre Kriegerin fragend an. "Xena bitte antworte mir, was ist mit dir?" Fragte die Bardin noch einmal. Xena sprang auf. Gabrielle hatte Xena noch nie so schnell aufspringen gesehen.
"Das fragst du noch Gabrielle! Was ich habe!" Schrie Xena Gabrielle an. "Xena ich wollte...ich wollte!" "Was wolltest du Gabrielle? Du hast mich angelogen. Du hast gesagt, dir fehlt nichts, du hast überhaupt keine Beschwerden. Das habe ich dir geglaubt. Und nun muss ich von einer Heilerin erfahren, dass du schwanger bist!" "Xena!" "Vergiss es Gabrielle, komm mir nicht mit deiner Mitleidstour. Du hättest mir die Wahrheit sagen können...!" "Xena ich...!" Gabrielle kam nicht zu Wort. Xena schrie so laut, dass sie nicht einmal hörte, dass Gabby ihren Namen sagte. "Und noch was Gabrielle, ich werde dir nie wieder vertrauen können. Und nun sag endlich wer der Erzeuger ist, damit ich ihn und dich erwürgen kann!" Xena meinte das diesmal wirklich ernst. Sie war so wütend auf Gabrielle, dass sie wieder mit dem einfachen Morden angefangen hätte. "Sag schon Gabrielle, wer ist der Erzeuger dieses Kindes?", schrie Xena.
Gabrielle fing zu weinen an. "Na los sag schon Gabrielle, du bist doch sonst so redselig. Komm sag es mir, war es vielleicht Ephiny?" Gabrielle konnte sich nicht mehr fassen und schrie Xena weinend an.
"Verdammt Xena dieses Kind ist von dir!" Gabrielle stand auf und rannte zur Tür. Sie riss die Tür auf und rannte aus dem Haus. Hinter dem Haus der Heilerin lag ein großer dichter Wald.
Xena wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie wollte sich auf den Stuhl setzen, doch sie fiel auf den Boden. Ihre Augen waren leer. Man konnte nichts darin erkennen. Ob Xena wütend war oder verwirrt, man konnte es nicht erkennen. "Ich bin...ich bin der Erzeuger! Ich bin der Erzeuger!" Xena sprach diesen Satz immer wieder vor sich her. Bis sie es begriff.
Die Heilerin kam ins Haus. "Xena, was ist mit Gabrielle los? Sie ist mir weinend entgegen gerannt." Doch Xena antwortete nicht. "Gabrielle es tut mir leid." Sagte Xena leise. Doch dann... "Gabrielle es tut mir leid!", schrie Xena. Sie sprang erneut auf und rannte zur Tür. Auf denn Weg dorthin sagte sie: "Ich muss Gabrielle finden!!!" Jetzt war sie endlich aus dem Haus und rannte ebenfalls in den dichten Wald. "Gabrielle, es tut mir leid, bitte komm zurück." Xena lief so schnell sie konnte und schrie immer wieder: "Komm zurück, es tut mir leid!" Sie schrie es immer wieder und rannte und rannte. Xena war ziemlich weit im Wald. Sie war sehr schnell gerannt. Aber sie hatte Gabrielle immer noch nicht gefunden. Sie schrie wieder: "Komm zurück...!" Doch es kam keine Antwort. Völlig außer Atem brach Xena zusammen und landete auf den Waldboden. Sie fing an zu weinen. "Gabrielle, ich liebe dich. Es tut mir leid. Bitte komm zurück!" Xena drehte sich auf den Bauch und fing an mit ihren Fäusten auf denn Waldboden zu schlagen.
Gabrielle dagegen, hatte Xena gehört und stand nur ein paar Meter weiter hinter einem Baum. Sie weinte ebenfalls und fasste sich an den Bauch. ‚Xena, ich liebe dich. Warum hast du mir das angetan?' Ging es durch Gabrielle.
Xena hatte sich aufgesetzt, doch sie weinte immer noch. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als Gabrielle zu finden und ihr zu sagen, dass es ihr leid tat. Gabrielle riss sich zusammen und schlich sich ganz leise an Xena heran. Sie lauschte Xenas Stimme. "Oh ihr Götter, was hab ich nur getan? Ich habe den Menschen, den ich am meisten liebe zu tiefst verletzt. Bitte verbannt mich in die Hölle!" Gabrielle, die nun hinter Xena stand, sagte darauf: "Nein Xena. Ich möchte nicht, dass du dich verbannen lässt!" Xena drehte sich erschrocken um. "Gabrielle?" "Ja Xena, ich bin's. Xena ich möchte, dass du eines weist. Ich hab es dir verschwiegen, weil ich nicht wusste wie du reagierst. Ich wollte es dir aber heute morgen sagen. Als du geschlafen hast, hab ich dich beobachtet. Du sahst so schön aus und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich es dir heute sagen werde." "Gabrielle, es tut mir leid!" Sagte eine weinende Xena. "Ich glaube dir Xena." Erwiderte Gabrielle weinend.
Beide fielen sich in die Arme und weinten sich an der Schulter des anderen aus. Gabrielle nahm Xena etwas von sich weg und berührte mit ihrer Handfläche Xenas Wange. Xena legte ihr Gesicht darin ab. Mit der anderen Hand, wischte Gabrielle Xena die Tränen aus dem Gesicht. "Gabrielle ich liebe dich über alles. Ich werde dich nie wieder anschreien, dass verspreche ich dir." "Xena mir ging es nicht um das schreien, dass ist eigentlich bei uns normal. Nur das du mir die Sache mit Ephiny ankreidest und dass du denjenigen und mich erwürgen würdest. Das hat mich getroffen. Und als du dann noch sagtest, dass ich nicht mit der Mitleidstour kommen soll, war es ganz aus. Ich wollte dir das in aller Ruhe sagen. Ohne das du mich so fertig machst. Nur darum ging es mir. Verstehst du?" Xena schaute Gabby an. "Ja!" Das war alles was sie raus brachte.

"Xena..." "Ja Gabrielle!" "Da gibt es noch was, was ich dich fragen wollte. Nimmst du unser Kind an? Ich möchte, dass du unser Kind mit mir groß ziehst. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass die Frau, die ich so liebe und von der ich ein Kind erwarte, dass Kind nicht annimmt und mich verachtet. Nimmst du unser gemeinsames Kind an?"
Xena schaute Gabrielle fragend an. Langsam bildeten sich Tränen in Xenas Augen. "Natürlich ziehe ich unser Kind mit groß. Es ist ja auch mein Kind, dass in dir wächst. Diesen Gedanken könnte ich selber nicht ertragen, dass du mich dafür hassen würdest, wenn ich aufgeben würde und dich verachten würde. Ich ziehe dein... ich meine unser Kind mit groß."
Gabrielle war überglücklich, als sie das hörte und fiel Xena in die Arme. Xena fing erneut an zu weinen. Gabrielle tröstete ihre Freundin. "Xena, ich danke dir!" Kam es aus der sehr glücklichen Gabrielle. "Nein, dank nicht mir, ich muss dir danken, dass du uns so ein wunderschönes Geschenk bereitest."
Mittlerweile war es Mittag. Xena und Gabrielle saßen auf den Waldboden. Eher war es so, dass Xena halb lag und halb saß. Und die liebe Gabrielle lag auf Xenas Bauch und schlief. Xena streichelte Gabrielles Gesicht und konnte ihr Glück kaum fassen. Zufrieden schlief sie ebenfalls ein.
Es wurde Abend. Gabrielle war die Erste, die aufwachte. "Hm Xena?", fragte sie noch halb schlafend. "Xena?" Doch Xena antwortete nicht. Sie schlief tief und fest in Gabrielles Umarmung. "Ach Xena..." lachte Gabrielle. Die Bardin stützte sich mit ihren Händen am Waldboden ab und hauchte an Xenas Ohr: "Ich bin so glücklich mit dir!" Gabrielle dachte Xena würde wirklich schlafen, aber in Wahrheit hatte sie sich nur verstellt. "Das bin ich auch Gabrielle!" "Oh, Xena. Hast du mich erschreckt. Ich dachte du schläfst!" "Hab ich auch, aber wenn du dich bewegst, dann werde ich immer wach." "Was soll das heißen Xena?" "Gabrielle, das war nur Spaß." "Weiß ich doch. Xena, ich denke wir wollten nach Amphipolis." Xena sagte: "Gleich morgen früh geht es los. Wir müssen zeitig los gehen. Also schlafen wir am besten." Gabrielle lehnte sich an Xena. "Xena wärmst du mich?" "Aber na klar doch meine Bardin!" Beide schliefen wieder ein. Xena gab Gabrielle so viel Wärme, wie sie nur aufbringen konnte.

Die Nacht verging wie im Fluge. Xena war diesmal die erstem, die wach war. Sie gestand sich selber ein, dass sie wegen Gabby nicht schlafen konnte. Zu viel musste sie über ihre gemeinsame Zukunft nach denken. Aber jedes Mal, wenn sie sich Gabby als Mutter vorstellte, musste sie etwas auflachen. Sie wusste, dass Gabrielle eine tolle Mutter werden würde. Nur der Gedanke daran war ungewohnt. Gabrielle schlief immer noch auf Xenas Bauch. Sanft drückte Xena ihr einen Kuss auf den Mund. Ganz langsam erwachte die Bardin aus ihren süßen Träumen mit ihrem Kind und Xena. "Hmm...Xena! Ich will noch schlafen. Können wir nicht morgen losgehen?" "Kommt gar nicht in Frage Gabrielle." Xena wusste was Gabrielle in Amphipolis suchte und das spielte sie jetzt aus. In einem verführerischen Ton sagte Xena: "Du wolltest dir doch diese leckeren Beeren holen. Hmm...die schmecken ja sooo... gut!" Gabrielle musste lachen. "Xena, du bist gemein. Du weist genau, dass ich diese Honig Beeren sehr mag. Und jetzt versuchst du mich damit aus dem Schlaf zu bringen. Aber ich bin dir dafür sehr dankbar, meine liebe Kriegerprinzessin." Gabrielle kam langsam nach oben und küsste Xena jetzt auf den Mund. Sie wollte von Xena ablassen, doch Xena hielt sie fest und legte ihre Hand auf Gabrielles Bauch und küsste Gabrielle weiter innig. "Xena...ich...Oh!" "Ich will das noch auskosten, bevor wir in Amphipolis sind und nicht dazu kommen!" "Xena du weist genau, was in mir vorgeht." "Das dachte ich gerade auch." "Ja, wir passen eben genau zusammen." Aber Xena wollte nicht weiter gehen. Also beließ sie es bei diesem Kuss.
"Ich finde, wir sollten uns auf den Weg machen und unterwegs noch etwas zu essen kaufen!", sagte eine hungrige Xena. Gabrielle seufzte. "Xena, aber denk dran! Kein essen über 10 Dinar. Ein Essen für 5 Dinar reicht. Du weist, unsere Finanzen sehen der Zeit schlecht aus." Xena stand auf und legte ihren Brust- und Beinschutz wieder an. "Gabrielle, du verdirbst uns immer den Spaß! Wann hast du das letzte mal so richtig gefrühstückt?" "Also wenn ich mir das so überlege, eigentlich erst vorgestern!" Xena schaute verdutzt. Darüber lachte Gabrielle, denn Xena war wirklich sehr überrascht über diese Antwort. "Ach komm schon Xena. Nur weil du so gerne isst, müssen wir doch nicht unsere ganzen Dinare verbrauchen." "Komm schon Gabby, Frühstück...!" "Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag, ich weis Xena. Aber es geht nicht. Wir haben vor 2 Tagen so richtig gefrühstückt. Also jetzt mach aus einer Mücke keinen Elefanten. Du wirst schon nicht umkommen." Xena wollte zum Kommentar ausholen, doch Gabrielle drohte ihr nichts zu sagen. Gabrielle stand ebenfalls auf, schnappte sich ihren Kampfstab und war Start bereit. "Kann's los gehen?" "Gabrielle bist du krank? Seit wann wäscht du dich nicht?" "Oh ihr Götter. Du hast Recht." Beide gingen zu einem kleinen Fluss, der ganz in der Nähe so daher floss. Sie knieten sich gleichzeitig hin und klatschten sich eine Riesenhand voller Wasser ins Gesicht. Xena genoss die Kühle des Wassers, aber Gabrielle war das Wasser zu kalt und sie brachte einen kleinen erschrockenen Schrei heraus. "Oh...Xena das ist kalt." "Seit wann stört dich kaltes Wasser? Außerdem ist kaltes Wasser gut für deinen Kreislauf!" "Ja, ja Xena!" Xena ging zu Argo und zog aus der Satteltasche ein weiches Handtuch heraus. Sie trocknete ihr Gesicht darin ab und brachte es dann zu Gabrielle. Diese benutzte die noch trockene Seite. Als beide trocken waren, gingen sie ohne ein Wort zu sagen los.
Keiner sagte ein Ton. Warum auch? Xena fühlte sich in ihrem Inneren belogen und verkauft, aber trotzdem hielt sie zu Gabrielle und diesem- ihren Kind. Gabrielle ging es ähnlich. Sie fühlte sich elend und schmutzig. Sie konnte es nicht ertragen, ihre beste Freundin so lange belogen zu haben. Also schwiegen sie. Manchmal schaute die kleine Bardin rüber zu ihrer Freundin in diese tiefblauen Augen. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, wich sie zurück. Manchmal fühlte sich Xena von Gabrielle verschlungen. Ohne ein Wort zu sagen, wusste sie, dass diese Frau alles für sie tun würde und dass sie sie liebte. Das machte Xena einsichtig und zärtlich. Anders dagegen, war es bei Gabrielle. Sie wusste nicht, ob Xena sie überhaupt noch mochte. Oder ob Xenas Liebe für sie noch da war.
Sie hatten fast Amphipolis erreicht. Kleine Ortschaften kündigten diese große Stadt an. Immer noch schwiegen sich beide an. Doch Gabrielle hielt es nicht mehr aus. "Xena ich...ich muss dir was sagen." Xena blieb stehen. "Was ist Gabrielle? War es doch keine gute Idee hier her zu gehen?" "Doch Xena. Nur...es ist so Xena. Ich will nicht, dass du was falsches von mir denkst." "Gabrielle, ich hab dir doch gesagt, dass es mir leid tut. Und ich gebe zu, dass ich bis vor kurzem noch etwas sauer war. Doch jetzt weis ich, dass du es aus Liebe zu mir getan hast. Und dafür liebe ich dich um so mehr." "Xena, das ist es nicht! Es geht mir darum, dass ich ein Vertrauensbruch dir gegenüber begangen hab. Du erzählst mir immer alles und ich... Ich verheimliche es dir. Wie konnte ich dir das nur antun?" Xena nahm Gabrielle in den Arm. "Gabrielle, du kannst doch nicht selber deine Güte zerstören. Du bist ein wundervoller Mensch. Mit deiner Liebe und deiner Güte kannst du dem stärksten und bösesten Kriegstyrann zum Guten bekehren. Es kann doch nicht sein, dass nur wegen dieser Sache auf einmal deine ganze Liebe und deine ganze Güte zerstört ist. Das kannst du mir nicht vormachen. Dein Gewissen ist Strafe genug. Warum sollte ich dich hassen? Dein Herz steckt voller Liebe, Zuneigung und Güte. Man brauch dich nur anzusehen und man weiß, dass du eine wundervolle Frau bist. Lass dich von anderen nicht schlechter machen, als du bist. Geh weiter und wenn es noch so schlimm war. Derjenige, wird dir irgendwann verzeihen. Und ich hab das schon getan. Menschen, die du verletzt hast, zum Beispiel mit anlügen oder wenn du mitten in der Nacht jemanden aus dem Bett holst und dich dann aber versteckst, weil du Angst hast, dass derjenige enttäuscht ist von dir, werden dir hoffentlich auch eines Tages mal verzeihen. Hoffentlich. Mir ist es so ergangen. Ich habe jemanden um halb zwölf aus dem Bett geholt und habe mich aber versteckt, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte. Ich hatte Angst denjenigen, den ich so gerne mochte, mit der Wahrheit zu verletzten, weil ich ihn angelogen hatte. Ich dachte, dass derjenige mir aus meinen gelogenen Problemen hilft. Und das tat er auch, aber diese Probleme waren gelogen. Ich wollte diesen nicht belügen. Ich tat es, weil mir bei meinen Eltern damals was fehlte, ich bin nie zu ihnen gegangen. Ich hab das alles in mich reingefressen, und Lügen erzählt in meiner Verzweiflung. Ich hab derjenigen die Wahrheit gesagt, diese sagte, das Thema wäre vergessen aber doch hab ich das Gefühl, dass sie mir nicht verziehen hat. Es war ein großer Vertrauensbruch. Und meine Strafe das Gewissen. Mein Gewissen plagt mich immer noch deswegen. Meine Eltern sagten damals zu mir, die Strafe für dich, ist dein Gewissen, dass du diese Frau und uns belogen hast. Und damit hatten- haben sie recht. Ich habe immer noch ein sehr schlechtes Gewissen gegenüber dieser Frau. Ich werde es nie wieder gut machen können, ich kann nur hoffen, dass diese Frau mir eines Tages mal vergibt genauso wie ihr Ehemann. Ihn hab ich wütend gemacht, was auch nicht meine Absicht war. Doch es ist geschehen. Ihr Mann wird bestimmt immer noch auf mich wütend sein und die Frau...ich weis es nicht. Jedenfalls weis ich, das es mir leid tut. Sehr leid tut!" Xena verstummte und setzte sich hin. Zu sehr plagte ihr Gewissen sie, was damals im letzten Jahr geschehen war. Sie wusste, es ging nicht rückgängig. Wenn sie die Zeit zurück drehen könnte, würde sie es tun und das alles was mit dieser Frau und ihrem Ehemann war, wäre nie geschehen. Sie hatte sich unzählige Male entschuldigt, doch immer hatte sie das Gefühl, dass es immer noch etwas gab, was diese beiden Menschen wütend machte. Das Schlimme war, dass sie nicht nur ihre Eltern und diese Frau angelogen hatte, sondern es waren auch noch andere, die sie belog. Auch eine andere Frau, die ihren Vater schon aus der Schulzeit kannte. Diese Frau unterrichtete ihren Vater. Sie war aber zufrieden, als sie alles gestand und Reue zeigte. Das hatte sie auch gegenüber der ersten hauptsächlichen Frau. Doch immer noch hatte sie das Gefühl, dass diese Frau sie hassen musste, für das, was Xena getan hatte. "Xena, du wolltest mich aufheitern und jetzt hast du dich selber schlecht gemacht! Jetzt mach dich nicht selber schlechter, als du bist. Dann wärst du keinen Funken besser als früher. Xena, bitte tu mir den Gefallen." Xena schaute zu Gabrielle hinauf und sah in ihre grünen Augen. "Damit wollte ich dir nur sagen, dass man nicht deine ganze Güte zerstören kann. Sonst wäre ich nicht das, wozu du mich gemacht hast. Meine Güte wäre sonst zerstört und ich würde immer noch zum Spaß töten." Gabrielle ging auf Xena zu und umarmte sie. "Xena, du hättest nie deine Güte zerstören können. Im Enddefekt warst du es, die sich geändert hat! Ich hab dir nur ein klein wenig geholfen." Xena überlegte kurz und antwortete bald darauf: "Ein klein wenig?! Gabrielle, du hast mir sehr geholfen. Ich bin so froh, dass ich so ehrlich zu dir sein kann und nicht lügen muss. Es gab auch eine Zeit, wo ich eine andere Freundin hatte. Natürlich in der Zeit, wo ich noch gemordet hab. Sie wollte, dass ich immer die Wahrheit sagen solle, doch dann hab ich die Wahrheit gesagt und Gefühle eingestanden. Jedenfalls war es ihr auch nicht recht. Es war ihr "peinlich", dass ich Gefühle gezeigt hab, die sie nie verstanden hatte. Erst da merkte ich, dass ganze zwei Jahre mit ihr in den Wind geschossen waren. Hätte ich das schon eher getan, dann wäre ich diese Person schon längst los gewesen. Damals haben mich alle ehemaligen Kriegsfreunde fertig gemacht, sie haben mich aufgezogen wegen meiner Gefühle. Der Ursprung, für dieses Problem, war diese Freundin, die meine Gefühle überhaupt nicht verstand! Aber ich hab es damals allen gezeigt. Ich habe mein Ding durchgezogen und hab nicht mehr auf die anderen geachtet. Gerade die Freundin musste manchmal, so denke ich, etwas schlucken, dass mir das alles sonst wo vorbei ging. Ich war froh, dass ich mein Selbstbewußtsein stärken konnte mit fünf anderen und die letzten Freunde, die ich noch hatte. Zwei Freunde von mir, waren Schwestern und die andere war ihre beste Freundin, meine war sie auch geworden. Die andere, war schon bei mir in der Schulklasse. Sie hielt zu mir und redete mir Mut zu. Und die fünfte Freundin, war eine Klasse über mir, sie half mir ebenfalls in dieser Zeit. All diese fünf halfen mir in dieser Zeit. Ja, Gabrielle, ich bin richtig glücklich, dass man dir alles erzählen kann und du bekommst es nicht in den falschen Hals, wie die eine von damals."
Xena war so beschäftigt zu erzählen, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, dass sich Gabrielle ins Gras gelegt hatte. Aber Gabrielle hörte immer noch voll gespannt zu. ‚Xena hat wirklich schreckliches mit ihrer damaligen Freundin erlebt. Ich will nicht behaupten, gut das ich jetzt da bin, aber ich bin durch aus besser, als die andere.' Xena hatte aufgehört zu reden. Gabrielle antwortete: " Xena! Das war alles damals. Wir schreiben das heute. Sieh nicht wieder zurück. Denk einfach nicht mehr an diese schreckliche Person. Aber sie hat dir wirklich schlimmes angetan."
"Gabrielle, ich war nicht ganz unschuldig daran, aber sie wollte die Wahrheit hören, ich sagte ihr die Wahrheit und es war ihr nicht recht. Es war ihr peinlich. Sie konnte mir diese Worte nicht einmal ins Gesicht sagen. Ich nehme an, ihr war es zu peinlich mir zu sagen und ich denke, sie hatte einfach keinen Mut mir es zu sagen. Und das wird es wohl auch gewesen sein. Aber ich habe bis heute das alles vergessen können. Den Göttern danke ich dafür, dass diese Frau endlich aus meinem Leben verschwunden ist. Den Göttern sei dank." Beide mussten anfachen zu lachen. "Xena!" "Hm, ja?" "Können wir weiter gehen? Wir haben es doch bald geschafft. Und mein Magen der meldet sich schon mit einem sehr lauten Gurgeln." Xena musste so laut anfangen zu lachen, dass sie rücklings wieder auf den Boden viel. Sie blickte vor schreck erst mal um sich. Als die kleine Bardin die da unten liegende Kriegerprinzessin sah, musste sie ebenfalls lachen. "Oh Xena. Du bist heute echt witzig, weißt du das?" "Sehr, sehr witzig Gabrielle. Hahahaha. Kannst du mir bitte aufhelfen?" "Aber sehr wohl meine verehrte Kriegerprinzessin!" Gabrielle musste so lachen, doch Xena war nicht mehr zu lachen zu Mute. "Kannst du endlich aufhören zu lachen? Ich hab mir bestimmt einen blauen Fleck zugezogen...oder...oder vielleicht auch noch zwei!" Xena schaute wie ein aufgescheuchtes Huhn an sich entlang und schaute an ihrem ganzen Körper ob sie nicht blaue Flecke hätte. "Xena, du übertreibst Maß los! Nun hör endlich auf." "Na gut", grummelte sie, "las uns weiter gehen." Und sie machten sich wieder auf den Weg in Richtung Amphipolis.

Sie hatten die Tore von Amphipolis erreicht. Es war ganz schön anstrengend gerade mit einer schwangeren Gabrielle im Schlepptau. Aber sie hatten immer mal eine kleine Pause eingelegt. Gabrielle lag die Reise förmlich in den Knochen, Xena dagegen hatte immer noch Kraft in ihren Beinen. Sie schaute zu ihrer kleinen Gefährtin. Diese war ausgelaugt bis in die kleinsten Gliedmaßen. ‚Ich muss Gabrielle eine weitere Pause gönnen. Ich liebe sie so, mehr als ich jemals einen anderen Menschen geliebt hab.' Schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste wohl oder übel einsehen, dass Gabrielle diejenige war, die ein Kind gebar und nicht sie. Aber auf der anderen Seite wollte Xena Gabrielle nicht die Geburtsschmerzen erleiden lassen. Xena wusste bereits, wie es war ein Kind zu gebären Gabrielle dagegen nicht.
"Gabrielle! Das erste was wir machen, ist ein Gasthof suchen und uns ein Zimmer bestellen. Du brauchst etwas Ruhe und Entspannung." Xena steuerte auf ein kleines Haus zu. Sie kannte das Haus. Es war ein Gasthaus, nicht gerade wie ein Luxushotel, aber man konnten sich von dem langem Weg ausruhen. "Klingt gar nicht so schlecht Xena! Ich spüre meine Beine nicht mehr. Da werde ich bestimmt auch ohne Essen schon einschlafen können." Xena musste schon wieder anfangen zu lachen. "Sag mal Gabrielle, kannst du nur ans Essen denken? Ich werde uns für Morgen früh ein wunderschönes Frühstück bestellen lassen. Aber heute gibt es noch ein Bad, wir müssen uns mal wieder gründlich waschen. Oder meinst du nicht?", fragte Xena die kleine Bardin neben sich. Gabrielle drehte ihr Gesicht zu Xena. "Du hast ja recht Xena!" "Dann ist ja gut mein Schatz." "Xena?" "Ja, was hast du auf dem Herzen?" "Liebst du mich?" Xena war erschrocken. Sie hatte nicht mit so einer Frage gerechnet. "Gabrielle, was redest du da? Natürlich liebe ich dich, sonst würden wir doch wohl kaum ein Kind bekommen. Also warum die Sorge, dass ich dich nicht lieben sollte!" Gabrielle blieb mitten auf der Marktstraße stehen. Xena tat es ihr gleich: "Gabrielle, was ist los mit dir?" "Xena wenn du mich liebst, dann halt mich...!" Xena wusste nicht so recht, was das bedeuten sollte. Doch dann verstand sie es. Indem Moment als Gabrielle das letzte Wort aussprach, verließen sie ihre Kräfte und sie sackte in sich zusammen. Gerade noch rechtzeitig bevor Gabrielle auf den Boden fiel, hielt Xena sie mit ihren starken Armen fest. "Gabrielle?", brachte Xena nur noch hervor. Ihre kleine Bardin lag in ihren Armen und Xena wusste nicht warum. ‚Gabrielle! Was ist mit dir? Es ist meine Schuld. Warum hab ich dich nicht auf mich stützen lassen? Dann wäre das nicht passiert. Ich brauch Hilfe. Ich brauch Hilfe...' "Ich brauch Hilfe!", wiederholte Xena immer wieder vor sich her. Bis sie anfing zu schreien: "Ich brauch Hilfe. Gott verdammt, ich brauch Hilfe. Meine Freundin ist schwanger. Wir brauchen Hilfe!", schrie Xena. Sie lief durch die Gassen und schrie weiter nach Hilfe. Immer noch trug sie die bewusstlose Gabrielle in ihren Armen. Und immer noch half ihr keiner. "Ich brauch Hilfe! Warum kann uns keiner helfen?", fing Xena an leise in sich hinein zu stammeln. Langsam zeichneten sich in Xenas Augen Tränen ab. Doch dann wie durch ein Wunder kam ein Mann und hockte sich zu Xena und beruhigte sie. Er bat sie mit sich zukommen und lud sie in seinen Gasthof ein.

Der Mann und Xena waren in Windeseile im Gasthof. "Friederike, mach schnell kalte Umschläge und bring warmes Wasser, auf jeden Fall braucht diese Frau ein Bad!", schrie der Mann seine Angestellte an. Die Angestellte wusste nicht so recht was sie tun sollte und blickte verdutzt zu Xena. "Na wird's bald?", schrie Xena Friederike an. "Bring sie ins Bett!", sagte Xena zu dem Mann. Xena wusste immer noch nicht seinen Namen. "Ist in Ordnung!", erwiderte der Mann. Xena ging langsam und mit kühlen Blick auf die Frau zu. "Was...was ist?", fragte Friederike. Das war Xena zu viel, sie packte sie am Kragen und presste sie kraftvoll gegen die Gasthofwand. "Das fragst du noch? Wenn du dich nicht bald an die Umschläge und das Badewasser machst, dann wird dein Gesicht wie ein Schlachtfeld aussehen. Das kann ich dir versprechen!" Friederike versuchte sich aus Xenas Griff zu lösen, aber Xena war viel stärker als sie. Das musste sie jetzt wohl oder übel einsehen. Friederike wollte auf Xenas Worte reagieren, doch dazu kam sie nicht. "Und noch was! Sollte meiner Freundin wegen deiner Langsamkeit irgendetwas passieren, dann lauf um dein Leben. Denn wenn ich dich bekomme, kannst du Hades im Tartarus besuchen. Also Gnade dir Zeus, dass das nicht passiert. Und jetzt mach, dass du an deine Arbeit kommst!", sagte Xena in einem sehr ernst zunehmenden Ton. Sie lies Friederike wieder los und die machte sich auch in Windeseile an ihre Arbeit. ‚Nun, ich denke, dass wird sie auf Trab bringen. Ich sag's dir Mädchen, wenn meiner Gabby was passiert, dann bring ich dich um. Gabby...oh Gott, ich muss zu Gabby!', dachte Xena. So schnell es ging, rannte sie zu dem Zimmer in welches der Mann Gabrielle gebracht hatte.
Xena hatte das Zimmer schnell erreicht. "Wie geht es ihr?" "Soweit geht es ihr schon wieder besser. Nur das Fieber macht mir Sorgen!", sagte der Mann. Xena konnte nicht begreifen, warum Gabrielle jetzt auf einmal Fieber hatte. "Ich muss mich entschuldigen, dass ich mich noch nicht vorgestellt hab! Ich bin Mentheus." "Und ich bin Xena und das ist meine Freundin Gabrielle.", war Xenas knappe Antwort. Beide blickten zu der kleinen Bardin, die sehr blass aussah. Es machte Xena wahnsinnig, dass sie nichts für Gabrielle tun konnte, sie fühlte sich hilflos. Während sie immer noch ihre Geliebte ansah, betrachtete Mentheus sie. Ihm fiel auf, dass die beiden zusammen gehören mussten. Diese Besorgnis, diese Achtsamkeit, die Aufmerksamkeit...- stellte Mentheus fest. Xena verfolgte jeden für die Bardin schweren Atemzug mit. Ihr Herz fing an zu rasen, als Gabrielle ihre Augen öffnete. Mentheus wollte zuerst nach ihr sehen, doch er wurde von der starken Frau bei Seite geschleudert. "Xena?" "Ich bin hier Gabrielle! Und ich werde nicht von deiner Seite weichen, eher müsste man mich töten!" Gabrielle musste etwas verschwitzt lächeln. "Xena, red keinen Unsinn!", kam es aus Gabrielle. "Du hast ja recht Gabrielle. Aber trotzdem werde ich euch nicht verlassen!" Mentheus wunderte sich. "Sagtest du gerade ‚ich werde euch nicht verlassen'? Wer ist denn noch hier?" Mentheus wusste es wirklich nicht. "Könnte mich mal jemand aufklären, was hier los ist!" "Xena, wollen wir es ihm sagen oder soll es geheim bleiben?" "Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen würde, es ihm zu sagen. Außerdem stehen wir doch zu unserer Liebe und dem kleinen!" Mentheus kam näher. "Welchem kleinen? Könntest du mich endlich mal aufklären Xena!" "Aber sicher doch Mentheus! Ich und Gabrielle sind zusammen, lieben uns und erwarten ein Kind, dass in Gabrielle heranwächst." "Und was du nicht vergessen darfst zu sagen Xena ist, dass das Kind von dir ist." Mentheus war fassungslos. "Wie jetzt? Dass ihr zusammen seid, wusste ich schon vorher, aber dass ihr ein Kind bekommt... Das geht doch gar nicht." Er blickte zu den beiden Verliebten. Ein Blick in ihre Augen und Mentheus wurde skeptisch. Xena funkelte ihn mit ihrem ‚Es stimmt' Blick an. "Nein...ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass Gabrielle von dir schwanger ist?! Das kann ich euch nicht glauben." "Du kannst es glauben Mentheus... ah Xena!" Xena sprang auf und hielt Gabrielles Gesicht in ihrer Hand. "Was ist Gabrielle? Sag was ist los!" "Xena...es tut so weh! Mach irgendetwas, da stimmt was nicht, ich bin erst im 4. Monat." Kurz darauf kam Friederike mit einer Schüssel kaltem Wassers und einem Tuch. Xena ging auf sie zu. "Hatte ich nicht gesagt, dass du dich beeilen sollst! Komm mal her!" Sprach Xena in einem sanften Tonfall. Friederike kam zaghaft zu ihr. Die kleine Frau konnte ihren Blick nicht von Xena abwenden ihre Gedanken liefen einen Irrgarten. ‚Xena ist verdammt ernst und streng, aber doch kann ich die andere verstehen, dass sie zusammen sind. Xena sieht wirklich atemberaubend um nicht zu sagen sexy aus.' Ihre Gedanken erfuhren einen abrupten Abbruch, als sie sich mit Schmerzen im Rücken an der Wand wiederfand. "Xena, lass mich los! Es ging nicht schneller." "Das glaub ich dir gerne! Ich habe dir gesagt, wenn du in meine Finger kommst bist du dran. Da du zu spät kommst, muss ich dir eine Lektion erteilen!" Xena holte mit ihrer Handfläche aus und wollte gerade zu einer ohrfeige ausholen, als Gabrielle schrie: "Xena...ohhh...bitte hilf mir! Xena...bitte...Xe...!" Gabrielle krümmte sich vor Schmerzen. Xena lies von Friederike ab und ging mit schnellem Schritt zu Gabrielle. Sie setzte sich neben die Bardin. Langsam und vorsichtig tastete Xena Gabrielles Bauch ab. Als Xena an den Seiten fortfuhr, schrie Gabrielle erneut auf. "Xena...das tut so weh. Was stimmt nicht mit mir?" Xena konnte sich nur eine Erklärung denken, aber sie erzählte sie Gabrielle nicht. "Gabrielle, ruh dich aus, ich muss was erledigen." Sie stand auf drehte sich um und wollte gehen. "Warte! Xena was hast du vor und wo willst du jetzt hin?" "Mach dir darüber keine Sorgen Gabrielle. Lass das mal meine Sorge sein." Gabrielle stützte sich etwas auf und hielt Xena am Arm fest. "Xena, bitte verlass mich nicht! Bleib bei mir." Xena setzte sich neben Gabrielle und streichelte ihr Gesicht. "Gabrielle, ich werde dich niemals verlassen. Dazu liebe ich dich zu sehr. Du weist doch, du bist meine Familie, meine Liebe auf Erden. Ich verlasse dich nicht." Zur Bestätigung ihrer Worte küsste sie Gabrielle leidenschaftlich. Mentheus und Friederike blieb der Atem stehen. So leidenschaftlich hatten sie noch nie jemanden küssen sehen. Friederike versankt wieder in Gedanken: ‚Oh wäre ich jetzt Gabrielle. Xena sieht so schön aus... Wären es doch meine Lippen, die an Xenas liegen würden!' Gabrielle erwiderte Xenas Leidenschaft. Sie lösten sich erst, als sie atemlos waren und nach Luft rangen. Etwas außer Atem sprach Gabrielle: "Xena...versprich...versprich mir, dass du...dass du ohne einen Kratzer wieder kommst. Sonst lasse ich dich jetzt nicht gehen!" Xena nahm Gabrielle in den Arm. "Ich verspreche es dir!" "Ich liebe dich Xena!" "Ich liebe dich auch Gabrielle.", antwortete eine fast weinende Xena. Sie stand auf und ging zur Tür. Sie warf einen letzten Blick auf Gabrielle. Die Bardin schaute in die Gletscher blauen Augen der Kriegerin. Sie schloss ihre Augen für einen kurzen Moment und als sie sie wieder öffnete, war Xena schon verschwunden. ‚Ich liebe dich. Verlass mich nicht!', dachte Gabrielle und auch Xena, die hinter der Türe stand und um eine Träne kämpfte die sich ihren Weg über ihre linke Wange bahnte. ‚Komm schon Xena, schau ob deine Vermutung wahr ist! Reiß dich zusammen, tu es für Gabrielle!' Xena ging schnellen Schrittes den Weg zum Ausgang des Gasthofes. Dann war sie aus dem Haus.

Xena war auf dem Weg zum Markt, denn dort hatte sie Tumult vermutet. Und tatsächlich...es war ein Heiden Aufsehen auf dem Markt. Fast jeder prügelte sich mit jedem. "Hab ich's doch geahnt. Da steckt doch bestimmt ein Gott dahinter. Hm denk nach Xena, wer macht solch ein Aufsehen? Vielleicht Aphrodite- nein, die ist auf dem Olymp. Ares! Nein, der ist in Italien." So überlegte Xena laut weiter, bis sie einen schrecklichen Verdacht hatte. "Callisto...nein, die hab ich doch...und wenn...und wenn...! Nein, das ist nur Einbildung!" Doch dann hörte Xena eine Stimme. "Nein Xena, das ist keine Einbildung! Ich bin's wirklich. Sag noch mal meinen Namen, das prickelt so schön in mir!" Meinte die all zu brave Callisto, die hinter Xena stand. "Du bist so falsch Callisto! Wie konntest du frei kommen? Los sag schon du falsche Schlange!" "Xena...du könntest netter sein. Du weist doch, ich kann auch anders. Und außerdem spielt es keine Rolle, wie ich frei gekommen bin. Ich mache mir eher um dich Sorgen. Ich weis von euer Liebe Xena. Ich weis jedes einzelne Detail von dir und Gabrielle. Auch das Gabrielle von dir schwanger ist!" Xena drehte sich zu Callisto um und wollte sie schlagen, aber ihr Schlag ging daneben. "Aber Xena, wer wird denn gleich schlagen wollen?!"
"Hör auf Callisto! Hör auf! Das geht dich nichts an! Lass uns in Ruhe."
"Xena, Xena, Xena! Du bist ja ganz schön sensibel geworden. Liebst du Gabrielle wirklich so sehr, dass du dein ganzes Leben aufgeben willst? Xena, ich kenne dich. Du willst kämpfen, du willst was erleben und nicht so ein Familienleben führen! Hör auf Xena. Hör auf Gabrielle zu lieben, hör auf sie so zu begehren." "Oh nein Callisto! Ich liebe Gabrielle. Du wirst kein Keil zwischen uns bringen, dass sag ich dir. Und wirst du es versuchen, dann wirst du einiges abbekommen, dass schwöre ich." Callisto drehte sich zu den Menschen um, aber sprach immer noch mit Xena. "Sag es Xena, du liebst sie nicht. Sag es!!! Sag es!!! Sag es!!!" "Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!" Unter Tränen lief Xena zum Gasthof zurück. "Arme Xena. Sie muss es erst noch einsehen. Glaube mir Xena, ich werde eure Liebe zerstören. Und wenn ich euch das liebste wegnehmen muss!"
Xena rannte und rannte. Bis sie am Gasthof ankam. In Tränen aufgelöst blieb sie davor stehen und weinte sich aus und schrie: "Ich schwöre dir Callisto, tust du Gabrielle, unserem Kind oder mit etwas an, dann Gnade dir Zeus. Hörst du Callisto, du kommst in den Tartarus!" Endlich hatte Xena sich wieder etwas gefasst und ging ins Gasthaus. Dort setzte sie sich an den Tresen und bestellte sich ziemlich starken Alkohol. Die Leute die ihr gegenüber saßen, starrten sie an. Denn Xena trank zwei volle Becher des stärksten Alkohol. "Was? Kümmert euch um eueren eigenen Kram! Lasst mich alle in Ruhe!" Schrie Xena die Leute an.
Es wurden immer mehr Becher mit Alkohol, die Xena trank. Am Anfang waren es zwei, dann wurde es fünf und zum Schluss waren es zehn Becher. Xena konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Langsam breitete sich in Xena eine Müdigkeit aus. Sie versuchte auf zu stehen, doch sie musste feststellen, dass das gar nicht so einfach war. Xena war kaum wieder zu erkennen. Die Leute gafften sie an. "Lasst mich alle in Ruhe! Verschwindet aus meinem Leben." Sie versuchte zur Tür zu kommen, aber immer wenn sie einen Schritt wagte, dann schwankte sie zu der anderen Seite.
Plötzlich stand eine Frau neben dem Tresen und blickte voller entsetzen auf die betrunkene Kriegerprinzessin. Es war Gabrielle, die sich etwas zu Essen bestellen wollte: "Xena!" "He?" Xena drehte sich langsam um. "Ach Gabrielle, du bist es! Mach dich sofort wieder ins Bett!", kam es betrunken aus Xena. "Bist du betrunken?" "Gabrielle...hick...mach dich wieder ins Bett. Du brauchst Ruhe. Los mach schon und kümmere dich nicht um mich!" Gabrielle konnte es nicht fassen. "Ich glaub ich Träume. Du bist betrunken. Aber warum?" Xena war endlich wieder am Tresen. Sie nahm sich einfach die Alkoholflasche und trank ein großen Schluck daraus. Bevor Xena zum zweiten Schluck ansetzte, nahm Gabrielle ihr die Flasche weg. "Xena, hör auf damit! Du ruinierst dich damit. Sag mir, was los ist!" Doch Xena schubste Gabrielle zur Seite. Die sich gerade noch an ihrem Arm festhalten konnte. "Xena, du kommst jetzt mit mir!" "Las mich los!!!", schrie Xena Gabrielle an. Diese war ganz erschrocken von dieser Reaktion von Xena und wich zurück. Langsam bildeten sich Tränen in Gabrielles smaragdgrünen Augen. "Entschuldigung Gabrielle!", Xena setzte sich auf den Barhocker und fing an zu weinen. "Es tut mir so leid Gabrielle. Aber ich...ich...!" Doch Xena war nicht mehr im Stande irgend etwas zu sagen. Gabrielle erkannte die Angst in Xenas Herzen und nahm sie in den Arm. "Schchchch...komm mit mir. Dann kannst du mir immer noch alles erzählen.

Die kleine Bardin brachte Xena auf ihr Zimmer. Sie half ihr ihre Rüstung abzulegen und die Stiefel auszuziehen, damit sich Xena nur mit ihrem Kleid in das Bett legen konnte. Gabrielle holte eine Decke und sagte zu Xena: "Legt dich hin Xena! Und schlaf dich erst einmal aus. Hier hast du eine warme Decke. Ich liebe dich!" Sie deckte Xena zu und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Gabrielle bleib hier! Ich bin zwar betrunken, aber immer noch beim Verstand. Bitte bleib bei mir. Verlass mich nicht." Gabrielle drehte sich um. "Xena, warum sollte ich dich verlassen? Wir haben bald ein Kind. Und ich habe dir gesagt, das es mein Wunsch ist, dass dieses Kind von dir mit aufgezogen wird. Warum also diese Besorgnis?" Xena zog Gabrielle zu sich herunter und küsste sie innig. "Gabrielle, bleib einfach bei mir!" Kam es atemlos aus Xena." "Ich...ich bleibe bei dir. Versprochen!", sagte eine ebenfalls atemlose Gabrielle. Sie legte sich neben ihre Kriegerin und streichelte ihre Wange. Beide schliefen nach ihren langen zärtlichen Berührungen ein.
Gabrielle erwachte als erstes. Sie blickte zu Xena und musste wieder einmal feststellen, dass Xena wunderschön aussah. ‚Oh Xena...! Du siehst so wunderschön aus. Aber warum tust du dir das an? Du hast dich nie freiwillig betrunken. Was stimmt nicht mit dir? Ich begehre dich Xena!' Gabrielle streichelte Xenas rechte Wange und hauchte mit ihren zarten Lippen einen Kuss auf Xenas Lippen. Xena musste offensichtlich von Gabrielle träumen, denn kaum das Gabrielle sie küsste, musste Xena ihren Namen sagen. "Gabrielle, ich liebe dich. Verlass mich nicht!", sagte sie im Schlaf. Gabrielle beugte sich über Xena und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich werde dich niemals verlassen Xena. Niemals! Dafür liebe ich dich viel zu sehr!" Xena öffnete ihre Augen und sah die bereits wache Gabrielle. Verschlafen fragte Xena: "Gabrielle! Wie spät ist es? Wie lange hab ich geschlafen?" Darauf die kleine redegewandte Bardin. "Es ist fast Mittag. Du hast fast 17 Stunden geschlafen, Xena." "Oh Gabrielle...ich habe fürchterliche Kopfschmerzen! Was habe ich gemacht?" "Was das weißt du nicht mehr? Du hast dich gestern betrunken. Ich hab dich nicht wiedererkannt!" Xena setzte sich langsam auf. "Das weiß ich nicht mehr, aber eines weiß ich!" "Xena, was ist los? Sag mir, was ist gestern passiert und warum hast du dich so gehen lassen?" "Gabrielle...ich...ich wünschte es wäre nie so weit gekommen!" "Nun schwing keine langen Reden. Was ist los? Du weist, dass du mir alles sagen kannst, egal wie schlimm es ist. Wir haben die ganzen Jahre ziemlich alles durchgestanden, nun werden wir ja auch das durchstehen!" "Ich möchte, dass du eines weist: ich dich liebe. Ich werde dich und unser Kind beschützen. Gabrielle...Callisto...Callisto will unser Kind nehmen!" Gabrielle war geschockt. "Callis...Callisto will unser Kind? Aber warum?" "Gabrielle, sie mißgönnt uns unsere Liebe. Sie wollte, dass ich dich verlasse. Und das kann ich nicht, weder jetzt noch im Tode werde ich dich verlassen. Du bist mir zu wichtig!" Gabrielle war eigentlich die, die sehr gerührt war, doch Xena begann zu weinen. Eine Stimme sagte Xena: ‚Du liebst Gabrielle. Las sie nicht im Stich, doch willst du wirklich, dass euer Kind Opfer von Callisto wird? Du kannst Gabrielle nichts bieten. Außer ewige Kämpfe mit Tyrannen, Kriegsherren, Soldaten...!' Die letzten zwei Sätze waren für Xena ausschlaggebend. "Gabrielle..." fing Xena unter Tränen an zu stammeln. Die schwangere Gabrielle blickte sie mit gerührtem und sprachlosen Blick an. "...Gabrielle! Ich kann dir nichts bieten. Callisto hat in Gewissermaßen recht! Und außerdem...!" Doch Xena wurde unterbrochen. "Xena was redest du da? Das ist doch Unsinn! Mach dich nicht schlechter als du bist. Gut sicher, du hast mal gelogen, du warst damals mit deinen Gefühlen zu der Person ehrlich. Ihr war es peinlich. Vergiss diese dumme Person, dieses Mädchen hat es nicht verdient noch bemitleidet zu werden. Sie war einfach nicht reif genug dich zu verstehen. Wenn sie dich verstanden hätte, dann hätte sie dir die Freundschaft nicht gekündigt! Vergiss das dumme Mädchen, sie ist es nicht wert. Und mach dich nicht schlechter als du bist. Jeder hat Fehler. Auch die Person, die dich nicht verstanden hat!!!" Xena musste immer noch weinen und als Gabrielle ihren Satz beendete, fuhr Xena fort. "Gabrielle, willst du mit unserem Kind im Arm Angreifer überwältigen? Ständig diese Kämpfe und du weist, das selbst ich mal verwundet werde!" "Xena, aber trotzdem liebe ich dich. Nichts wird mich von dir trennen. Nicht einmal Callisto, oder deine schreckliche Vergangenheit. Ich liebe dich und der größte Beweis dafür ist das Kind in mir!" Sie nahm die weinende Xena in ihre Arme und tröstete sie.

"Ist jetzt alles wieder in Ordnung?" Fragte Gabrielle. "Ja, ist es! Es geht wieder", entgegnete Xena, die immer noch in den Armen von Gabrielle lag. Sie hauchte ein Kuss auf Gabrielles Arm. "Und denk dran, nicht mal Callisto schafft es, uns zu entzweien! Das muss du dir immer wieder vor Augen halten! Das wichtigste, du musst die Vergangenheit endlich ruhen lassen, lass dieses Mädchen in die ewigen Jagdgründe eingehen und leb dein Leben oder besser gesagt, lebe unser Leben. Lass sie reden, sie ist im Unrecht, ich kenne dich besser und ich weiß, wie du es damals gemeint hast. Sie hat es nicht verstanden, weil sie dumm ist. Bleib trotzdem so ehrlich wie jetzt." "Ja!", das war alles was die Kriegerprinzessin rausbrachte. Beide versanken in einem langen innigen Kuss.
"Lass uns etwas spazieren gehen! Was hältst du davon? Und danach lassen wir uns etwas zu Essen kommen." "Denkst du schon wieder ans Essen Gabrielle?" Gabrielle stemmte ihre Hände in die Hüften und fing an zu protestieren. "Xena, du vergisst, dass ich für zwei essen muss. Und außerdem hab ich einen gewaltigen Hunger. Das kannst du mir glauben!" "Na ist ja schon gut. Brauchst ja nicht gleich an die Decke gehen." Beide sahen sich an und mussten anfangen zu lachen. "Xena du bist...du...du bist echt witzig wenn du Kopfschmerzen hast!" "Danke, dass du so viel Mitleid mit mir hast! Ich werde dich dran erinnern, wenn es dir schlecht geht. Oh...hab ich wirklich so viel getrunken?" Gabrielle musste wieder lachen. "Oh ja Xena! Das war sehr viel. Ich weis zwar nicht wie viel. Du verträgst eigentlich viel, aber das muss sehr viel gewesen sein. Denn immerhin konntest du nicht mal gerade laufen und hast auf den Weg ins Zimmer wirres Zeug geredet." "Wirklich, Gabrielle?" "Xena, du kannst mir glauben." "Oh Gott. Und du hast mich so auf die Menschheit losgelassen?" "Na nun hör mal, Xena? Ich wollte mir nur was zu Essen bestellen. Ich war nicht darauf eingestellt. Also da mach mal einen Punkt."
"Ist ja schon gut. Lass uns gehen!" "In Ordnung Xena. Zieh dich an, ich bin gleich wieder da." Xena stand auf und hielt sich am Bettrand fest. "Oh Gott, ist mir schwindlig. Ich muss wohl ganz schön getrunken haben!" Plötzlich rief Xena Gabrielle noch mal zu sich. "Gabrielle, komm noch mal her!" Xena zog sich langsam an und wartete auf Gabrielle. "Hey Gabrielle, singe ich? Komm noch mal kurz!" Doch Gabrielle kam nicht. "Gabrielle?" Xena ging auf die Tür zu, aber von Gabrielle keine Spur. "Gabrielle, lass den Unsinn! Komm her!" "Xeeeeeeeeeeeeeeeeeena! Hilf mir, Xena!", schrie Gabrielle. "Gabrielle! Wo bist du?" "Callisto hat ...!" "Callisto, lass deine Finger von Gabrielle. Ich schwöre dir, tust du ihr was an, dann töte ich dich!" Von draußen ertönte eine Stimme. "Sag Xena! Wie willst du das anstellen?" Ohne das Xena wusste wo genau sich Callisto befand rannte sie nach draußen. Nach kurzem umschauen fand sie jedoch Gabrielle. Gabrielle lag bewusstlos auf den Boden. "Gabrielle!", schrie Xena. Panisch rannte sie zu Gabrielle. ‚Es ist alles meine Schuld! Hätte ich gestern nicht getrunken, dann wäre dies alles nie passiert. Gabrielle es tut mir leid. Bitte Zeus, lass alles in Ordnung sein mit Gabrielle! Ich bitte dich- ich bitte euch ihr Götter. Lieber nehmt mich als sie, sie ist alles und ich bin nichts!' Xena kniete sich zu Gabrielle hob ihren Oberkörper an und legte diesen auf ihre starken Beine. Sie streichelte Gabrielles Gesicht. Es war so warm und weich. "Gabrielle! Hey Gabrielle, sag doch was! Gabrielle!" Langsam kam sie wieder zu sich und öffnete ihre Augen. Gabrielle blickte in Xenas tiefblaue Augen. "Xena was ist passiert?", Gabrielles Blick verriet Schwindelgefühl. "Callisto...ich weis nicht was sie mit dir angestellt hat, aber es war Callisto. Ich bin gerade aus dem Haus gekommen, als es geschehen ist." "Xena, ich bin so froh, dass du da bist. Ich liebe dich." Xena musste lachen. "Oh Gabrielle, wie oft haben wir das heute schon gesagt? Ich liebe dich auch. Das weist du doch." "Es tut aber so gut, wenn ich es sage. Mir geht es immer viel besser, wenn ich es sage. Einfach, weil es so ist." Sie brachen in Gelächter aus. Xena nahm Gabrielle hoch. "Na komm schon, hoch mit dir!" Gabrielle war noch sehr schwach auf den Beinen, und so fiel sie Xena gleich in die Arme, als sie auf ihren eigenen Beinen stand. "Huch...da muss ich wohl getragen werden!", sagte Gabrielle verführerisch. "Das mir das aber nicht zur Gewohnheit wird meine liebe Gabrielle. Noch...noch tue ich es für dich." "Soll das heißen, du trägst mich später nicht mehr auf deinen starken muskulösen Armen durch die Prärie?" schmollte Gabrielle. "Na hör mal. Zeus hat dich mit Beinen ausgestattet, damit du alleine laufen kannst. Nein...das war doch alles nur Spaß! Natürlich werde ich dich später noch tragen sogar mit Kind. Ich werde dich wie jetzt hoch nehmen und du hältst unser Kind in den Armen. Und so trage ich dich von Athen bis Portugal!" Xena nahm Gabrielle auf ihre Arme. "Xeeeeeeeennnnnnnnnnnna! Was machst du" "Du wolltest doch getragen werden. Ich mache nur das, was du mir befiehlst meine Königin." Gabrielle war ganz ergriffen von Xenas Worten, so dass sie deren Kopf in einen tiefen Kuss zu sich herunterzog. "Xena, ich schlage vor, wir gehen noch mal ins Gasthaus. Und diesmal werde ich mich ausschlafen." Xena konnte sich kein komisches Kommentar verkneifen, also prustete sie feucht fröhlich los. "Na Gott sei Dank, jetzt ist's vorbei mit der Übeltäterei!" "Sag mal hast du Malaria? Was soll das schon wieder für eine Art von Humor sein?" "Och Gabrielle, weißt du...weißt du ich wollte wieder mal einen Scherz machen, der mir offensichtlich gelungen ist." Xena lies die noch immer schwache Gabrielle wieder auf den Boden und stützte sie, damit sie nicht gleich wieder zusammenbrach. Doch nach wenigen Metern musste Xena feststellen, dass es Gabrielle sehr schwer fiel, sich auf zu stützen. Spontan und ohne einen einzigen Ton zu verlieren nahm Xena Gabrielle auf ihre Arme und trug sie zum Gasthaus. Gabrielle wollte Xena noch etwas sagen, doch in diesem Moment, dachte sie sich, ist es besser ich schweige. Xenas Gesichtsausdruck war ernst. Zu Ernst! Das machte Gabrielle Angst. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie jetzt nichts sagte. Gabrielle spürte wie Xenas Herz schlug. Ein Herz, dass nur für sie und ihr Kind schlug. Sie bemerkte, dass Xena in letzter Zeit sehr einfühlsam geworden war. ‚Unsere Liebe ist stark. Callisto wird es niemals schaffen uns zu entzweien.', dachte Gabrielle. Gabrielle lehnte sich jetzt richtig an Xena an und ließ und entspannte sich. Denn verkrampft war sie nicht leicht zu tragen.

Schließlich waren sie wieder im Gasthaus.
Friederike sah Xena an, die kein Wort verlor, und sagte: "Ich mache einen Tee für euch beide und bring ihn euch selbstverständlich auf euer Zimmer." "Danke!", antwortete Xena knapp. Sie trug Gabrielle schwer atmend in ihr Zimmer und legte sie aufs Bett. Ohne ein Wort zu sagen, half sie ihr, beim entledigen ihrer Sachen. "Xena, ich dachte wir wollten spazieren gehen?!" "Nein Gabrielle! Du ruhst dich jetzt aus." "Aber...!" "Ohne Kommentar. Mir geht deine Gesundheit vor, außerdem bin ich schon wieder voll nüchtern und meinem Kopf geht es auch schon viel besser. Ruh dich aus." Friederike betrat nach einem leisen Klopfen das Zimmer und stellte den Tee auf den Tisch. Xena bedankte sich und ging zum Tisch um den Tee zu Gabrielle zu bringen. "Hier trink das! Das wird dir gut tun, glaub mir." Gabrielle nahm widerwillig den Becher in die Hand und trank. "Gut so Gabrielle! Trink alles aus." Doch in Gabrielle ging es ganz anders vor. ‚Xena, mir geht es gut. Mir ist nur schwindlig.' Gabrielle leerte den Becher und legte sich dann hin. "Warte einen Moment Gabrielle, ich bin gleich wieder da." "Wo gehst du hin?" Doch Gabrielle bekam keine Antwort. Xena war mit schnellem Schritt aus der Tür und rannte Friederike hinterher. "Warte!", schrie Xena. Friederike drehte sich um. Ihr Puls begann zu rasen, als sie Xenas laszive Bewegungen sah. "Warte." Xena drehte sie außer Atem zu sich. "Was ist? Ist was mit dem Tee nicht in Ordnung?" "Nein, nein! Ich wollte mich nur bei dir bedanken und mich entschuldigen, dass ich dir gegenüber so unfair war." "Schon OK!" In Friederike fing es an zu arbeiten. ‚Was wäre wenn ich Xena jetzt einfach küssen würde, nein... das kann ich nicht...aber ich...!' Ihre Gedanken erfuhren einen abrupten Abbruch, als Xena sie wieder in die Realität zurück holte. "Hey, was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen." "Ahm...nein, nein. Alles in Ordnung!" "Ganz sicher?" Friederike fiel beinahe in Ohnmacht, als Xena die Worte aussprach. "Ja, alles bestens. Ich gehe dann. Es ist sehr viel zu tun!" Friederike drehte sich um und wollte gehen, doch Xena hielt sie am Arm fest und zog sie zurück. "Hey!", schrie Friederike. Und eh sie sich versah, spürte sie auch schon Xenas Lippen auf ihrer Wange. Ihr Kopf war leer. Nicht ein einziger Gedanke durchstreifte ihren Kopf. Xena lies von ihr ab und sagte: "Danke!", dann ging sie. "Xena warte", sagte eine noch kaum anwesende Friederike. Xena drehte sich um und sah die auf sie zu rennende Friederike. Friederike stand vor Xena, ihr Herz raste wie wild. Wie als ob sie ein Wettrennen veranstaltet hätte. "Was ist denn noch?", fragte Xena. "Ich...ich...ich...!", Friederikes Stimme versagte. Xena konnte sich denken, was in ihr vorging und zog sie an sich. "Xena...ich...!" "Pst!" Doch Friederike hielt es nicht mehr aus und küsste Xena leidenschaftlich. "Fre...de....ri...ke! Oh...!" Xenas Atem ging sehr schnell. Friederike wurde wilder und griff nach Xenas Taille, doch das wurde Xena zu viel. Sie drückte sich von ihr weg. "Friederike, was soll das? Verstehst du nicht, dass ich mit Gabrielle zusammen bin?!" fragte sie, doch als sie in die Augen ihres G egenübers sah, erblickte sie Traurigkeit und zugleich pure Leidenschaft, die sie auch bei Gabrielle sah. Sie sahen sich beide in die Augen. Friederikes Gefühle waren klar, doch Xena war immer noch ganz benommen von dem Kuss, den sie gerade bekommen hatte. "Ich...ich... es tut mir leid!", kam es stockend aus Friederike. In ihren Augen zeichneten sich Tränen ab und dann begann sie schließlich zu weinen. Sie wollte wegrennen, doch Xena hielt sie fest. "Friederike, nun wein nicht! Inzwischen weis ich, was du für mich fühlst, aber du musst akzeptieren, dass ich mit Gabrielle zusammen bin. Versteh das bitte!!!" Sie wischte die Tränen aus Friederikes Gesicht, welche Xenas Hand festhielt. Beide sahen sich erneut tief in die Augen. Langsam unendlich langsam bewegten sich Friederikes Lippen zu Xenas Lippen. Xena hätte es jeder Zeit unterbrechen können, aber sie wollte nicht. Sie wollte Friederike einmal das Gefühl geben, geliebt zu werden, aus Dankbarkeit, für das, was sie für Gabrielle getan hatte. Ihr war schon klar, dass ein Kuss zu viel Dankbarkeit war, aber Friederike dachte sie sich, hatte wahrscheinlich noch nie richtig geliebt. Also wollte Xena ihr durch diesen Kuss das Gefühl geben einmal geliebt zu werden. Ihrer beiden Lippen trafen sich und begannen ein leidenschaftliches Spiel. Rasch drängte Xenas Zunge, Friederikes Lippen auseinander um Einlass zu erbitten. Und so war es auch. Friederike öffnete ihre Lippen. Forschend suchte Xenas Zunge die von Friederike. Als sie sie fand und sich beider Zungen berührten, musste Friederike aufstöhnen. "Oh...Xena...das...das ist...oh...!" Zu mehr war sie nicht im Stande, da Xena sie gegen die Hauswand drückte. Xenas hob Friederike hoch. Ihr Knie schob Friederikes Po nach oben, damit Xena ihre Taille besser berühren konnte. Beide genossen das Spiel.
"Xena!", rief eine Stimme. Es war Gabrielle, die wieder einmal Hunger hatte und sich was zu Essen bestellen wollte. Sie trat auf den Flur. Was sie sah, verschlug ihr den Atem! "Xena?" Erschrocken drehte sich Xena um und lies von Friederike ab. "Gabrielle, es ist nicht so, wie es aussieht. Versteh das nicht falsch." Total berührt und verletzt antwortete die Bardin. "Oh Xena, ich verstehe es gut. Wonach sah es denn deiner Meinung aus? Du bist so falsch!" Xena wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fühlte sich ertappt, elend, Gabrielle so hintergangen zu haben. Warum habe ich es überhaupt getan, fragte sich Xena? Immer noch ohne Worte stand sie vor Gabrielle. Die kleine Bardin trat einen Schritt auf Xena zu und verpasste ihr eine mächtige Ohrfeige! "Damit du weist, wie weh mir das tut! Geh mir aus dem Weg!!!" "Aber Gabrielle...ich liebe dich doch!" Gabrielle drehte sich um. "WAS sagst du da? Du liebst mich, ha, das ich nicht lache. Du steigst doch gleich mit der nächst besten ins Bett. Wie konnte ich mich so in dir täuschen?" "Gabrielle...!" "Was Xena? Was willst du sagen..." Sie ging wieder auf Xena zu und starrte sie an. "...sieh dich doch bloß an. Du hast noch nie ein Gefühl von Reue gezeigt!", jetzt ging Gabrielle zu weit. Xena holte ebenfalls aus und verpasste Gabby eine Ohrfeige. "So Xena! Das wolltest du also, mir eine Ohrfeige geben. Na wenn du dich jetzt besser fühlst, bitte!" Gabrielle drehte sich um und rannte zurück in ihr Zimmer.
Friederike war kreidebleich geworden. "Es tut mir leid Xena!", kam es aus ihr. Weinend sagte Xena: "Ist schon gut. Geh jetzt!" "Xena, wenn ich irgend etwas machen kann, dann sag es. Ich...!" Friederike wurde unterbrochen. "Geh!!!", schrie Xena sie an. Friederike folgte Xenas Worten und ging. Währenddessen hielt Xena ihr Hände vors Gesicht und weinte hemmungslos. Sie glitt an der Hauswand hinunter und sank zu Boden. "Gabrielle, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich es nicht ungeschehen machen kann! Es tut mir leid." Doch Gabrielle konnte sie nicht hören. Xena stand auf und rannte zu ihrer Zimmertür und schlug mit ihren Fäusten dagegen. "Gabrielle mach bitte auf, ich muss mit dir reden!" "Lass mich allein." "Aber Gabrielle, lass es mich doch erklären." "Da gibt es nichts zu erklären Xena! Und jetzt hau ab!" Schrie eine weinende Gabrielle. Doch Xena ließ nicht locker und schrie ebenfalls vor Verzweiflung. "Lass mich rein. Gabrielle...lass mich zu dir." Sie trat mit dem Fuß gegen die Tür, wobei sie feststellen musste, dass das Holz sehr stark war. Ihre Fäuste prallten gegen die Tür, aber es half nichts. Xena konnte die Tür nicht öffnen. Vollkommen frustriert glitten Xenas Fäuste langsam nach unten und darauf sank Xenas Körper zu Boden. Xena weinte immer noch. "Gabrielle...mach dir Tür auf. Oh bitte. Ich...liebe...dich...Gabrielle!", flüsterte sie. Gabrielle stand hinter der Tür und folgte Xenas Worten. Sie öffnete die Tür und sagte: "Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann hättest du es nicht getan! Lass mich in Ruhe hast du verstanden?!" "Aber... was wird aus dir...unserem Kind?" "Hast du nicht gehört, lass mich in Ruhe!" Gabrielle war egal, was sie da sagte, Hauptsache sie musste Xena nicht mehr sehen. Sie knallte die Tür vor Xenas Nase zu. Xena folgte ihren Worten und stand auf. Sie drehte sich zum Gang und ging. "Ich liebe dich!", wiederholte sie noch einmal, bevor sie weinend aus dem Gasthaus rannte.

Langsam fing Gabrielle an zu verstehen was sie getan hatte. Xena war gegangen. Sie hatte sie aus ihrer Wut heraus verjagt und als ihr das klar wurde bereute sie ihre harten Worte. Doch es war zu spät. Sie fing an sich Sorgen zu machen. Dann dachte sie nach...aus Sekunden wurden Minuten...aus Minuten wurden Stunden. Xena war mittlerweile schon einen Tag verschwunden. Gabrielle wusste nicht wohin und das machte sie krank vor Sorge. Auch wenn sie sehr enttäuscht war über Xena und ihr immerhin eine Ohrfeige erteilt hatte, tat es ihr leid. Sie wusste genau, dass es Xena sehr leid tat. Ihr war bewusst, dass bestimmt jeder in so einer Situation so gehandelt hätte. Es klopfte an der Tür. "Xena!", Hoffnung keimte in ihr auf. "Nein, ich bin's Mentheus! Darf ich rein kommen?" Niedergeschlagen, dass es nicht Xena war, öffnete Gabrielle die Tür. "Komm rein!" Mentheus trat ein und sagte: "Ich weis, was passiert ist. Friederike ist total durch den Wind und gibt sich die Schuld daran." "Lass uns über was anderes reden!" "Weist du, wo Xena ist, Gabrielle?" "Nein!!! Mir tut das alles so weh. Ich weis, warum sie Friederike geküsst hat. Sie wollte ihr nur zeigen, geliebt zu werden, genauso wie sie mich liebt." "Es ist nicht deine Schuld Gabrielle. Keiner hat Schuld. Weder Xena noch Friederike. Wir hatten schon mal etwas in dieser Art. Friederike hat lange Zeit gelitten. Sie hat ihren Mann verloren. Er ist von einer Klippe ins Meer gesprungen und ertrank. Das hat sie bis heute nicht verkraftet. Xena ist ihm vom Charakter her sehr ähnlich. Ich kannte ihn. Er war mein bester Freund. Sie hat ihn sehr geliebt. Darum liebt sie jeden, der den gleichen Charakter hat wie ihr Mann. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass sie dir Xena wegnehmen will! Glaub mir das. Nie war davon die Rede." Gabrielle setzte sich wieder hin und Mentheus folgte ihr. "Ich glaube ihr. Und mir tut es leid, dass ich so zu Xena war." "Sag es nicht mir! Sag es Xena." "Ja, da müsste ich wissen, wo sie ist. Und das weiß ich eben nicht!" "Na dann, mach dich auf die Suche nach ihr." "Ja aber...!" "Kein ABER! Los geh, such Xena und sag ihr das, was du mir gerade gesagt hast. Ich bin mir sicher, Xena hat auch einiges zu sagen. Los geh und such sie!" Gabrielle wartete nicht länger. Sie schnappte sich ihren Kampfstab und ging mit schnellen Schritten aus dem Gasthaus. "Ich hoffe, ihr kommt wieder zusammen!", sagte Mentheus zu sich.
Während Gabrielle Xena suchte, saß Xena am Marktrand und dachte nach. ‚Gabrielle, warum glaubst du mir nicht. Was hat ein Kuss schon zu bedeuten, wenn ich dich liebe! Und du weißt, dass ich dich liebe. Du hättest doch begreifen müssen, dass das nur ein Kuss war, den ich nie so gemeint hab, wie wenn ich dich küsse. Ich weiß, dass du enttäuscht bist. Aber du weißt auch, dass du für mich alles bist. Mein Leben, meine Familie, meine Liebe auf Erden.' So dachte Xena noch eine Weile nach.
Sie war immer noch in Gedanken versunken, als es vor ihr blitzte und eine Gestalt aus einer Rauchwolke heraus trat. Callisto!!! "Was willst du denn hier?" "Ohhhh, hat die kleine Xena schlechte Laune? Stimmt was nicht mit deiner Liebe, oder warum bist du hier?" Xena sprang auf, packte Callisto am Kragen und hob sie in die Luft. "Also DU warst es, der das mit Friederikes Gefühlen angestellt hat, damit Gabrielle wütend auf mich wird. Ich breche dir sämtliche Knochen Callisto." Die Göttin riss sich los. "So du willst also spielen ja?", fragte Callisto mit zuckersüßer Stimme, während sie ihr Schwert zog. Ein Kampf entbrannte und Xena holte ihr Schwert nach vorn und schlug damit nach Callisto. "Xena, Xena, Xena...du bist wohl etwas aus der Übung! Ich hab dich mit dem Schwert besser in Erinnerung!" Das war Xena zu viel, sie trat auf Callisto ein, schlug sie. Callisto wurde von den gewaltigen Schlägen nach hinten geschleudert. Sie rappelte sich wieder auf und rannte auf Xena zu. "Njaaaaaaaaaaaaa!", schrie die Göttin und prügelte hemmungslos und voller Wut auf Xena ein. Jeder bekam Schläge, Kratzer und Ohrfeigen ab. Dann hatte Xena die passende Gelegenheit und rammte ihr Schwert in Callistos Bauch. Doch sie musste feststellen, dass Callisto kein Blut vergoss. Wie auch, sie war eine Göttin. "Gib es auf Xena, du und Gabrielle gehört nicht zusammen." "Du irrst dich! Wir lieben uns und nichts kann uns trennen, nicht einmal der Tot." Callisto hörte das nicht gern und verpasste Xena mit ihrem Schwert eine sehr große Wunde am linken Oberarm. Xena schaute geschockt auf die blutende Wunde. Callisto nutzte den Moment der Unachtsamkeit und schnappte sich mit einem sehr schnellen Griff, Xenas Chakram und zog es ihr weg. "Arme Xena. Jetzt hast du nicht mehr viel, um dich zu verteidigen!" Erst jetzt merkte Xena, dass ihr Chakram fehlte. "Gib es her Callisto, sonst werde ich...!" "Sonst wirst du was tun? Mich töten? Du bist kaum in der Position Forderungen zu stellen!" Xena kämpfte weiter. Es war ein sinnloser Kampf. Xena konnte nicht gegen Callisto gewinnen, sie konnte nur verlieren. Sie wusste, dass Callisto eine Göttin war, aber das konnte sie nicht davon abhalten, auf sie einzuschlagen.
Mittlerweile war Xena von Wunden gezeichnet. Ihre Arm blutete immer noch sehr stark und auf der rechten Seite ihres Kopfes floss auch ein kleiner Strom von Blut. Ihre Lippe war von den Schlägen ins Gesicht aufgeplatzt und blutete jetzt auch. Xena war eigentlich mit ihren Kräften am Ende! Doch sie kämpfte weiter, um Callisto dies nicht zu zeigen. Sie kämpfte stolz und tapfer um ihr Leben und um das von Gabrielle. Nie und nimmer wollte sie, dass Callisto irgendeine Chance bekam sie beide auseinander zubringen. Also kämpfte Xena trotz schlimmster Verletzungen weiter. Callisto ging es dafür sehr gut, Obwohl ihr Atem dem eines Pferdes im Galopp glich, kämpfte auch sie weiter. Keine von beiden dachte auch nur dran, den Kampf jetzt zu beenden. Nicht jetzt. Nicht so. Keiner wollte, dass der andere ungeschoren davon kam.
Xena verließen ihre Kräfte. Sie musste immer mehr Fußtritte von Callisto in ihren Bauch einstecken. Immer mehr Ohrfeigen und immer mehr kleinere Wunden, die aber dafür nicht so schnell aufhörten zu Bluten. Es war grauenvoll. Xena hatte keine Chance, sie würde eher tot umfallen als zu gewinnen. Sie kämpften lange. "Xena...gib...gib...endlich...auf!" Sagte Callisto, während sie nach Luft rang. "Nie...mals...Callisto! Ich...lasse....Gabrielle nicht im Stich!" Sie kämpften unerbittert weiter.

Gabrielle rannte und rannte. Sie suchte wahrlich überall. Aber vergebens. ‚Xena, wo bist du nur? Hoffentlich stellst du keine Dummheiten an. Ich kenne dich mittlerweile ganz gut', dachte sie. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Xena war vor ein paar Tagen auf dem Markt gewesen, um Callisto aufzuspüren. Vielleicht war sie ja jetzt wieder da. Gabrielle rannte und überlegte nicht lange. So schnell es ging, versuchte sie zum Markt zu gelangen. Was sich allerdings als nicht sehr einfach herausstellte, da Markttag und ein Heidengedränge war. "Geht doch aus dem Weg. Na macht schon ihr...ihr...Idioten!" Da drehte sich ein Mann um. "Nun hör mal zu kleines Gör, noch einmal und du siehst meine Hand auf deiner Nase." Das hätte er besser nicht gesagt, denn schon ließ Gabrielle ihren Kampfstab auf ihn niedersausen. Er griff sich vor Schmerzen an den Bauch. "Ich hoffe, du überlegst in Zukunft, was du sagst. Auch kleine Menschen können Kraft haben. Was bildet ihr großen Männer euch eigentlich immer ein." Von weitem konnte Gabrielle eine Frau hören, die sagte: "Da vorne kämpfen zwei miteinander. Los da müssen wir hin!" Gabrielle war sich sehr sicher, dass es sich dabei nur um Xena handeln konnte, aber sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Da schrie die Frau weiter: "Die eine sieht ziemlich am Ende aus. Außerdem ist sie von Wunden übersät. Die andere hat ein rundes Schneiddings in der Hand!"
Jetzt war Gabrielle sich sicher, dass es sich um Xena und Callisto handelte. Sie rannte. Es ging für sie um Leben oder Tot. Gabby wollte nichts riskieren und wollte auch nicht Xenas Leben aufs Spiel setzen. "Xena!", schrie sie. "Xena." Ihre Stimme wurde lauter und sie schubste die andere Leute einfach aus dem Weg. Die kleine Frau entwickelte Riesenkräfte. Viele Leute schimpften, doch Gabrielle bekam das gar nicht mit. Zu sehr war sie auf Xena fixiert. Sie wollte wissen sie verletzt war und ob sie überhaupt noch richtig kämpfen konnte...! Gabrielles Kopf arbeitet auf Hochtouren. Sie schrie wieder: "Xena!"
"Na Xena, schon am Ende?" Callisto hatte Xena schon so doll zugesetzt, dass sie einen leisen Schmerzenslaut von sich gab. "Noch lange nicht Callisto." "Xena, Xena, Xena...das war leider die falsche Antwort!" wieder fing Callisto auf sie einzuschlagen. Wenige Tritte konnte sie abwehren und sie konnte sich kaum noch auf den Kampf konzentrieren, die Schmerzen waren zu stark. Von weitem nahm sie eine Stimme wahr, die sie ganz genau kannte. "Gabrielle?", sagte Xena leise. Schwup...da bekam Xena wieder einen gewaltigen Tritt in den Bauch. Sie ging zu Boden und ihre Knien berührten ihn unsanft. Xena schrie auf. "Xena, gib auf, sonst sehe ich mich gezwungen, weiter zu machen." Doch Xena dachte nicht daran sich Callisto zu ergeben. Mit einem sicheren Auftritt stemmte sie sich wieder nach oben. "Oh nein. So schnell gebe ich nicht auf." "Wie du meinst." Beide rannten wieder aufeinander zu und schlugen erbarmungslos aufeinander ein.
Da war schon wieder diese Stimme. Xena wurde immer unkonzentrierter. In ihr stieg das Gefühl wieder hoch. Ein Gefühl, welches sie kannte und das sie nicht los lies. Es wurde immer stärker und sie wusste, dass es nur durch einen Mensch hervorrufen wurde.
"Xena!" Jetzt hörte Xena die Stimme klar und deutlich. Es war Gabrielle. Auch Callisto hatte sie gehört: "So, da haben wir ja die, die ich vernichten werde." Xena drehte sich wieder zu Callisto. "DU wirst sie NICHT anrühren." "Was Xena? Du siehst so schwach aus, du wirst mich kaum aufhalten können." Das waren die falschen Worte. Xena wurde so wütend, dass sie ihre Kräfte neu mobilisierte und auf Callisto mit aller Gewalt eindrosch. "So gefällt mir das Xena. Lass deine Wut raus", meinte sie und brach dann in grausames Gelächter aus. Es hörte sich an wie von einer Hexe. Schadenfroh und hinterlistig.
Ihre Schwerter prallten nur so auf einander. Es klang wie bei einem Hufschmied. Xenas Wunden bluteten immer noch, allerdings nicht mehr so stark wie vorher. ‚Gabrielle, bleib wo du bist und komm nicht hier her. Callisto würde alles tun um uns auseinander zu bringen.' durchfuhr es Xena. Sie schrie: "Bleib wo du bist Gabrielle. Es ist gefährlich!" "Oh...wie rührend. Xena, du entwickelst ja immer mehr Gefühle für die Kleine", sie lachte wieder so dreckig aufgesetzt. Callistos Schwert prallte auf einmal so vor Xenas, dass es in hohem Bogen nach hinten flog. Xena drehte sich um und rannte auf das Schwert zu. Callisto dachte gar nicht daran Xena hinterher zu rennen. Ihr schwebte etwas anderes vor.
Xena rannte zu der Stelle, wo ihr Schwert lag. Plötzlich hörte sie ihre Geliebte wieder rufen. "Gabrielle, bleib fern. Bleib wo du bist." "Xena, ich liebe dich!", schrie die kleine Bardin. "Ich liebe dich auch Gabrielle!", flüsterte Xena. Ihre Wort waren kaum hörbar, doch Gabrielle fühlte, dass Xena dies sagen würde. Auch sie spürte das Gefühl, dass schöner war als alles andere auf dieser Welt. Gabrielle rannte dort hin wo sie Xena vermutete. Sie hatte nur Xenas Stimme gehört, doch sie konnte sie in der Menschenmenge nicht sehen.
Xena hatte ihr Schwert vom Boden aufgehoben und drehte sich in Callistos Richtung. "So Callisto...!", Xena wurde von einer wunderschönen Stimme unterbrochen. Erneut drehte sie sich um. Sie sah das für sie schönste Geschöpf auf Erden. Gabrielle!!! "Xena!", schrie diese wieder. Xenas gletscherblaue Augen begannen zu strahlen. Ihr Herz raste, als sie ihre Gabby sah.
Beide sahen sich in die Augen. Lange, sehr lange. Dieses Knistern zwischen den beiden war lauter, als das Lagerfeuer, das sonst am Abend brannte. Callisto stand ohne ein Wort zusagen da. Ringsum die beiden Frauen wurde es ruhig.

Immer noch in diesen Blick versunken, sahen sich Xena und Gabrielle an. ‚Oh Xena. Du siehst schrecklich aus. Es tut mir so leid, dass ich dich so behandelt hab. Wäre dieser dumme Kuss nicht gewesen, den ich dir verzeihe, dann würdest du jetzt nicht mit Callisto kämpfen und so entkräftet aussehen.', sagte Gabrielle in Gedanken zu Xena. In Xena ging es anders vor: ‚Oh Gabrielle. Ich bin so ein Narr! Hätte ich doch Friederike nicht so geküsst. Dann hätte ich dich niemals so verletzt. Und ich hätte jetzt nicht so ein verdammt schlechtes Gewissen. Verzeih mir!'
Plötzlich schrie eine Stimme: "Ihr seit so abscheulich!" Die Leute sahen auf diejenige, die das gesagt hatte. Es war Callisto, die jetzt das Chakram nach oben hielt und sagte: "Wenn ihr es nicht anders wollt, dann bitte!" Callisto schleuderte den Chakram mit ganzer Kraft auf Xena zu. Die Leute schrien auf. "Xeeeeeeeeeeeeeennnnnnnnnnnnaaaaaaaaa!", schrie Gabrielle.
Xena war zu schwach um sich umzudrehen. Ihr Blick war auf Gabrielle gerichtet. In Sekunden raste ihr Leben an ihr vorbei. Sie sah, wie sie früher eiskalt gemordet hat, wie ihr Bruder starb, wie sie Gabrielle kennen gelernt hat. Die schönen Stunden zu zweit- mit der Liebe ihres Lebens. Sie sah ein letztes Mal Lao Ma vor sich. Sah, wie ihr ehemaliger Mann, Borias (der Vater ihres toten Sohnes Solan), starb. Wie sie und Gabrielle sich ihre Liebe gestanden, wie sie sich liebten und wie Gabrielle schwanger wurde. Dann sausten die letzten Tage an ihr vorbei.
Xena streckte ihre Arme weit aus. Dann traf sie ein harter Gegenstand. Die Menge starrte sie an. Gabrielle stand mit sperrangelweit geöffnetem Mund und fassungsloser Miene da. Sie schaute ebenfalls zu Xena. Xena zuckte leicht zurück, schaute Gabrielle ein letztes mal an, bis ihre Beine sich nach innen verdrehten und sie zu Boden fiel.
Das Chakram fiel zerbrochen auf den Boden. Callisto hatte genug und verschwand.
"Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!" Schrie Gabrielle und rannte zu der am Boden liegende Xena. "Lasst mich durch, ich muss zu meiner Freundin. Nun geht schon bei Seite!" Ein Mann sagte daraufhin. "Lasst sie durch. Seht ihr denn nicht, dass sie zu ihrer Freundin möchte." Die Menge teilte sich und machte für Gabrielle Platz. "Danke!", war der Bardins kurze Antwort zu dem Mann, den sie nicht einmal kannte.
Der Weg war frei. Sie sah die regungslose Xena auf den Boden liegen. "Oh Gott. Xena!" Gabrielle kniete vor Xena nieder. Vorsichtig nahm Gabrielle die schwer verletzte Xena hoch und legte sie auf ihre Knie. Sie streichelte ihr Gesicht. "Xena? Xena!" doch sie bekam keine Antwort. Sie fühlte am Hals nach Xenas Puls, aber es war keiner da. "Callisto, ich... hasse... dich! Oh Gott nein, Xena komm schon." Gabrielle weinte hemmungslos. Ebenfalls vorsichtig legte sie Xena wieder auf den Boden und fing mit den Wiederbelebungsmaßnahmen an. Sie faltete ihre Hände und fing mit der Herzdruckmassage an, dann gab sie Xena Atem. Ihren Atem. "Komm schon! Xena bitte. Bitte las mich nicht allein. Oh Xena...komm zurück." Tränen der Verzweiflung rannen Gabrielle übers Gesicht. Immer wieder wiederholte sie den Vorgang. Doch Xena reagierte nicht. "Helft mir. Ich brauch Hilfe. Sie stirbt. Bitte helft mir doch endlich." Plötzlich kam aus der Menge ein Mann gerannt. Es war der selbe Mann, der den Leuten befohlen hatte den Weg frei zu machen. "Was soll ich tun?" Gabrielle redete wirres Zeug. "Xena ist tot...nein...sie ist nicht tot...!" Da packte der Mann Gabrielle und schrie sie an, um sie wieder zur Vernunft zu bringen. "Nun hör mir zu. Ich kann deiner Freundin nur helfen, wenn du mir dabei hilfst. Also reiß dich zusammen und sag mir, was ich tun soll!" Gabrielle geschockt von seiner lauten Stimme sagte: "Herzdruckmassage! Du machst Herzdruckmassage und ich gebe Atemspende." Beide überlegten nicht lange und fingen sofort damit an.
Xena rührte sich immer noch nicht. Der Mann und Gabrielle reanimierten jetzt schon 10 Minuten und es gab immer noch kein Lebenszeichen. Dem Mann wurde klar, dass es keinen Sinn mehr machte und er hörte auf mit seiner Arbeit. "Gabrielle, es ist aus! Sie hat keine Chance mehr. Xena ist tot!" "Was redest du da! Sie ist nicht tot. Los mach weiter!!!" "Gabrielle, es ist vorbei. Hör auf damit." Gabrielle gab ihn eine Ohrfeige. Fassungslos von ihrer Reaktion stand er auf und ging ohne ein Wort zu sagen.
"Xena, lass mich nicht im Stich. Ich brauche dich." Sie machte allein mit der Wiederbelebung weiter. "Xena...!", schrie sie. "...jetzt wach auf. Wir sind eine Familie. Ich liebe dich!" Es liefen zwei Tränen über ihr Gesicht und tropften auf Xenas Lederkleid. Gabrielle brach mit den Maßnahmen ab. "Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnn! Bei allen Göttern neiiiiiiiiiiinnnnnnn!" Sie stürzte sich auf Xenas Körper und umfasste ihn mit ihren Händen. Ihr Kopf lag auf Xenas Brustansatz. "Xena, warum...warum lässt du mich allein. Ich brauche dich! Gott verdammt Xena, ich brauche dich hier! Ich bin noch nicht bereit Mutter zu werden, dazu brauche ich dich. Hörst du! Ich brauche dich hier", sagte Gabrielle. Sie bekam so eine Wut, dass sie mit ihrer Handfläche auf Xenas Bauch schlug. "Xena...bitte...ich...ich...Gott verdammt komm zurück", sie schlug noch mal auf Xenas Bauch.
Plötzlich kam ein leiser Seufzer, der nicht von ihr kam. "Xena?", sie schaute nach oben. Schaute zu Xenas Augen. Nichts! Nichts bewegte sich. "Oh Xena...ich vermisse dich...ich vermisse deine Worte deine Berührungen...unsere Streitereien...!"
Doch dann... ...Xena öffnete langsam ihre Augen. Aus Xena drang wieder ein kaum hörbarer Seufzer. "Gabrielle?" "Xena!" "Ich liebe dich auch Gabrielle!" Gabrielle war so gerührt. Xena wiederholte das, was sie vorhin nicht hatte hören können.
"Xena, verlass mich nie wieder!", kam es weinend aus Gabby. Sie nahm Xena auf ihre Knie und küsste sie leidenschaftlich. Xena erwiderte trotz Schmerzen diese Leidenschaft. Es war für sie das schönste, was man jetzt machen konnte. Sie wollte nie wieder etwas anderes tun, als Gabrielle zu küssen und zu berühren. Nie wieder eine andere küssen, außer Gabrielle.

Gabrielle stand auf und umfasste die schwache Kriegerin. Sie hielt sie ganz fest. Xena stützte sich auf ihre kleine Bardin, da sie ja nicht in der Lage war alleine zu gehen. Gabrielle wollte gehen, doch Xena bewegte sich nicht. "Xena was ist mit dir?" "Keine Angst Gabrielle, mir geht es gut. Ich wollte nur diese Gelegenheit nutzen um dir vor all diesen Leuten meine Liebe beweisen! Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Und ich weis, dass dieser Kuss mit Friederike falsch war. Verzeih mir. Ich empfinde für dich tausend mal mehr, als für Friederike. Du bist meine Liebe und das weist du auch. Nie wieder werde ich dir Untreue wie unterstellen. Ich möchte unser Kind mit dir groß ziehen. Ich will für dich die Sterne vom Himmel holen. Das werde ich dir beweisen."
"Xena...ich...!" "Gabrielle, da gibt es noch was!" "Xena, du weist auch, dass ich dich liebe. Ich habe dir schon längst verziehen. Ich war nie sauer oder enttäuscht von dir. Ich liebe dich genauso doll wie du mich." "Gabrielle, dass weiß ich. Aber es gibt da noch was, was ich dich fragen wollte!" Xena bekam Herzklopfen. Sie spürte einen Kloß in ihrem Hals, aber sie wünschte sich so sehnlich es zu sagen. "Was denn?", fragte Gabrielle. Xena spürte, wie der Kloß ihr fast die Luft nahm, doch dann merkte sie, dass es Zeit wurde es zu sagen. "Gabrielle, du bist das Beste, was mir je passiert ist. Darum will ich dich vor all diesen Leuten fragen. Gabrielle, willst du mich heiraten?"
Die Leute verschlug es die Sprache. "Willst du mich heiraten Gabrielle?" "Xena...ich liebe dich...ich will! Ich will deine Frau werden. Ja Xena, ich will. Weist du wie sehr ich dich liebe?" "Nein!", sagte Xena darauf. "So doll liebe ich dich...!" Gabrielle zog Xena zu sich und küsste sie so sanft und so leidenschaftlich, wie sie es noch nie zuvor getan hatte.
Die Leute waren ebenfalls glücklich über diese Liebe. Sie begannen zu klatschen. Kurz trennten sich die beiden Liebenden voneinander. Sie schauten zu der jubelnden Menge. Beide waren total glücklich. Sie versanken in einem lange andauernden Kuss.
Die Sonne ging allmählich unter. Unsere beiden Frauen, suchten sich einen ruhigen Platz in der Natur um allein zu sein. Xena kurierte sich aus. Gabrielle half ihr dabei. Es wurde Abend und beide schliefen Arm in Arm vor dem Lagerfeuer ein. Beide träumten davon, dass sie bald eine Familie sein würden.
Ein warmer Schleier legte sich über die Frauen. Für immer sollte ihre Liebe bestehen.

In forever Love Xena and Gabrielle.

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